2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
Energieleistung: Lasse Blöcker (links) vom PSV setzt sich erfolgreich gegen Schilksees Robin Schubert zur Wehr.Hermann
Energieleistung: Lasse Blöcker (links) vom PSV setzt sich erfolgreich gegen Schilksees Robin Schubert zur Wehr.Hermann

PSV Neumünster von allen guten Geistern verlassen

Defensive des Oberligisten lädt Schilksee zum Toreschießen ein / Nach 35 Minuten steht es 4:0

Nichts zu holen gab es für den Fußball-Oberligisten Polizei-SV Union in der ersten Auswärtspartie der Saison beim TSV Schilksee. Bei der deutlichen 1:4 (1:4)-Pleite waren es allerdings die „Ordnungshüter“ selbst, die mit Unordnung in ihrer Defensive den Gegner zum Toreschießen einluden – der Gastgeber nahm dankend und effizient an, sodass die Partie schon vor dem Seitenwechsel praktisch entschieden war.

Es war vor allem die Schnittstelle zwischen Rechtsverteidiger und Ex-Schilkseer Livius Höckendorff sowie Innenverteidiger Paul Sachse, die den Angriffen der Platzherren Tür und Tor öffnete. Besonders mit dem anfänglichen, aggressiven Angriffspressing der Hausherren kamen die Schwalestädter überhaupt nicht zurecht. Nach einem gefühlvollen Flugball in den Rücken der gestressten PSV-Abwehr durch Yannik Jakubowski kam Sachse gegen Berg Pekgür eindeutig zu spät, holte ihn mit einer Attacke von hinten von den Beinen und erwirkte so einen Strafstoß, den Sascha Iwers sicher versenkte (12.).

Neun Minuten später durfte Sven Nielsen erstmals über einen eigenen Treffer jubeln: Erneut bekamen die Neumünsteraner auf ihrer rechten Abwehrseite keinen Zugriff und ließen Pekgür den Ball ins Zentrum legen, wo Merlin Höckendorff ein Luftloch schlug, Franko Milbradt uneigennützig für Nielsen zurücklegte und dieser auf 2:0 erhöhte.

Zu dem stellenweise slapstickartigen Defensivverhalten gesellte sich vier Zeigerumdrehungen darauf auch noch Pech, als Merlin Höckendorff Nielsens Abschluss aus 20 Metern abfälschte und so das 3:0 begünstigte. „Spätestens nach dem 4:0 war das Spiel eigentlich gegessen“, sah sich PSV-Coach Maik Gabriel nach Nielsens drittem Streich uneinholbar im Hintertreffen. Diesmal unterschätzte der erst kurz zuvor eingewechselte Dominik Ulrich eine Flanke von Torge Hansen deutlich, Milbradt nahm die Kugel an und legte wieder umsichtig quer (35.). Björn Schmidt schob auf der Gegenseite nach feinem Steilpass von Lasse Blöcker zwar zum 1:4 ein (37.), doch dieses Fünkchen an Spielkultur konnte die Tür für ein Comeback in die Partie, deren Niveau nach der Pause deutlich sank, nicht annähernd weit genug aufstoßen.

„Das war in Halbzeit eins ein verrücktes Spiel. Schilksee hat mit vielen langen Bällen agiert, die fast immer gefährlich wurden, und letztendlich haben wir an den Gegentreffern und damit auch an der Niederlage kräftig mitgewirkt“, war Gabriel vor allem ob der eigenen defensiven Instabilität enttäuscht. „Nun wartet am Sonntag mit Strand 08 die nächste Hausnummer auf uns“, macht Gabriel keinen Hehl daraus, dass nach einer weiteren Niederlage mit nur einem Punkt aus drei Partien ein echter Fehlstart zu Buche stünde. „Vier Zähler aus den ersten beiden Spielen – das ist vollkommen in Ordnung und macht uns sehr zufrieden“, war sein Gegenüber Lars Dubau derweil tiefenentspannt.
Aufrufe: 011.8.2017, 10:00 Uhr
SHZ / wtiAutor