2024-05-08T14:46:11.570Z

Ligabericht
Leon Kern (Mitte) vom TSV Schott Mainz hadert bei der 1:2-Heimniederlage gegen Elversberg nach einem nicht gegebenen Abseitstor. Gäste-Torwart Frank Lehmann (links) und Jan Washausen (rechts) reklamieren das Abseits. Foto: hbz/Timo Schwarz
Leon Kern (Mitte) vom TSV Schott Mainz hadert bei der 1:2-Heimniederlage gegen Elversberg nach einem nicht gegebenen Abseitstor. Gäste-Torwart Frank Lehmann (links) und Jan Washausen (rechts) reklamieren das Abseits. Foto: hbz/Timo Schwarz

Verdient, aber unglücklich

Schott Mainz nach 1:2 gegen Elversberg Tabellenletzter +++ Simic sieht Gelb-Rot nach Allerwelts-Duell

Mainz. Dicht dran waren sie erneut, aber nach dem 1:2 (0:1) gegen den SV Elversberg ist der TSV Schott Mainz ans Tabellenende der Regionalliga abgerutscht. Die Niederlage fand Schott-Trainer Sascha Meeth „völlig verdient“, das Zustandekommen allerdings sorgte für Frust. Er könne seinen Spielern, von den ersten „verheerenden“ 15 Minuten abgesehen, keinen Vorwurf machen, was das Kämpferische angeht. Aber wenn gegen die Etat-Millionäre aus dem Saarland etwas Zählbares herausspringen soll, muss eben alles stimmen.

Zum Start zögerlich und fehlerbehaftet

Und das tat es nicht. Zögerlich und fehlerbehaftet war der Start, sodass Benno Mohr früh am linken Flügel frei war und zu 1:0-Schütze Julius Perstaller ins Zentrum spielen konnte (4.). Auf der Gegenseite drosch Leon Kern den Ball genau auf den Keeper (8.). Den Mainzern fehlte nach zwei guten, aber nur mit einem Punkt gekrönten Heimspielen und zwei klaren Auswärtspleiten das Zutrauen ins eigene Spielkonzept. Und wenn sich doch einmal gegen die körperbetont verteidigenden Gäste Raum bot, waren sie, wie der steil geschickte Edis Sinanovic (43.), zu zögerlich.


Durchgang zwei sah zunächst besser aus, die Mainzer attackierten früher, zeigten mehr verheißungsvolle Ansätze – ehe Nenad Simic (73.) nach einem Allerwelts-Duell von der in Sachen Zweikampfbewertung abenteuerlich leitenden Schiedsrichterin Karoline Wacker die Gelb-Rote Karte sah. „Lächerlich“, macht Meeth seinem Ärger Luft, „ich würde mich so langsam mal freuen, wenn die Damen und Herren den Underdog genauso behandeln wie die anderen.“ „Es tut mir leid für die Mannschaft, bis zum Platzverweis waren wir dran“, sagt Simic, „aber ich dachte, wir spielen Männerfußball.“ Im rechten Moment klammern oder hinfallen und schreien, darin waren die Gäste dem Aufsteiger voraus. Ebenso bei Standards, die das Gros der Chancen einbrachten.

Zweimal blockten die Mainzer in größter Not nach einer Ecke (59.), Moritz Göttel traf den Pfosten (75.), Keeper Niklas Reichel parierte zweimal famos (77., 80.). Doch dann war es geschehen, Florian Bichler traf nach einer Ecke im Nachfassen (81.). Arif Güclüs Schlenzer ins lange obere Eck nach Ilias Soultanis Vorlage (90.) war nur noch Ergebniskosmetik. „Uns fehlt nicht viel“, betont Meeth, „wenn wir weiter als Team auftreten, dann liegt etwas in der Luft.“ Man dürfe sich nur nicht „in Mitleid suhlen“. „Wir gehen den richtigen Weg, die Ergebnisse werden kommen“, ist sich Simic sicher. „Wir müssen jetzt alle noch mehr machen, noch mehr Einheiten schieben“, fordert Necmi Gür, „ich bin fest überzeugt, irgendwann machen wir die Punkte.“ Die Mainzer dürfen sich von den Misserfolgen nur nicht beirren lassen. „Und die Lerneffekte müssten so langsam mal einsetzen“, stellt Meeth klar.

TSV Schott Mainz: Reichel – Senftleben, Simic, Raltschitsch, Schlosser – Schneider, Gür – Just, Sinanovic (59. Güclü), Kern (84. Abou Daya) – Ripplinger (75. Soultani).



Aufrufe: 027.8.2017, 20:50 Uhr
Torben SchröderAutor