2024-05-02T16:12:49.858Z

Spiel der Woche
Ärger berechtigt: Der TSV Südwest kassierte zum Auftakt eine späte Pleite. F: Zink
Ärger berechtigt: Der TSV Südwest kassierte zum Auftakt eine späte Pleite. F: Zink

Südwest kassiert Dämpfer in der Nachspielzeit

Der TSV muss zum Kreisliga-Auftakt gegen Stein ein spätes 0:1 hinnehmen

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Der TSV Südwest kann seine Niederlagenserie in der Kreisliga Nürnberg/Frankenhöhe 2 auch im neuen Jahr nicht beenden. Dabei war der Aufsteiger gegen den favorisierten FC Stein nahe dran. Doch dann traf Spielverderber Erman Elibol in der Nachspielzeit zum 1:0 für Stein.

TSV Südwest Nürnberg - FC Stein 0:1

Erhard Ernst war erst­mal bedient. 0:1 hatte der von ihm trai­nierte TSV Südwest gerade gegen den FC Stein verloren und bleibt nach der achten Niederlage in Folge weiter im Tabellenkeller der Kreisliga Nürn­berg stecken. Für Ernst war es erst das zweite Spiel als alleinverantwort­licher Trainer beim Aufsteiger. Im Dezember hatte der Ex-Spieler der Südwest Schwaben das Amt von Stef­fen Kircheis übernommen, der überra­schend seinen Rücktritt eingereicht hatte. Zum Amtsantritt von Ernst im letzten Spiel vor der Winterpause kas­sierte der Traditionsverein von der Jägerstraße eine 2:6-Niederlage gegen die Sp Vgg Nürnberg. Folglich konnte es nur besser wurden.

Nimmt man das Spiel gegen Aufstiegsanwärter Stein zum Maßstab, kann man konstatieren: Es wurde besser. „Ich finde, wir haben ein super Spiel gemacht“, sagte Ernst, „dieses Ende ist bitter, wir hätten uns einen Punkt redlich verdient gehabt.“ Da mochten ihm auch die Gäste aus Stein nicht wirklich widersprechen, die sich freilich trotzdem über drei wichtige Punkte im Rennen um die Rückkehr in die Bezirksliga freuten. Jedoch, eine Portion Glück und Torjä­ger Erman Elibol waren nötig, um mit einem Sieg ins neue Jahr zu starten.

Es lief bereits die einminütige Nach­spielzeit, als die Mannschaft von Trai­ner Markus Mühling nach einer unübersichtlichen Situation an der Eckfahne den Ball noch einmal in den Strafraum brachte, das Spielgerät prallte irgendwie Elibol vor die Füße, und der Torjä­ger des FC ließ sich die­se Gelegenheit nicht entgehen. Während Stein den Siegtreffer bejubelte, haderten die Hausherren mit dem Unparteiischen, der ihrer Meinung nach ein Foulspiel der Steiner nicht geahndet und zudem die Partie nicht rechtzeitig beendet hatte. Kapitän Christian Gross übertrieb es mit seiner Kritik wohl etwas, er bekam nach Schluss­pfiff von Johannes Schoppel noch die Rote Karte gezeigt.

„Ich habe die Situation aus meiner Position nicht genau gesehen, aber am Schiri hat es nicht gelegen, dass wir verloren haben“, gab sich Erhard Ernst als fairer Verlierer – aber auch als grantiger Trainer: „Die Rote Karte geht gar nicht“, kritisierte er, seine Mannschaft sei durch Verletzungen ohnehin schon geschwächt genug.

Vielmehr trauerte Ernst den verge­benen Chancen hinterher. Erst wenige Minuten zuvor hätte Philipp Novotny den TSV nach einem kapitalen Fehl­pass der Steiner im eigenen Straf­raum in Führung bringen können, er schoss aber freistehend aus wenigen Metern drüber (81.). Noch unglaub­licher: Nach einem Ballverlust des FC und dem schnellen Umschalten von Jan Rupprecht bekam Robin Hermel schon im ersten Durchgang den Ball maßgerecht serviert, verstolperte ihn aber drei Meter zentral vor dem leeren Tor (18.). Zu Hermels Verteidigung: Das Spielgerät hoppelte auch unbere­chenbar vor seinen Füßen umher, der holprige Platz ließ die Akteure oft­mals verzweifeln.

Zudem soll durch diese Südwester Großchancen nicht der Eindruck ent­stehen, dass die Gäste aus Stein nicht am Geschehen teilgenommen hätten. Auch der FC hatte teils richtig dicke Gelegenheiten. Die kurioseste hatten sie aber dem Gegner zu ver­danken. Südwests Rechtsverteidiger Safak Cetin wollte nach 19 Minuten am eigenen Strafraum klä­ren, traf den Ball in Bedrängnis aber derart unglücklich mit dem linken Außenrist, dass dieser am verdutzten Schlussmann Andre Schuster vorbeirauschte und an den Pfosten klatschte.

„Man hat keinen Unterschied in der Tabelle erkannt“, bilanzierte Erhard Ernst treffend über ein Duell auf Augenhöhe, das in der ersten Halbzeit noch unterhaltsam war, nach dem Sei­tenwechsel aber zusehends fahriger wurde. Letztlich hätten sich wohl die beiden Kontrahenten mit einer Punk­teteilung anfreunden können (und frei­lich auch müssen). Doch dann trat zu später Stunde aus Südwest-Sicht eben noch Spielverderber Elibol auf den Plan.

Schiedsrichter: Johannes Schoppel (Eibach) - Zuschauer: 60
Tore: 0:1 Erman Elibol (90.)
Aufrufe: 021.3.2017, 14:57 Uhr
Mathias Hochreuther (NZ)Autor