„Dass man den Ball haben will, ist normal“, ordnet TSV-Manager Salvatore Ruggiero die Situation vor dem 1:1 ein, „aber die Szene muss dann vorbei sein, dass muss man abhaken. Natürlich müssen wir darüber reden.“
Dass Kreuz, der bundesligaerfahrene Mann mit der Nummer zehn, auch zehn Minuten später noch über seinen vergeblichen 70-Meter-Sprint lamentiert, statt die Ärmel hochzukrempeln, wirft ein schlechtes Licht auf das Klima im Team, in dem grundsätzlich mindestens drei Spieler von jeder Defensivarbeit befreit zu sein scheinen. „Man fühlt sich in der Abwehr teilweise alleingelassen“, redet Innenverteidiger Pascal Hertlein Klartext, „es ist schwer mit vier Mann, wenn immer wieder sechs Mann auf einen zulaufen.“ Und weiter: „Das Potenzial ist riesig, aber ich habe das Gefühl, wir sind kein richtiges Team, in dem einer für den anderen fightet.“ Schließlich: „Ich habe manchmal das Gefühl, der eine gönnt vorne dem anderen nichts.“
FSV-Trainer Paul Linz schmeckte die Zigarette nach dem Sieg sichtlich. „Ich bin ein Trainer, der immer gewinnen will“, sagt erklärt der 58-Jährige, „wir können auch in der ersten Halbzeit schon 3:1 führen.“ Der Schlüssel zum Sieg? „Wir haben weiter Fußball gespielt.“ Anders als die Mainzer.
TSV Schott Mainz: Manthe - Gros, Simic, Hertlein, Schlosser - Bilotta (86. Zaucker), Senftleben - Huth (69. Ribeiro), Kreuz, Zimmerman - Özer.