2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
– Foto: Karl-Heinz Rickelmann

Rückschlag - aber kein Rückschritt

Wallenhorst unterliegt Venne 0:4 +++ Trainingslager am Wochenende

Nach einer schwachen Vorstellung musste sich Bezirksligist TSV Wallenhorst am Mittwochabend im Testspiel dem klassentieferen TSV Venne mit 0:4 geschlagen geben. Das Ergebnis, das auch in der Höhe seine Berechtigung hatte, ist für die Wallenhorster Warnung und Chance zugleich.

Die Fakten: Gegen eine giftige und offensiv agierende Venner Mannschaft gelang es den Wallenhorstern zu keiner Phase der Partie, an die überwiegend guten Vorstellungen gegen Velpe und Merzen anzuknüpfen. Mitunter fehlte dem Auftritt der Rot-Weißen der entscheidende Funke Leidenschaft und, gerade in der ersten Spielhälfte, auch die Ordnung. Das 0:4 entsprach dem Leistungsniveau und der Venner Überlegenheit.

Die mit nur zwei Neuzugängen in der Startelf agierenden Wallenhorster leisteten sich im ersten Durchgang eine Vielzahl einfacher Fehler und machten es den agilen Gästen leicht, zu Torabschlüssen zu kommen. Besonders nach Ballverlusten dauerte das Umschaltspiel in die eigene Defensive viel zu lange, der Kreisligist nutzte die sich bietenden Räume konsequent. Während das 0:1 von Philipp Schmidt noch als Betriebsunfall gewertet werden konnte, waren die weiteren Treffer von Dmitri Breinert und Christian Ndombasi (2) die Folge fehlender Abstimmung und Galligkeit. Besonders den omnipräsenten Ndombasi bekam die Wallenhorster Defensive zu keinem Zeitpunkt der Partie in den Griff.

Im zweiten Durchgang agierte das Team von Holger Karp griffiger und wacher, wenngleich Offensivaktionen weiterhin Mangelware blieben. Den ersten wirklich nennenswerten Torabschluss verbuchte Lucas Bovenschulte in der 60. Minute. Die Partie verflachte mit zunehmender Spieldauer, was vor allem den vielen Personalwechseln auf beiden Seiten zuzuschreiben ist.

Die Erkenntnisse: Den Wallenhorstern ist am Mittwochabend eine Warnung zugekommen, die allerdings keine Panik auslösen darf und wird. In einer von Anfang an als Findungsphase deklarierten Vorbereitung, in der viele verschiedene Formationen und taktische Grundsysteme getestet werden sollen, ist ein Experiment nachhaltig fehlgeschlagen. So sieht es auch Co-Trainer Patrick Kowal: „Wir haben das Spiel genutzt, um einige Dinge auszuprobieren. Dann kann auch mal so ein Ergebnis dabei rauskommen. Die Mannschaft bekommt alle Zeit, um sich zu entwickeln. Dieses Spiel macht uns nicht nervös.“

Die abgerufene Leistung allerdings nur auf systematische und personelle Neuausrichtungen zu schieben, wäre zu einfach. Die ungewohnt fehlende Galligkeit im Wallenhorster Vortrag ist ein Kritikpunkt, der einer sofortigen Korrektur bedarf. Schon in früheren Jahren gab es immer wieder Vorbereitungsspiele, in denen die reinen Ergebnisse nicht stimmten, dafür jedoch Einsatzbereitschaft und Lauffreude rot-weiße Grundtugenden waren. In diesem Sinne kann der Venner Vortrag über neunzig Minuten als Blaupause gesehen werden.

Mit Marc Kröger und Nico Röwekamp standen am Mittwochabend zwei Sicherheit gebende Defensivsäulen nicht zur Verfügung. Neuzugang Florian Busch deutete im zweiten Durchgang an, dass er eine wichtige Verstärkung für den Wallenhorster Abwehrriegel sein kann. Allerdings steht Busch Trainer Karp erst ab Oktober vollständig für den Trainingsbetrieb zur Verfügung.

Die Chance: Jede Niederlage, unabhängig von ihrer Entstehung, bietet auch immer eine Chance. Diese können die Rot-Weißen bereits am Wochenenden wahrnehmen: Für die Karp-Truppe steht ein dreitägiges Trainingslager auf der eigenen Anlage auf dem Programm, welches mit einem Test gegen den SSC Dodesheide II (So, 15 Uhr, LIVE im Torticker) abgeschlossen wird. Die Venner machten dem Trainerteam und der Mannschaft am Mittwochabend auf beeindruckende Weise klar, an welchen Stellschrauben noch gedreht werden muss.

Dass man an der Kaisereiche die Weichen auch nach Negativerlebnissen in die richtige Richtung stellen kann, bewies das Trainerteam in den vergangenen Jahren immer wieder. Karp und seine Assistenten sind clever und erfahren genug, um die Erkenntnisse der Venne-Partie richtig einzuordnen – und, um die Mannschaft nach einem Rückschlag im kommenden Trainingslager zwei Schritte nach vorne zu bringen.

Aufrufe: 020.8.2020, 18:20 Uhr
Dennis KurthAutor