2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Vom Punkt aus Eis gemacht: Till Schwerdtfeger
Vom Punkt aus Eis gemacht: Till Schwerdtfeger – Foto: Nico-Andreas Paetzel

Ein angeschlagener Boxer berappelt sich

Bezirksliga: Verdienter Wallenhorster Auswärtssieg in Georgsmarienhütte

Mit einer eindrucksvollen Charakterleistung hat der TSV Wallenhorst seinen fünften Auswärtssieg der laufenden Saison eingefahren. Dem 3:1 bei Viktoria Georgsmarienhütte ging ein früher Rückstand voraus, dem das Team von Trainer Holger Karp mit Laufbereitschaft und Einsatzfreude entgegenwirkte - dem größten Gut dieser Mannschaft.

Auf dem rutschigen Kunstrasenplatz am Carl-Stahmer-Weg merkte man der Viktoria zu Beginn an, mit diesem Geläuf vertraut zu sein. Die Wallenhorster hatten Probleme, ein produktives Aufbauspiel auf das Feld zu bringen. Die Gäste leisteten sich in der Startphase viele einfache Abspielfehler – einer davon resultierte in der Georgsmarienhütter Führung: Ein langer Diagonalball erreichte den erst 18-jährigen Tom Haarmeier. Sein Schuss aus sechzehn Metern wurde unhaltbar für Lennart Süllow abgefälscht und landete per Bogenlampe im Gehäuse.

In der Folgephase verpassten es die Gastgeber, einem nachdenkenden Gegner den frühzeitigen K.O. zu verpassen. Der quirlige Saikouba Manneh war für die Wallenhorster nur selten in den Griff zu bekommen, ein Freistoß aus 25 Metern ging knapp am Tor vorbei. Das Tor zum Ausgleich war keines der Marke „aus dem Nichts gefallen“ – aber aus der Stufe davor: Nach einem Foul von Keeper Walhorn an Jonas Baumann entschied Schiedsrichter Börger korrekterweise auf Strafstoß, den Till Schwerdtfeger sicher verwandelte (31.).

Es war der Weckruf für einen angeschlagenen Boxer – der kurz danach zum nächsten Volltreffer ausholte: Die Gastgeber bekamen einen hohen Ball nicht aus der Box, Lukas Borgelt fand die Lücke im Viktoria-Abwehrverbund und traf zum 2:1 (32.). Der aus der zweiten Mannschaft hochgezogene Borgelt belohnte sich für seine beste Leistung seit seiner „Beförderung“ und versprühte eine Menge Spielwitz.

Nach der Pause zerstörte ein Aussetzer von Walhorn die Hütter Bemühungen auf den Ausgleich: Der junge Keeper spielte den Ball unbedrängt genau in die Füße von Jonas Baumann und wusste sich im Anschluss nur mit einem Foul zu behelfen. Auch den zweiten Elfmeter verwandelte Schwerdtfeger sicher (50.).

Im weiteren Spielverlauf verteidigte der TSV mit Leidenschaft und Cleverness gegen anstürmende Gastgeber. Die Jungs von Holger Karp ließen nur wenig zu und hatten im entscheidenden Moment Glück, dass beispielsweise ein Manneh-Schuss knapp über das Tor ging. Am Ende stand ein durchaus verdienter Auswärtssieg, den sich Rot-Weiß mit Charakter und Einsatzbereitschaft sicherte.

Bereits am kommenden Sonntag wartet mit dem SC Rieste ein auswärts unangenehm zu spielender Gegner auf die Wallenhorster – die auf die Qualitäten ihres Leitwolfs verzichten müssen: Lukas Reineke kassierte gegen die Viktoria die fünfte gelbe Karte der laufenden Spielzeit und ist somit in Rieste gesperrt. Doch mit den gezeigten Eigenschaften vom Donnerstag reist der TSV auch ohne Reineke als klarer Favorit in den Nordkreis.

Aufrufe: 01.11.2019, 15:26 Uhr
Dennis KurthAutor