2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
Einsatzfreude pur: Wankendorfs Marcel Schiffer (li.) blockt ein Zuspiel von Lars Thomsen (Friedrichsberg) ab. Foto: Malchow
Einsatzfreude pur: Wankendorfs Marcel Schiffer (li.) blockt ein Zuspiel von Lars Thomsen (Friedrichsberg) ab. Foto: Malchow

TSV Wankendorf gewinnt gegen TSV Friedrichsberg-Busdorf

4:2 - Wankendorf biegt das Kellerduell noch um und feiert ersten Saisonsieg

Zwölf Niederlagen in zwölf Spielen, dazu ein 0:2-Halbzeitrückstand im Kellerduell mit dem zuvor nur unwesentlich besser dastehenden Mitaufsteiger TSV Friedrichsberg-Busdorf: Beim TSV Wankendorf gingen die ersten Lichter bereits aus, da ergriff das Schlusslicht den wohl allerletzten Strohhalm und bog den „Kellergipfel“ noch um. Die Gelb-Blauen gewannen mit 4:2 und bejubelten die ersten drei Punkte in der bislang so brutalen Saison.

Damit zog die Truppe des Trainerduos Torsten Block/Olaf Weick mit dem gestrigen Kontrahenten gleich, bleibt auf Grund der schlechteren Tordifferenz aber Letzter.Bei schwierigen äußeren Bedingungen operierten beide Neulinge mit langen Bällen, wobei Wankendorf vor dem Wechsel mit zahlreichen technischen Mängeln und Stockfehlern „glänzte“.

Hinzu kam, dass das Leder unwillkürlich durch die Gegend sprang, so dass vor 130 Zuschauern viele Aktionen auf Zufall aufgebaut waren. Passend dazu landete in der vierten Minute ein Befreiungsschlag von Jonas Goos bei Daniel Schubert, der durchmarschierte und zum 0:1 einschob. In der Folge vergaben die Hausherren drei gute Möglichkeiten durch Maurice Borgert (8.) und Philipp Dittkuhn (14., 16.).

Als Wankendorfs Defensive gegen Daniel Schubert bestenfalls einen Begleitservice leistete, verhinderte erst Torwart Dennis Holstein das 0:2 (23.), das dann aber sechs Minuten später fallen sollte. In einem hart geführten Zweikampf verlor Borgert die Kugel an Saffet Yildirim, der mit einer Rechtsflanke Tim Schubert bediente, woraufhin Letzterer mit einem herrlichen Volleyschuss Holstein überwand – vergeblich reklamierte Borgert auf Freistoß für seine Farben.

Wankendorf hatte vor der Pause in vielen Situationen das Nachsehen, vom gefürchteten Kampfgeist der selbst ernannten „Bauern“ war kaum etwas zu sehen. Es war bezeichnend, dass nahezu sämtliche Pressschläge zu Gunsten der alles andere als überzeugend auftretenden Gäste ausfielen.Nach dem Wiederbeginn allerdings wendete sich das Blatt. Wankendorf agierte nun – mit dem nicht mehr ganz so starken – Wind im Rücken und bewies eine tolle Moral.

Das eigentlich am Boden liegende Schlusslicht bewies plötzlich, dass es auch Fußball spielen kann. Und so war es dann auch eine schöne Kombination, die den Anschlusstreffer und damit die Wende einleitete. Mathias Gerndt spielte diagonal auf Borgert, der für Dominik Schiffer auflegte. Dessen Hereingabe verpasste Arne Duggen knapp, sodass Friedrichsberg auf Kosten eines Eckballs klären konnte. Diesen schlug Dominik Schiffer auf den zweiten Pfosten, wo Tom Steinmetz lauerte und auf 1:2 verkürzte (55.).

Endgültig witterten die Wankendorfer Morgenluft und legten nach. Mit mehr Druck wurden die Gäste in Verlegenheiten gestürzt und schließlich auch bezwungen. Duggen verwertete per Kopf eine Hereingabe von Dominik Schiffer zum 2:2 (60.), bevor Dittkuhn nach einer Stafette über Duggen, Steinmetz und Borgert ins leere Tor traf – 3:2 (67.). Für den Tabellenletzten sollte es noch besser kommen.

Gleichwohl wurde die nächste Gelegenheit noch versiebt: Duggen war nach einem Steilpass auf halb links durch, schob die Kugel aber am kurzen Pfosten vorbei (74.). Vier Minuten später klingelte es jedoch wieder im Friedrichsberger Gehäuse. Mit einem abgefälschten Freistoß aus rund 30 Metern, der sich am zweiten Pfosten in die Gästemaschen senkte, sorgte Duggen für das 4:2 und kollektiven Freudentaumel auf dem Jahnplatz.

Die emotionsgeladene Begegnung hatte einen verdienten Sieger gefunden. Wankendorf agierte letztlich cleverer und profitierte auch von seiner reanimierten Zweikampfstärke. Friedrichsberg dagegen spielte in den den zweiten 45 Minuten ohne jede Durchschlagskraft.

„Zwei Standards haben uns nach der Pause aus dem Konzept gebracht“, stöhnte Gästecoach Erik von Lanken und betonte ferner: „Ein 2:0 darfst du nicht mehr aus der Hand geben. Und bei diesen Platzverhältnissen musst du über den Kampf kommen, das ist uns nicht gelungen. Auf Grund der zweiten Halbzeit ist die Niederlage für uns verdient.“

In Wankendorf rätselte man auf den Rängen, was denn wohl in der Pause passiert war. Denn mit einer solch furiosen zweiten Hälfte hatte man nicht gerechnet. Trainer Weick verriet, dass die Spieler bei der Ehre gepackt wurden: „Vor dem Anpfiff hatten wir uns einiges vorgenommen, haben dann in der Halbzeit gefragt, was wir erreicht hatten. Jeder sollte sich mal hinterfragen. Das hat offensichtlich gewirkt.“

Stichworte wie „Kampf“ und „Leidenschaft“ seien gefallen. „Wir haben nach dem Wechsel eine ganz andere Körpersprache an den Tag gelegt. Mitentscheidend war wohl der frühe Zeitpunkt des 1:2-Anschlusstreffers. Für die Moral und die kommenden Wochen war das ein enorm wichtiger Sieg“, bilanzierte Weick.

Nicht vergessen: In der Spieltagsübersicht (rechts) könnt ihr wieder für eure Spieler des Spiels abstimmen und somit an der Wahl zur Elf-der-Woche teilnehmen. Einfach auf das Ergebnis klicken und im Spielbericht unterhalb der Aufstellung Spieler auswählen.

TSV Wankendorf: Holstein - Kringel, Gerndt, Jantzen (70. M. Schiffer), D. Schiffer - Heinrich, Steinmetz, F. Block, Borgert - Dittkuhn (86. Grothkopp), A. Duggen.

TSV Friedrichsberg-Busdorf: Petersen - Yildirim, Hagge, J. Goos, L. Thomsen (83. Callsen) - Ohm, Kybelka (67. C. Goos) - Dobberphul (58. S. Thomsen), Nielsen, T. Schubert - D. Schubert.

SR: Sommerfeld (Schilksee).
Zuschauer: 130.
Tore: 0:1 D. Schubert (4.), 0:2 T. Schubert (29.), 1:2 Steinmetz (55.), 2:2 A. Duggen (60.), 3:2 Dittkuhn (67.), 4:2 A. Duggen (78.).
Aufrufe: 029.10.2017, 19:00 Uhr
SHZ / A. Schmuck/G. MalchowAutor