2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
Guter Start: Schilksees Berg Pekür (rechts) trifft in Minute sieben per Flugkopfball zum 1:0. Weder der Wankendorfer Michel Florin (mitte) noch sein Torwart Matthias Balzer können den Einschlag verhindern, während Vorbereiter Yannik Jakubowski (vierter von links) sich zum Jubeln bereit macht. Foto: Stark
Guter Start: Schilksees Berg Pekür (rechts) trifft in Minute sieben per Flugkopfball zum 1:0. Weder der Wankendorfer Michel Florin (mitte) noch sein Torwart Matthias Balzer können den Einschlag verhindern, während Vorbereiter Yannik Jakubowski (vierter von links) sich zum Jubeln bereit macht. Foto: Stark

TSV Schilksee sichert gegen den TSV Wankendorf die Klasse

TSV Wankendorf schlägt keinen Profit aus Überzahl

Trotz 62-minütiger Überzahl gelang es dem Schlusslicht der Oberliga aus Wankendorf am Sonnabend nicht, den ersten Saisonpunkt auf fremdem Platze einzufahren. Die sporadisch aufblitzende individuelle Klasse einiger Schilkseer entschied eine über weite Strecken äußerst zerfahrene Partie. Dabei spiegelt das 5:3 (2:1)-Ergebnis die Kräfteverhältnisse durchaus angemessen wider. Durch die Niederlage des PSV Neumünster am Sonntag hat der TSV Schilksee den Klassenerhalt nunmehr auch rechnerisch sicher.

„Hauptsache gewonnen“, resümierte „Fördekicker“-Trainer Daniel Sahre, der kurzfristig den beruflich verhinderten Stammkeeper Sven Steingräber hat ersetzen müssen, pragmatisch. Dabei war der Start seines Teams durchaus kreativ. Bereits in Minute sieben vernaschte Yannik Jakubowski die Wankendorfer Defensive an der rechten Grundlinie und fand den aus kurzer Distanz per Flugkopfball treffenden Berg Pekgür mit einem gefühlvollen Lupfer.


Nur neun Zeigerumdrehungen später hätten die Hausherren auf 2:0 erhöhen können, doch der links durchstartende Viktor Dragusha traf nach einer flachen Hereingabe von Schilksees offensivem Dreh- und Angelpunkt Jakubowski nur den Außenpfosten. Als die Partie allmählich einschläfernden Charme zu versprühen begann, zog ein Fehler von Schilksees Aushilfskeeper Jonas Nöhr die Aufmerksamkeit aller Anwesenden auf sich. Er unterschätzte einen vor ihm aufsetzenden langen Ball, der kurz vor dem Strafraum über ihn hinweg in den Lauf von Wankendorfs solitärer Spitze Philipp Dittkuhn sprang, sodass Nöhr den sicheren Gegentreffer nur mit einem Klammergriff verhindern konnte.

Es gab Strafstoß und der in dieser Spielzeit nur sporadisch zum Einsatz gekommene Mittelfeldmann wurde des Feldes verwiesen. Mit Chris Jastrzembski streifte sich die nächste ungelernte Kraft das Torwarttrikot über und wurde durch Tobias Jantzens flach getretenen Strafstoß erstmals überwunden (29.).

Echtes Kapital konnten die Gäste aus ihrer Überzahl indes nicht schlagen. Im Gegenteil: Noch vor der Pause gingen die weiter um offensive Akzente bemühten Nordkieler erneut in Führung, als Jakubowski sich nach einem Flugball von Rezan Acer beeindruckend robust gegen Nathaniel Oyeniyi zur Wehr setzte und den Ball mit viel Auge und noch mehr Können über Wankendorfs Torhüter Matthias Balzer hinweg ins Tor köpfte (37.).

Nach dem Seitenwechsel brachten die selbsternannten, mit einem selbstironischen und darum sympathischen Anhang angereisten „Bauern“ zunächst so etwas wie ein Powerplay aufs Feld. Die zahlreichen Standardsituationen brachten jedoch keinen Ertrag auf die Anzeigetafel. Da zeigten sich die Gastgeber in der Offensive ungleich durchschlagskräftiger. So setzte Pekgür den Ball nach Zuspiel von Jakubowski im Anschluss an den schönsten Angriff des Nachmittages an die Lattenunterkante (57.), ehe Viktor Dragusha einen Querpass von Jakubowski per Flachschuss zum 3:1 verwertete (59.).

Gänzlich entschieden war die Begegnung damit indes noch nicht, denn die Wankendorfer kamen in Minute 68 durch Dittkuhn zum Anschluss, dem Schiedsrichter Jannik-Alexander Schapals allerdings die Anerkennung verwehrte. „Er soll dem Torhüter den Ball aus der Hand gespitzelt haben“, erläuterte Dittkuhns Trainer Olaf Weick die Situation nach dem Abpfiff, während ihm auch sein Gegenüber Sahre beipflichtete, dass es sich um eine klare Fehlentscheidung gehandelt habe. Jastrzembski parierte in besagter Szene einen Kopfball von Tom Steinmetz, ließ das Spielgerät aber ohne gegnerischen Einfluss nach vorne klatschen und Dittkuhn auch nach Ansicht des TSV-Kapitäns Sascha Iwers völlig regelkonform abstauben.

Statt zurückkehrender Spannung sahen die Schaulustigen Acers 4:1 vom Punkt (73.). Steinmetz' wuchtiger Abschluss unter die Latte war zwar sehenswert, wurde aber umgehend durch eine weitere klasse Einzelaktion vom alles überragenden Jakubowski gekontert (76., 77), ehe Dittkuhn nach toller Brustannahme und starker Halbfeldflanke von Dominik Schiffer den technisch anspruchsvollen Schlusspunkt der Begegnung markierte (82.).

„Nein, bisher ist es uns in dieser Spielzeit noch nicht gelungen, in der Fremde gleich drei Tore zu erzielen“, erwähnte Weick, ohne die andere Seite der Medaille zu verschweigen: „Wir haben allerdings auch noch nie über eine Stunde in Überzahl gespielt. Klar, vielleicht wäre es etwas anders gelaufen, wenn unser abgepfiffenes Tor gegeben wird. Aber wir müssen uns nichts vormachen, denn Schilksee hätte auch den einen oder anderen Treffer mehr erzielen können.“

TSV Schilksee:
Nöhr – Kahlcke, Wrzesinski, Iwers, Dragusha – Jastrzembski, Waschewski (46. Perro) – Jakubowski, Acer (78. Rathjens), Dragusha – Milbradt.

TSV Wankendorf:
Balzer – Ückert (83. T. Usbek), Florin, Jantzen, Oyeniyi, D. Schiffer – Grothkopp, Steinmetz, Block, Sari – Dittkuhn.

SR: Schapals (Schönberg).
Zuschauer:
80.
Tore:
1:0 Pekgür (7.), 1:1 Jantzen (29., Foulelfmeter), 2:1 Jakubowski (37.), 3:1 Dragusha (58.), 4:1 Acer (73., Foulelfmeter), 4:2 Steinmetz (76.), 5:2 Jakubowski (77.), 5:3 Dittkuhn (82.).
Rote Karte: Nöhr (28., Notbremse).
Aufrufe: 013.5.2018, 18:50 Uhr
SHZ / wtiAutor