2024-05-08T14:46:11.570Z

Ligavorschau
Treffen sich am Sonntag wieder: PSV-Verteidiger Livius Höckendorff (links) und der Wankendorfer Maurice Borgert, die sich in der Vorbereitung im Rahmen des Glücksritter-Cups in Gadeland gegenüberstanden. Die „Polizisten“ waren in dieser Partie klar besser und siegten mit 2:0.Malchow
Treffen sich am Sonntag wieder: PSV-Verteidiger Livius Höckendorff (links) und der Wankendorfer Maurice Borgert, die sich in der Vorbereitung im Rahmen des Glücksritter-Cups in Gadeland gegenüberstanden. Die „Polizisten“ waren in dieser Partie klar besser und siegten mit 2:0.Malchow

TSV Wankendorf ist heiß auf PSV Neumünster

Oberliga: Am Sonntag um 15 Uhr steigt das brisante Kellerderby auf dem Jahnplatz

Jetzt wird es spannend, ganz Fußball-Neumünster blickt nach Wankendorf. Auf dem dortigen Jahnplatz empfängt am Sonntag um 15 Uhr der ortsansässige TSV als Schlusslicht der Fußball-Oberliga (4 Spiele/0 Punkte/1:19 Tore) den nur zwei Ränge besser platzierten, ebenfalls noch sieglosen Polizei-SV Union (5/2/7:14).

TSV Wankendorf
Beim Tabellenletzten sitzt nach dem doch überraschenden Rücktritt von Jörg Zenker (wir berichteten) beim ersten Neumünsteraner Oberliga-Kreisderby der Saison der bisherige Co-Trainer Olaf Weick interimsweise auf dem Chefsessel. Nachdem Zenker seine persönliche Reißleine gezogen hat, stehen Wankendorfs Offizielle nun erst einmal vor viel Arbeit und einigen Gesprächen, wie Holger Bajorat als 1. Vorsitzender des Wankendorfer Fußballförderkreises verrät: „Wir haben keine Bewerbungsmappen in der Schublade, die wir jetzt von oben weg nach und nach abarbeiten können.“ Ein Name als Nachfolger Zenkers wird aber bereits gehandelt: Torsten Block, Intimkenner der Szene rund um den Jahnplatz, Vater von Mittelfeldspieler Finn Block und Vorgänger Zenkers zugleich. Torsten Block war Zaungast am Mittwoch beim 0:0 zwischen dem PSV und Holstein Kiel II, war das bereits ein erster Wink mit dem Zaunpfahl?

Rein sportlich betrachtet ist die Lage am Jahnplatz – angesichts der ersten Zwischenbilanz kaum verwunderlich – angespannt. „Wir hatten schon gehofft, dass wir vielleicht irgendwo einen Punkt hätten einfahren können. Vor allem gegen Lägerdorf hatten wir uns etwas ausgerechnet“, bekennt Weick, „aber bei Gegnern wie Weiche 08 II, Holstein II und Eichede musste man auch irgendwie mit diesem Start rechnen“.

Weick will die Situation keineswegs schönreden. Er weiß: „Das Torverhältnis ist mit 1:19 natürlich schon jetzt im Eimer“. Doch der Blick müsse nun nach vorne gehen. Mit Philipp Dittkuhn fehlt allerdings urlaubsbedingt der bisher einzige Torschütze der Gelb-Blauen, der bisher in allen Saisonspielen in der Startelf stand und bereits in der Vorbereitung auf Grund seiner Schnelligkeit eine wichtige Stütze im Spiel nach vorne war. Weick will sich deswegen nicht ins Bockshorn jagen lassen, sondern betont stattdessen: „Unsere Spieler sind absolut heiß auf das Derby und wollen jetzt endlich Punkte sammeln.“

Die Rollen vor dem Anstoß sieht der Blondschopf klar verteilt: „Auch wenn wir uns in der Vergangenheit insbesondere im Pokal auf eigenem Platz gegen den PSV gut verkauft haben, sind die Neumünsteraner am Sonntag klarer Favorit.“


Polizei-SV Union
Nach dem „Punkt für die Moral“, wie PSV-Trainer Maik Gabriel am Mittwochabend das torlose Remis gegen den neuen Tabellenzweiten Holstein Kiel II bezeichnete, steht für ihn nun die wirklich bedeutsame Aufgabe an. „Das Spiel in Wankendorf ist unheimlich wichtig. Der Punkt gegen Holstein II ist klasse, interessiert aber nicht, wenn wir jetzt nicht gewinnen“, meint der 39-Jährige. Er habe großen Respekt vor der Aufgabe, wurde ihm doch auch zugetragen, wie häufig sich der PSV auf dem Jahnplatz schon schwer getan hat – zuletzt gab es zum Beispiel zwei Pleiten im Kreispokal (3:5 nach Elfmeterschießen und 2:3). Zudem glaubt er, dass sich die noch punktlosen Gastgeber auf Grund ihres bisherigen Saisonverlaufs zerreißen werden und auch der Weggang von Wankendorfs Trainer Zenker nicht unbedingt einen Nachteil bedeutet: „Das kann Kräfte freisetzen. Es wird sicher hoch hergehen. Darauf werde ich meine Mannschaft einstellen.“

Wenn sein Team mit der richtigen Körpersprache und Aggressivität in die Partie geht, sieht Gabriel die größeren individuellen Trümpfe bei seiner Elf. Die Reihenfolge müsse dabei aber die richtige sein, genauso wie die Mischung aus Offensive und Defensive. „Wir werden mehr agieren als gegen Holstein II, dürfen aber nicht so blind wie in Schilksee und gegen Risum-Lindholm in gegnerische Konter laufen. Ich hoffe diesbezüglich auf einen Lerneffekt bei meiner Mannschaft, die bereits zwei Mal auf dem Hosenboden gelandet ist“, mahnt Gabriel, der der bisher letzten Begegnung beider Vereine nicht viel beimessen will.

Dies war die inoffizielle Partie über zwei Mal 30 Minuten im Finale des Glücksritter-Cups in Gadeland während der Vorbereitung. Der PSV war klar besser und gewann mit 2:0. Als „bedauerlich“ empfindet PSV-Coach Gabriel das Fehlen von Linksverteidiger Daniel Michalowski. Doch immerhin kehrt mit Dominik Ulrich eine Alternative für diese Position zurück. Ansonsten kann er auf dieselben Kräfte wie am Mittwoch gegen Holstein II zurückgreifen.
Aufrufe: 025.8.2017, 17:30 Uhr
SHZ / sas/nol/grmAutor