2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligavorschau
– Foto: Stefan Diehl

Verfolgerduell im Augarten

Gelingt Flehingen Pokalrevanche? +++ Mingolsheim in Karlsdorf +++ erstes Ligaspiel zwischen Odenheim und Rheinhausen nach 35 Jahren

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Am sechsten Spieltag der Kreisliga kommt es bereits am Samstag zum Verfolgerduell zwischen Stettfeld und Flehingen. Dabei möchte sich der FCF für die Pokalniederlage im Augarten revanchieren. Tags darauf tritt Spitzenreiter Mingolsheim beim FC Karlsdorf an. Ein Comeback feiert die Partie Odenheim gegen Rheinhausen: Als der TSV zuletzt im Siegfriedstadion zu einem Ligaspiel erschien, wurde Klaus Allofs vor Rudi Völler Torschützenkönig in der Bundesliga - 1984/85!

2:6 hieß es aus Menzinger Sicht in Stettfeld. Moritz Bahm schaute vor allem auf die zweiten 45 Minuten: „Nach dem ‚Anschlusstreffer‘ zum 1:3 hatten wir noch zwei oder drei gute Gelegenheiten, um das Spiel sogar nochmal spannend zu machen. Diese ließen wir aber liegen und haben dann schnell das 1:4 bekommen. Danach war das Spiel gelaufen für uns.“ Daher gratulierte er dem Gegner zum klaren Erfolg: „Glückwunsche gehen an den TSV Stettfeld, der eine sehr gute Mannschaft har und verdient diese drei Punkte geholt hat.“
Nun geht es in einer ganz anderen Aufgabe gegen den Tabellenletzten. Daheim hat der SVM bisher alle Punkte geholt, weshalb die Marschroute für Bahm klar ist: „Für uns heißt es jetzt, sich auf das nächste Spiel gegen Ubstadt sich vorzubereiten. Natürlich wollen wir unsere makellose Heimbilanz weiter ausbauen. Wenn wir wieder unsere Leistung von den letzten Heimspielen abrufen können, sollten da auf jeden Fall drei Punkte drin sein. Unterschätzen dürfen wir aber Ubstadt nicht, da der FVU seinen Dreier gegen Flehingen geholt hat.“

1:2 unterlag die Viktoria aus Ubstadt dem FC Forst. Trainer Andreas Bronner betätigte sich danach als Dramaturg und teilte die Partie in zwei Akte, die miteinander korrelierten: „Leider hat der Sieg gegen Flehingen daheim uns jetzt nicht nötigen Schub gegeben, um in Forst was Zählbares zu holen. Ich glaube, die Geschichte in Forst ist in zwei Akten zu erklären. Der erste Akt war, denke ich, so, dass Forst die spielstärkere und technisch versiertere Mannschaft ist in der Offensive. Forst war die spielbestimmende Mannschaft war und auch, so glaube ich, von den Spielanteilen her verdient gewonnen hat. Im zweiten Akt muss man natürlich sagen, dass beide FCF-Tore auf kuriosen Entscheidungen beruhen. Der Elfmeter, das muss ich ganz klar sagen, ist eine Entscheidung, die von hundert Schiedsrichtern einer so sieht. Das war der am Sonntag. Dann noch die zweite Standardsituation, die zum zweiten Tor führt, dieser Freistoß direkt am Strafraum. Da muss ich sagen, dass von tausend Schiedsrichtern einer das so sieht. Das ist dann der gewesen am Sonntag, so dass man schon sagen muss, man ist da ein bisschen mit einem traurigen Auge. Da man auch mal einen Schiedsrichter kritisieren dürfen. Zwei so brutal klare Fehlentscheidungen, die dann zu den beiden Tore führen, sind schon enorm hart. Nichtsdestotrotz nochmal: Forst war die bessere Mannschaft, technisch besser und spielversierter. Meine junge Mannschaft wirft alles rein, was sie hat, kämpft, da gibt's keinen Vorwurf. Sie fällt mental im Mut, wenn was passiert. Nach dem Elfmeter war der Mut weg bei den jungen Spielern, dann Bälle zu wollen und aktiv zu sein. Das ist klar. Das ist die Spielanalyse. Aber ganz klar steht auch dabei, dass der Schiedsrichter am Sonntag meines Erachtens keinen guten Tag hatte.“
So leuchtet die rote Laterne also wieder in Ubstadt. Kann die Mannschaft diese in Menzingen wieder loswerden? „Es gibt jetzt für uns nichts zu verlieren. Wir fahren nach Menzingen, werfen wieder alles rein und versuchen, wieder an dem anzuknüpfen, wo wir vielleicht gegen Flehingen doch unser bestes Saisonspiel gemacht haben. Ich bin mir sicher: Wenn diese Leistung an nochmal abzurufen ist, können wir viele Mannschaften schlagen. Wenn wir Leistungen bringen wie in den anderen Spielen, wird's natürlich schwerer. Aber trotzdem fahren wir nach Menzingen, um zu punkten“, wagt Bronner eine Prognose.

