Der TSV Waldenbuch hat in der Fußball-Bezirksliga Böblingen/Calw einen gelungenen Saisonauftakt hingelegt: Dem Vorjahresvierten gelang vor heimischer Kulisse gegen den Vorjahresachten SV Althengstett ein souveräner 3:0-Erfolg, der durchaus noch deutlicher hätte ausfallen können. Matchwinner war Markus Ruckh: Der 28-jährige Defensivakteur besorgte für die Platzherren durch zwei eiskalt verwandelte Strafstöße das frühe Führungstor sowie auch den Treffer zum Endstand. Dazwischen hatte Patrick Schildt per Flugkopfball zum 2:0-Pausenstand getroffen.
Entsprechend zufrieden fiel das Fazit des Waldenbucher Trainers Gerry Ott aus: „Ich freue mich natürlich über das Ergebnis. Ich freue mich aber noch mehr, dass wir uns als geschlossene Einheit präsentiert haben.“ Zuletzt hatte es ihm nämlich ziemlich gestunken, dass die Chemie in seinem Spielerkader nicht immer stimmte.
Davon war am ersten Bezirksliga-Spieltag allerdings nichts zu spüren. Vielmehr gaben die Heim-Akteure auf dem Rasen des Ritter-Sport-Stadions das von Ott oben erwähnte Bild ab und präsentierten sich gegen einen allerdings reichlich überfordert wirkenden Kontrahenten von der ersten bis zur letzten Spielminute wie aus einem Guss. Demgegenüber war Otts Amtskollege Damir Babic, dessen eigenes Team von der Konkurrenz bislang noch als einer der Meisterschaftsmitfavoriten gehandelt wird, nach der Abreibung zum Start bedient: „Der Waldenbucher Sieg geht völlig in Ordnung. Ich bin enttäuscht, dass wir den Gegner durch unsere Fehler und teils haarsträubenden Unzulänglichkeiten aufgebaut haben“, konstatierte der Coach. Er fügte aber auch an, dass sein gegenüber der Vorsaison auf zahlreichen Positionen veränderter Spielerkader noch etwas Zeit brauche, um eine schlagkräftige Einheit zu werden.
Das galt in erster Linie für die Defensivarbeit der Althengstetter, die sich in zahlreichen Situationen nicht wirklich clever angestellt hatten – wie die beiden vom Schiedsrichter Tobias Weiss (Sonnenbühl) verhängten und jeweils von Ruckh sicher verwandelten Strafstöße erahnen lassen. Zunächst hatte sich in der achten Spielminute Jonathan Fiscella beim Luftduell gegen den Waldenbucher Kevin Udvari einen unnötigen Schubser erlaubt – ehe zehn Minuten nach dem Seitenwechsel Markus Schneider seinem Gegenspieler Patrick Schildt per Blutgrätsche ebenfalls elfmeterreif in die Beine fuhr. Obendrein hatte die Gäste-Abwehr beim 2:0 in der zwölften Spielminute kollektiv auf Abseits spekuliert – und kurz darauf ebenso kollektiv dumm aus der Wäsche geschaut, nachdem Schildt die Maßflanke des durchgebrochenen Michael Fiorini schließlich per Kopf zur frühen Vorentscheidung eingenetzt hatte.
Insofern verkam es am Ende zur Randnotiz, dass der erst in diesem Sommer aus Althengstett nach Waldenbuch gewechselte Stürmer Daniel Quehaja beim prompten Wiedersehen mit den alten Kollegen dank seines engagierten Auftritts einen gelungenen, aber zahlenmäßig halt torlosen Einstieg feierte. Doch wer weiß: vielleicht hat sich der 25-Jährige seinen Premierentreffer ja für den zweiten Spieltag aufgehoben. Dann müssen die Waldenbucher bei ihrem „Angstgegner“ (Ott), dem Titel-Topfavoriten TV Darmsheim, auswärts ran. Gegen den amtierenden Bezirksliga-Vizemeister, der seinerseits deutlich mehr Mühe bei seinem knappen 4:3-Auftakterfolg in Haiterbach hatte, haben die Waldenbucher ihre letzten vier Punktspiele allesamt verloren.
TSV Waldenbuch:
Fleischer – Ruckh, Seyfried, Freyer (11. Oelfin), Kovacs – Patrick Schildt (75. Haug), Trpka, Schuldt (52. Madonna), Udvari – Fiorini, Quehaja (67. Berretta)
SV Althengstett:
Talmon Gros – Sener, Ivan Pinjusic, Hanle (60. Zedler), Immisch – Woller 81. Saipi), Adis, Schneider, Fiscella (81. Jakobi) – Tommasi, Milazzo (66. Danijel Pinjusic).