2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Abgezogen: Schott-Kicker Ilias Soultani (rechts) schießt aufs Mehringer Gehäuse, Gästespieler Marcel Selmane kommt zu spät.	Foto: hbz/Jörg Henkel
Abgezogen: Schott-Kicker Ilias Soultani (rechts) schießt aufs Mehringer Gehäuse, Gästespieler Marcel Selmane kommt zu spät. Foto: hbz/Jörg Henkel

Tag der offenen Tore bei Schott Mainz

TSV verliert sein letztes Saisonspiel gegen Schlusslicht Mehring 4:5

Nach 43 Minuten platzt Marco Senftleben der Kragen. „Dann lassen wir's gleich, wenn wir nicht in die verdammten Zweikämpfe gehen“, poltert der Kapitän des TSV Schott Mainz. Gerade hatte der SV Mehring die 4:1-Pausenführung herausgeschossen, am Ende reichte es für den Tabellenletzten der Fußball-Oberliga zum 5:4-Sieg. Das vorgezogene Saisonfinale – am letzten Spieltag haben die Mainzer frei – war damit, wie Co-Trainer Bernd Bangel sagt, „ein Spiegelbild der ganzen Saison. So, wie in der ersten Halbzeit, sollte man sich nicht präsentieren.“

Zweitbester Angriff, zweitschlechteste Abwehr – so ein bisschen kam das Gefühl auf, der TSV wollte auf Biegen und Brechen in beiden Disziplinen Liga-Spitze werden. Gegen eine äußerst löchrige Gäste-Deckung spielte sich der TSV fast im Minutentakt durch, doch Can Özer (12., 26.) und Edis Sinanovic (16., 38.) ließen „Hundertprozentige“ liegen. Auf der Gegenseite ließen die im Gegenstoß flott nach vorne kombinierenden Gäste kaum eine Chance aus und profitierten von individuellen Fehlern: TSV-Keeper Alexander Motz ließ eine Flanke durch die Hände flutschen, André Petry traf nach der folgenden Ecke (11.). Igor Heizmann vertändelte den Ball, Albutrin Aliu zielte nicht allzu wuchtig aus 20 Metern ins kurze Eck (18.). Dass Maximilian Meyer die Kugel in aller Ruhe in den Winkel schnippeln durfte (41.) und Jan Brandscheid zum 1:4 freies Geleit erhielt (43.), war nicht nur für Senftleben viel zu viel der Gastfreundschaft.

„Freundschaftsspielcharakter“ machte Özer aus, der nach Heizmanns Zuspiel das 1:2 erzielt hatte (19.) und nach dem Seitenwechsel mit seinem wuchtigen Drehschuss nach einer Ecke (49.) zur Aufholjagd blies. Marcel Heeg nach Patrick Huths Flügellauf (52.) stellte auf 3:4, doch dann war erneut Brandscheid frei durch (53.). Erst spät kämpfte sich der TSV wieder heran, Senftleben köpfte eine Huth-Ecke zum 4:5 ein (83.). Özer (85., 86./Pfostentreffer) hätte in dieser Partie, in der auch ein 9:9 drin war, noch Zählbares herausschießen und zudem sein bei 26 Treffern stehendes Torkonto weiter ausbauen können. „Wir hätten auf jeden Fall mehr erreichen können“, blickt der Führende der Torjägerliste auf Spiel und Saison gleichermaßen, „wir haben im Gesamtpaket einfach viel zu viele Tore kassiert.“

„Zu viele Gegentore, ganz klar“, blickt auch Senftleben auf insgesamt 64 kassierte Treffer, „aber der Klassenerhalt war das Ziel, und das haben wir erreicht. Gerade wenn man so schönen, offensiven Fußball spielt, muss man aber in der Defensive mehr arbeiten.“ Das ist das Ziel für die neue Runde – und das Verbandspokalfinale am 28. Mai gegen Vizemeister Hauenstein.

TSV Schott Mainz: Motz – Heizmann, Senftleben, Rinker (59. Kühn), Vogler – Sakai (76. Baljak), Schlosser – Huth, Soultani, Sinanovic (46. Heeg) – Özer.

Aufrufe: 014.5.2016, 20:46 Uhr
Torben SchröderAutor