2024-05-17T14:19:24.476Z

Ligabericht
Trainingsjacke und Schiebermütze: Dirk Nowak in seinem Element F: Karl-Heinz Rickelmann
Trainingsjacke und Schiebermütze: Dirk Nowak in seinem Element F: Karl-Heinz Rickelmann

Ein Verein sagt "Danke, Dirk!"

Nowaks letztes Spiel als Wallenhorster Trainer +++ Zahlen, Daten, Fakten

„Man lässt vieles hier, Freund ich danke Dir. Niemals geht man so ganz“ - der alte Klassiker von Trude Herr macht am Wochenende in Wallenhorst einen Zwischenstopp: Nach sieben Jahren als verantwortlicher Cheftrainer verabschiedet sich Dirk Nowak mit dem Auswärtsspiel bei der Spielvereinigung Fürstenau von der Zweitherrenmannschaft des TSV. Nicht nur eine Mannschaft, sondern ein ganzer Verein sagt: „Danke, Dirk!“

196 Punktspiele, 75 Siege, 41 Unentschieden, 24 eigene Tore, 7 Jahre und 3 Töchter – die Amtszeit von Dirk Nowak ist nicht nur von den Zahlen her besonders: Als der mittlerweile 33-Jährige (die Zeit verfliegt…) im Jahr 2012 seinen ersten Job als Trainer im Herrenbereich antrat, übernahm ein hochmotivierter, aber unerfahrener Trainer eine neu zusammengewürfelte Mannschaft ohne großen Erfahrungsschatz. Nun, sieben Jahre später, geht Nowak als reifer sowie verantwortungsbewusster Coach und starker Charakter. Er hinterlässt eine Truppe, die seine Handschrift trägt. Aus einer Zweckgemeinschaft entwickelte sich mit der Zeit eine Elf aus zwanzig Spielern und mehreren Betreuern.

Fragt man Nowak nach seinen schönsten Erlebnissen, kann man seine Fußballbegeisterung sofort spüren: „Natürlich der Aufstieg in die Kreisliga Nord und der mehrfache Klassenerhalt in dieser Liga. Aber auch die Siege damals in Rulle (1:0) oder in Venne (4:2) waren Highlights.“ Seinen Spielern werden aber auch andere, nicht sofort mit dem Fußball zu verbindende Ereignisse im Gedächtnis bleiben. Eine wunderbare Erinnerung sei genannt.

In der Gästekabine des SC Herringhausen steht eine unscheinbare Taktiktafel, vor ihr sitzen fünfzehn junge Männer mit gespanntem Blick. An einem sonnigen Septembertag im Jahr 2012 marschiert Nowak mit geradem Blick auf diese hinzu und beginnt seine Ausführung. Künstlerisch mittelmäßig, aber im Ergebnis zielführend malt der damals 27-Jährige ein Haus, eine Garage und einen krummen Pfeil auf den weißen Untergrund. Die verbale Beschreibung folgt: „Jungs, taktische Anweisung, ihr geht am Haus vorbei hinten zur Garage. Dort findet heute Abend das Kindpinkeln statt.“ Auch das ist Nowak: Fußballbekloppt bis ins letzte Haar, aber immer für einen Spaß neben dem Platz zu haben. Der TSV gewann im Übrigen mit 2:0, ob mehrere gelbe Zettel am Folgetag bei Arbeitgebern der Wallenhorster Spieler ins Büro flatterten, ist nicht gesichert überliefert.

Nowaks Charakter ist unverändert geblieben – auf und neben dem Feld: Er will jedes Spiel gewinnen, will Spaß am Kicken und der Gemeinschaft haben. Auch im letzten Spiel seiner Wallenhorster Amtszeit, welches den TSV zur Spielvereinigung Fürstenau führen wird (Samstag, 15 Uhr). Nach einer kräftezehrenden Saison, in der immer wieder Telefondrähte überhitzten, damit genügend Spieler auf dem Feld stehen können, ist Schluss. Seine Mannschaft will ihm unbedingt noch einen letzten Sieg schenken. Und die Amtszeit am Sonntag bei der Abschlussfeier gebührend zelebrieren. Getränke nach deutschem Reinheitsgebot inklusive. Der TSV sagt: „Danke, Dirk!“

Aufrufe: 031.5.2019, 13:26 Uhr
Dennis KurthAutor