2024-05-08T14:46:11.570Z

Spielbericht
Einen Schritt schneller: „Maskenmann“ Janek Ripplinger (l.) enteilt beim 1:1 gegen Koblenz seinem TuS-Gegenspieler.  	Foto: hbz/Henkel
Einen Schritt schneller: „Maskenmann“ Janek Ripplinger (l.) enteilt beim 1:1 gegen Koblenz seinem TuS-Gegenspieler. Foto: hbz/Henkel

"Sonst werde ich dafür belächelt"

Dank Schuhgröße 48: Ripplinger sichert Schott gegen TuS Koblenz ersten Punkt 2019 +++ Aufstiegsplätze rücken näher

Mainz. Als Janek Ripplinger nach den äußerst intensiven 90 Minuten seine Maske abnahm, blitzte ein schelmisches Grinsen auf. „Sonst werde ich immer belächelt für meine großen Füße“, sagte der Stürmer des TSV Schott Mainz. „Diesmal haben sie uns was gebracht.“ Der Toptorjäger der Fußball-Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar, der zuletzt aufgrund einer Knöchelverletzung gefehlt hatte, rauschte in der 69. Minute in die scharfe Hereingabe des ebenfalls wieder genesenen Jost Mairose, drückte den Ball – dank Schuhgröße 48 – über die Linie. Und sicherte den Gastgebern den ersten Punktgewinn im Jahr 2019. Das 1:1 (0:1) gegen die seit nunmehr 16 Begegnungen ungeschlagene TuS Koblenz – es war eine beeindruckende Reaktion auf die Niederlagen zum Rückrundenstart. „Diese Leistung gibt uns jede Menge Selbstvertrauen“, war Ersatz-Kapitän Nicklas Schlosser überzeugt.

TSV-Trainer Meeth: „Hätten sogar gewinnen müssen“

Schott-Trainer Sascha Meeth war nach den „katastrophalen Partien“ gegen Mechtersheim (1:2) und Trier (1:3) „eigentlich“ sehr zufrieden. „Die Art und Weise, wie wir gegen die aktuell wohl stärkste Mannschaft der Liga aufgetreten sind, hat mir gut gefallen“, erklärte der 44-Jährige. Allerdings, so der Coach: „Nur das Ergebnis stimmt nicht: Wir müssen das Ding gewinnen!“ Auch Schlosser wusste: „Wir haben zwei Punkte liegen lassen. Aber wenn wir an diese Vorstellung anknüpfen, gehen wir bald als Sieger vom Platz.“

Das Spiel vor 800 Zuschauern in Mombach hätte einen anderen Verlauf nehmen können – hätte TSV-Angreifer Edis Sinanovic nach nicht mal 120 Sekunden die 100-prozentige Möglichkeit genutzt. „Den kann man gar nicht nicht machen“, monierte Meeth. „Schade, denn unsere Anfangsphase war sensationell.“ So aber durften die 200 mitgereisten TuS-Anhänger, die leidenschaftlich und friedlich 90 Minuten lang anfeuerten, zuerst jubeln. Nach einem Patzer des Mainzers Manasse Eshele: Der Rechtsverteidiger verschätzte sich, Alen Muharemi schob ungehindert ein (9.). „Da hat Koblenz gezeigt, wo sie uns überlegen sind: Wir waren in den entscheidenden Zweikämpfen zu jugendlich“, erklärte Meeth. „Unsere rechte Abwehrseite hat das 0:1 durchgewunken, das war zu mimosenhaft.“

Nach der Pause gingen beide Teams umso robuster zur Sache, Torchancen blieben Mangelware. Die einzige echte verwertete Ripplinger, der bekanntlich nach seinem Nasenbeinbruch mit Maske spielt, zu seinem 13. Saisontreffer. „Leider haben uns die klaren Möglichkeiten gefehlt“, bedauerte Meeth, der diesmal Leon Kern (Uni) schmerzlich vermisste. „Ein zweiter echter Stürmer hätte uns gut getan.“ Auch der etatmäßige Kapitän Marco Senftleben sah nach einer Erkältung unter der Woche nur von der Bank aus zu.

Den gebeutelten Mainzern droht direkt der nächste Ausfall: Yannick Rinker hat sich ersten Mutmaßungen von Meeth zufolge eine Adduktorenzerrung zugezogen. „Im Großen und Ganzen lichtet sich das Lazarett aber“, freute sich Meeth. Neben Ripplinger und Mairose war auch Abwehrchef Jonas Raltschisch wieder dabei. Geht der Blick also doch nach oben? Zumal von den direkten Konkurrenten nur der Dritte FV Engers (1:0 gegen den Zweiten Völklingen) gewann, die Aufstiegsplätze einen Tick näher rückten. Und Schott nun eine vermeintliche leichte Aufgabe beim Vorletzten SC Idar-Oberstein vor der Brust hat. Ripplinger meinte: „Klar, wir wissen, dass wir besser als Platz sieben sind. Aber erstmal müssen wir wieder einen Sieg einfahren. Dann sehen wir weiter.“

TSV Schott Mainz: Wroblewski – Eshele, Simic, Raltschisch, Schlosser – Rinker (87. Breier), Mairose, Mladenovic (77. Del Vecchio) – Ripplinger, Gansmann (66. Rösler), Sinanovic.



Aufrufe: 010.3.2019, 21:00 Uhr
Tobias GoldbrunnerAutor