Damals hatte ein Klassenkamerad den Schein im Landkreis gemacht. Daraufhin hatten ich und ein Kumpel uns für den Lehrgang im Stadtkreis angemeldet. Ich bin eigentlich ohne große Erwartungen an die Sache herangegangen, habe dann aber von Spiel zu Spiel mehr gefallen daran gefunden und irgendwann war ich dann jedes Wochenende auf dem Platz
Das ist schwierig zu sagen, von einem größten Spiel kann ich wohl nicht reden. Jedoch fällt mir da ein Spiel aus meiner ersten Herren-Bezirksliga-Saison 16/17 ein. Es war das Spiel SC Lüstringen gegen SSC Dodesheide, am Ende war es ein ruhiges Spiel mit einem knappen Sieg für Dodesheide durch ein Tor in der Schlussphase. Trotzdem war die Ansetzung zu diesem Zeitpunkt ein Highlight für mich, da die beiden Mannschaften in der oberen Tabellenhälfte angesiedelt waren. Außerdem hatte unser damaliger KSO Torsten Aderhold den Weg zum Platz gefunden.
Im Spiel trifft man mehrere Entscheidungen, die nicht immer jedem gefallen (können sie auch gar nicht). Aber ich bin mit einem Spiel dann zufrieden, wenn sich nach einem umkämpften, aber fairen Spiel Beteiligte beider Mannschaften ernsthaft bei einem bedanken. Rote Karten oder viele Tore machen das Spiel für den Zuschauer interessanter, aber als Schiedsrichter hat man kein Interesse daran, Spieler des Platzes zu Verweisen.
Auch da fällt mir per se nicht ein einziges Ereignis ein. Aber die meisten lustigen Ereignisse haben sich neben dem Platz ergeben. Ich denke da an die Jung-Schiri-Fahrten und das alljährliche Grünkohlessen, die immer witzige Ereignisse mit sich bringen.
Woche für Woche mit immer neuen Personen zu interagieren, Entscheidungen zu treffen und Spiele zu leiten. Wie viele meine Kollegen schon gesagt haben, hilft einem das im Leben und bei der persönlichen Entwicklung ungemein weiter. Nebenbei hält man sich so auch fit und lernt eine ganze neue Seite des Spielbetriebs kennen. Die Gemeinschaft in unserem Kreis ist dabei nicht zu vernachlässigen, man lernt viele neue Leute kennen, die sich mit den gleichen „Probleme“ eines Schiedsrichters rumschlagen und immer einen Rat parat haben.
Wieder auf dem Platz zu stehen, mit dem Gespann die Sportplätze der Region zu besuchen und generell wieder Kontakt zu den Menschen um und auf dem Fußballplatz
Wenn es persönlich wird und die Fähigkeit von einem in Frage gestellt wird, dann fragt man sich schon manchmal, wofür man das eigentlich macht. Aber als Schiedsrichter muss man auch mit Kritik umgehen können, trotzdem gibt es Unterschiede in der Ausführung. Aktionen im Fußball sind nun mal nicht immer schwarz oder weiß. Und dabei ist es niemals im Sinne eines Schiedsrichters, eine Mannschaft extra zu bevorteilen oder dergleichen.
Ein richtiges Vorbild habe ich nicht, sondern vielmehr finde ich die verschiedenen Persönlichkeiten der Schiedsrichter im Profibereich spannend.