2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
Ausgebremst: Gonsenheims Johannes Heintz (rechts) kommt vor Schott-Spieler Can Özer an den Ball. Am Ende gingen die Derby-Kontrahenten mit einem Remis auseinander. Foto: hbz/Kristina Schäfer
Ausgebremst: Gonsenheims Johannes Heintz (rechts) kommt vor Schott-Spieler Can Özer an den Ball. Am Ende gingen die Derby-Kontrahenten mit einem Remis auseinander. Foto: hbz/Kristina Schäfer

Im Video: Ein Derby zum Zungeschnalzen

OBERLIGA 400 Zuschauer sehen hochklassiges 2:2 zwischen Schott Mainz und dem SV Gonsenheim

MAINZ. Zwei hoch zufriedene Trainer, das sieht man nach einem Fußballspiel selten. 2:2 (1:1) trennten sich im Oberliga-Stadtderby der TSV Schott Mainz und der SV Gonsenheim. Und das leistungsgerecht, weil beide Teams enorm viel in die Waagschale warfen. Auch das Salz in der Suppe war perfekt abgeschmeckt. „Irgendeiner hinter mir hat gesagt, das sind ja Premiere-League-Tore, die hier fallen“, erzählt Gonsenheims Trainer Jörg Jansohn. „Beide haben so große Qualität gezeigt, dass dieses Spiel nur Sieger verdient hat, aber keine Verlierer“, lautet das Fazit seines Gegenüber Ali Cakici.

Preston Zimmerman eröffnete für die Gastgeber den Reigen der Traumtore mit einem Volleyschuss von der Strafraumgrenze in den Winkel nach einer mustergültigen Direktpass-Kombination und dem finalen Zuspiel von Markus Kreuz (15.). Damir Bektasevic ließ sich ebenfalls nicht lumpen und donnerte die Kugel von der linken Strafraumkante nach Arif Güclüs Vorlage zum 1:1 ins lange obere Eck (22.). Die Gästeführung besorgte dann Güclü selbst nach Babak Keyhanfars Diagonalball mit einem herrlichen 20-Meter-Schlenzer unter die Latte (52.). Fein herauskombiniert wurde der Ausgleich durch Can Cemil Özer, der nach Andrey Ribeiros Zuspiel flach ins lange Eck zielte (80.).

Auch unabhängig von den Toren hatte das Spiel eine große Qualität. Teilweise schwindelerregendes Tempo, tolle Spielzüge, viel Kampf, intensive, aber meist saubere Zweikämpfe - mehr als beide Mainzer Teams boten, kann man von einem Oberligaspiel kaum erwarten. Nach dem 3:2-Sieg am ersten Spieltag vor 800 Zuschauern am Wildpark behielt der TSV vor nur noch halb so vielen Interessierten in der Gesamtabrechnung die Oberhand, bleibt aber in der Tabelle hinter dem Stadtrivalen. „Wir hatten die Möglichkeit, mit einem Sieg vor Gonsenheim zu kommen, deswegen sehe ich uns auf gleicher Höhe. Sie haben halt den Tick Information mehr, weil sie etabliert sind“, sagt Cakici. „Unsere Mannschaft kann stolz sein, wie sie das Derby gespielt, den Kampf angenommen und den Gegner immer wieder gestoppt hat, der ja Top-Qualität hat“, erklärt Jansohn.

Zu einem für die Zuschauer prickelnden Fußballspiel gehört auch, dass nicht jede Defensiv-Maßnahme klappt. Beide Trainer hatten in Pascal Hertlein und Jonas Raltschitsch Innenverteidiger auf die ungewohnte Außenbahn gestellt, um Zimmerman und Bektasevic einzubremsen. Doch beide Top-Individualisten trafen, die Maßnahmen wurden früh korrigiert. „Ein Punkt ist okay“, resümiert Güclü, „wir hatten mehrere Chancen, um drei Punkte mitzunehmen, waren aber vor dem Tor nicht eiskalt.“ Vier Minuten vor Schluss hatte der 21-Jährige nach einem Konter das Siegtor auf dem Fuß, verzog aber. „Mit einem Unentschieden kann man nie zufrieden sein, wir haben zu viele Fehler gemacht“, ärgert sich Zimmerman.

Der TSV entfachte am Ende ein wahres Powerplay, das aber nicht mehr gekrönt wurde. „In der letzten Viertelstunde sind uns ein bisschen die Kräfte ausgegangen, so dass wir die ein oder andere Lücke hatten“, gibt Jansohn zu, „das 2:2 ist leistungsgerecht.“ Ein 4:4 oder 5:5 wäre es auch gewesen.

TSV Schott Mainz: Manthe - Hertlein (56. Heeg), Simic, Senftleben, Schlosser - Gros, Bilotta (71. Ribeiro) - Huth, Kreuz, Zimmerman - Özer.

SV Gonsenheim: Yamaguchi - Meier (46. Letz), Heintz, Itjeshorst (90. Matzon) - Raltschitsch, Kimnach, Ekiz, Bektasevic, Pennella - Güclü, Keyhanfar.

Aufrufe: 023.11.2014, 20:13 Uhr
Torben SchröderAutor