2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Cheftrainer Ali Cakici kümmert sich auch stark um die Nachwuchsteams.   Foto: hbz/Schwarz
Cheftrainer Ali Cakici kümmert sich auch stark um die Nachwuchsteams. Foto: hbz/Schwarz

Mehr Verantwortliche, klarere Zuständigkeiten

TSV SCHOTT MAINZ Verein stellt seine Fußball-Abteilung neu auf / Cakici übernimmt Schlüsselrolle / Fußballschule in Planung

MAINZ.Die Fußball-Abteilung beim TSV Schott Mainz stellt sich neu auf. Zwar dürften noch einige Wochen ins Land gehen, bis spruchreif sein wird, wer die Nachfolge des zum Jahresende aus dem Amt geschiedenen Abteilungsleiters Salvatore Ruggiero antritt. Doch bereits jetzt geht Till Pleuger mit Plänen zur Neuformierung der Abteilung an die Öffentlichkeit. Aktuell führt der Sprecher des Gesamtvereins gemeinsam mit dem Vereins-Vize Kurt Winter die Abteilung - und treibt die Umstrukturierung voran. Die Richtschnur: Es soll mehr Verantwortliche mit klareren Zuständigkeiten geben.

Eine Schlüsselfigur dabei ist Ali Cakici. Der 47-Jährige, der zur vergangenen Saison das Traineramt der ersten Mannschaft übernommen hatte und inzwischen hauptamtlich sowie unbefristet eingestellt worden ist, agiert zugleich als Jugendkoordinator. Eigentlich nur für die A- bis C-Junioren zuständig, ist Cakici jedoch in Absprache mit dem für die D- bis G-Jugend verantwortlichen Koordinator Stefan Fredrich im Prinzip mit allen 16 männlichen Nachwuchsteams befasst. „Er soll dafür sorgen, dass immer mehr gut ausgebildete Jugendspieler den Sprung in den Aktivenbereich schaffen“, sagt Pleuger.

Der Nachwuchs ist der Kernpunkt der Schott-Philosophie. Nach dem Abgang von Nils Döring und Markus Kreuz sind Srdjan Baljak und Preston Zimmerman die letzten verbliebenen Spieler mit Erfahrung in Profi-Ligen. Bezeichnend, dass der Klub bestrebt war und ist, beide Abgänge mit Bordmitteln zu kompensieren. „Dies entspricht der Grundausrichtung, die der geschäftsführende Vorstand für die Zukunft vorgibt“, stellt Pleuger klar. Die verbliebenen „Stars“, zu denen auch Can Özer oder Nenad Simic zählen, sollen gleichwohl, wie Cakici erklärt, über die Saison hinaus beim TSV bleiben.

Ansonsten gilt jedoch die Devise Jugend forscht. Im engen Austausch soll eine eigene Spielphilosophie im Jugend- und Aktivenbereich etabliert werden. Ein klar kodifiziertes Ausbildungskonzept, wie es etwa bei Mainz 05 umgesetzt wird, ist zwar nicht geplant, was aber nicht heißt, dass man beim TSV nicht planvoll die Nachwuchsförderung entwickeln würde. So ist Cakici auch für die Schulkooperationen des TSV verantwortlich und in der preisgekrönten Kindersportakademie des Klubs aktiv. Zudem will der TSV eine Fußballschule eröffnen. Dabei wird auch Marco Senftleben, der im Verein eine Ausbildung zum Sport- und Fitnesskaufmann absolviert, eingebunden sein.

Der Mannschaftskapitän ist ein wahrer Überzeugungstäter im Klub und damit ein Musterbeispiel dafür, wie sich Cakici die Zukunft des Vereins vorstellt: „Der TSV ist einzigartig“, sagt der Cheftrainer, „wir wollen unverwechselbar sein im Umgang miteinander.“ Statt mit großem Portemonnaie will der 4500-Mitglieder-Klub mit Nestwärme wuchern. Die Oberliga ist einstweilen als Höhepunkt der sportlichen Entwicklung ausgegeben worden. Zudem gibt Pleuger ein klares Bekenntnis für eine zweite, vor allem aus eigenen Talenten bestückte Aktivenmannschaft sowie auch für die A2-Junioren ab. Der Aktiven-Etat soll dabei konstant gehalten, wenn nicht sogar leicht reduziert werden, ohne aber die Oberliga-Zugehörigkeit zu gefährden. Mit der „Zweiten“ dürfte es, so Pleuger, „gern auch in die Landesliga gehen“, ein Muss ist das aber nicht.

Wichtiger ist die Etablierung der Nachwuchsspieler. Einige von ihnen werden im sportartübergreifenden „Perspektivteam“ gezielt betreut, wo der Verein sich auch um die schulische Entwicklung kümmert und Individualförderung betreibt. Patrick Huth und Vincenzo Bilotta, die bereits den Sprung in die Oberliga geschafft haben, sowie Gianluca Mamone und Silas Schwarz, mit denen Cakici in den kommenden beiden Jahren rechnet, sind oder waren bereits Teil dieses Teams.

Aufrufe: 021.1.2015, 18:05 Uhr
Torben SchröderAutor