2024-05-10T08:19:16.237Z

Allgemeines
Max Leo Wawer pfeift in der Bezirksliga.
Max Leo Wawer pfeift in der Bezirksliga. – Foto: Nico Paetzel

Kein Bock auf Platzverweise

Unsere Schiedsrichter, Teil 24: Max-Leo Wawer vom SV Hellern

Max Leo Wawer ist seit sieben Jahren Schiedsrichter und pfeift derzeit in der Bezirksliga. In Teil 24 unserer Serie gibt er zu, dass er sich bei vehementer Kritik schon manchmal fragt, warum er sich den Job antut. Der 23-jährige Student im Wirtschaftsingenieurwesen sagt aber auch: Es ist eine große Freude jedes Wochenende auf dem Platz zu stehen.
  1. Wie bist Du Schiedsrichter geworden?

Damals hatte ein Klassenkamerad den Schein im Landkreis gemacht. Daraufhin hatten ich und ein Kumpel uns für den Lehrgang im Stadtkreis angemeldet. Ich bin eigentlich ohne große Erwartungen an die Sache herangegangen, habe dann aber von Spiel zu Spiel mehr gefallen daran gefunden und irgendwann war ich dann jedes Wochenende auf dem Platz

  1. Was war das beste und größte Spiel, das Du bisher gepfiffen hast?

Das ist schwierig zu sagen, von einem größten Spiel kann ich wohl nicht reden. Jedoch fällt mir da ein Spiel aus meiner ersten Herren-Bezirksliga-Saison 16/17 ein. Es war das Spiel SC Lüstringen gegen SSC Dodesheide, am Ende war es ein ruhiges Spiel mit einem knappen Sieg für Dodesheide durch ein Tor in der Schlussphase. Trotzdem war die Ansetzung zu diesem Zeitpunkt ein Highlight für mich, da die beiden Mannschaften in der oberen Tabellenhälfte angesiedelt waren. Außerdem hatte unser damaliger KSO Torsten Aderhold den Weg zum Platz gefunden.

  1. Wie sieht für dich als Schiedsrichter das perfekte Spiel aus?

Im Spiel trifft man mehrere Entscheidungen, die nicht immer jedem gefallen (können sie auch gar nicht). Aber ich bin mit einem Spiel dann zufrieden, wenn sich nach einem umkämpften, aber fairen Spiel Beteiligte beider Mannschaften ernsthaft bei einem bedanken. Rote Karten oder viele Tore machen das Spiel für den Zuschauer interessanter, aber als Schiedsrichter hat man kein Interesse daran, Spieler des Platzes zu Verweisen.

  1. Was war das lustigste/kurioseste Ereignis, das Dir als Schiedsrichter passiert ist?

Auch da fällt mir per se nicht ein einziges Ereignis ein. Aber die meisten lustigen Ereignisse haben sich neben dem Platz ergeben. Ich denke da an die Jung-Schiri-Fahrten und das alljährliche Grünkohlessen, die immer witzige Ereignisse mit sich bringen.

  1. Was sind die drei besten Gründe für Dich, Schiedsrichter zu sein/zu werden?

Woche für Woche mit immer neuen Personen zu interagieren, Entscheidungen zu treffen und Spiele zu leiten. Wie viele meine Kollegen schon gesagt haben, hilft einem das im Leben und bei der persönlichen Entwicklung ungemein weiter. Nebenbei hält man sich so auch fit und lernt eine ganze neue Seite des Spielbetriebs kennen. Die Gemeinschaft in unserem Kreis ist dabei nicht zu vernachlässigen, man lernt viele neue Leute kennen, die sich mit den gleichen „Probleme“ eines Schiedsrichters rumschlagen und immer einen Rat parat haben.

  1. Lange Winterpause – worauf freuest du dich am meisten, wenn du wieder auf dem Platz stehst?

Wieder auf dem Platz zu stehen, mit dem Gespann die Sportplätze der Region zu besuchen und generell wieder Kontakt zu den Menschen um und auf dem Fußballplatz

  1. Einmal Meckern ist ok: Was nervt dich als Schiedsrichter auf oder neben dem Platz?

Wenn es persönlich wird und die Fähigkeit von einem in Frage gestellt wird, dann fragt man sich schon manchmal, wofür man das eigentlich macht. Aber als Schiedsrichter muss man auch mit Kritik umgehen können, trotzdem gibt es Unterschiede in der Ausführung. Aktionen im Fußball sind nun mal nicht immer schwarz oder weiß. Und dabei ist es niemals im Sinne eines Schiedsrichters, eine Mannschaft extra zu bevorteilen oder dergleichen.

  1. Wer ist dein persönliches Vorbild als Schiedsrichter?

Ein richtiges Vorbild habe ich nicht, sondern vielmehr finde ich die verschiedenen Persönlichkeiten der Schiedsrichter im Profibereich spannend.

Aufrufe: 026.2.2021, 10:45 Uhr
Lennart AlbersAutor