Mit einem 0:0 kam der VfR Kronau vom ersten Ligaspiel beim TSV Rheinhausen seit fast 20 Jahren zurück. „Beide Teams tasteten sich in den ersten 20 Minuten ab, kein Team wusste so recht den Gegner einzuschätzen“, berichtete Mark Geckler von einem verhaltenen Start. Die weitere Analyse übernahm Mannschaftsbetreuer Sven Petri: „Wir haben es leider verpasst, den Gegner sofort unter Druck zu setzen. So haben wir ihn so mit unserer abwartenden Haltung ins Spiel geholt. Im folgenden Verlauf war es keiner Mannschaft möglich, das Spiel zu bestimmen. Wir hatten durch den Flugkopfball von Sergej Durow die größte Torchance, doch leider sprang der Ball unglücklich von der Torlatte ins Feld zurück. Bis zur Schlussphase neutralisierten sich die Mannschaften im Mittelfeld. Kurz vor Ende des Spiels setzten die Rheinhausener alles auf eine Karte und hatten zwei gute Torchancen, die unser Torhüter Andy Fuchs Gottseidank zunichtemachen konnte.“
Der Ligafünfte aus Kronau trifft daheim jetzt auf den Elften aus Neuthard – klare Favoritenrolle VfR? Nicht unbedingt, wie Geckler meint: „Der Tabellenplatz darf uns nicht täuschen, Neuthard hat ein paar richtig gute Spieler in seinen Reihen, die uns sicherlich alles abverlangen werden.“ Ein 0:0 wird deshalb allerdings nicht angepeilt, Petri klar: „Wir wollen zuhause ungeschlagen bleiben und streben natürlich drei Punkte an.“ Spielertrainer René Lahr hat noch eine Ergänzung parat: „Wir werden unseren Gegner keinesfalls unterschätzen. Ich bin mir sicher, dass meine Jungs am Sonntag alles geben werden, um erfolgreich zu sein.“

Einen zweiten Sieg konnte der FV Neuthard nicht an den aus der Vorwoche anhängen, stattdessen unterlag man dem bisher sieglosen FV Wiesental mit 0:1. Die Enttäuschung war Kai Zimmermann deutlich anzumerken: „Gegen den FV Wiesental haben wir mit Sicherheit eines unserer schlechten Spiele gemacht. Vielleicht wäre zum Schluss ein Punkt gerecht gewesen, vielleicht haben wir dafür aber auch einfach zu wenig investiert.“
So bleibt der FVN im tabellarischen Brennpunkt der Liga stecken. „Es wird nicht leichter“, so der Co-Trainer, für den die eigene Rolle in Kronau klar ist: „Wir fahren als klarer Außenseiter nach Kronau. Zudem haben wir neben unseren Langzeitverletzten am Wochenende weitere Ausfälle zu beklagen.“ Aufstecken will er deshalb nicht: „Dennoch werden wir alles in die Waagschale werfen und versuchen, was Zählbares aus Kronau mitzunehmen.“

Der Erste Sieg ist geschafft, mit 1:0 behielt der FV Wiesental in Neuthard die Oberhand. „Die Uhr ist noch nicht so zurückgedreht wie wir alle es gerne hätten, aber das war ein Schritt nach vorne. Die Situation ist immer noch nicht einfach. Um diese Situation angenehmer für uns alle zu machen, helfen nur Siege“, überblickte Kristian Tomasovic, bevor er knapp auf das Spiel zu sprechen kam: „Nach dem Schlusspfiff in Neuthard merkte man uns allen die Erleichterung an. Es war ein Spiel, das viel vom Kampf und von der Spannung lebte. Ich muss der Mannschaft für die kämpferische Leistung loben - sie hat wirklich alles rausgeholt. Spielerisch ist noch viel Luft nach oben. Aber Hauptsache gewonnen.“
Die rote Laterne hängt nun nicht mehr in Wiesental, allerdings bleibt der FVW Vorletzter. Es gibt also noch viel zu tun für die Elf von Christian Rohr. „Mit dem FC Germania Forst erwartet uns zu Hause wieder ein harter Brocken. Die Forster sind amtierender Pokalsieger und Meister der A-Klasse. Sie haben mit Christopher einen tollen Trainer und die Mannschaft besitzt sehr viel Qualität. Sie haben uns im November aus dem Pokal geworfen und jetzt brennen wir natürlich auf Wiedergutmachung. Aber mit Bacal, Hassmann oder auch Rothfuß müssen wir auf einige sehr gute Spieler achten. Ich glaube, dass wir wieder die gleiche Einstellung bringen müssen wie in Neuthard und wenn wir dann spielerisch einen Schritt nach vorne machen, dann bin ich vorsichtig optimistisch, dass wir etwas Zählbares zu Hause behalten können“ äußert sich Tomasovic zum anstehenden Duell der ehemaligen Verbandsligisten.

Nach drei sieglosen Partien durfte sich der FC Forst wieder über einen Dreier freuen. Das 2:1 gegen Ubstadt brachte Christopher Holzer in einem Satz zunächst auf den Punkt: „Ein verdienter, wenn auch hart umkämpfter Sieg!“ Dann stieg er detaillierter in die Analyse ein: „Wir waren die bessere Mannschaft, hatten mehr Spielanteile und das Chancenplus war klar auf unserer Seite. Beim Stand von 1:0 haben wir es mehrfach verpasst, die Führung auszubauen. Und dann bekommst du mit der ersten nennenswerten Chance für den FV das 1:1 kurz vor der Halbzeitpause. Zu dem Zeitpunkt alles andere als optimal, aber wie meine junge Mannschaft aus der Kabine kam und in der zweiten Halbzeit agiert hat, war bemerkenswert. Großes Kompliment, wie sie den Nackenschlag weggesteckt, ruhig und zielstrebig ihr Spiel durchgezogen und sich dann am Ende auch mit dem Siegtreffer zum 2:1 belohnt hat. Aber es war bis zum Ende sehr umkämpft, da der FV - in einer jederzeit fairen Partie - bis zum Schlusspfiff alles versucht hat, noch was Zählbares mitzunehmen.“
Als Sechster ist der Aufsteiger gut in der Kreisliga angekommen. Um in diesen Gefilden zu bleiben, möchte man am Waldsee auch in den nächsten Spielen punkten. Zwischen dem letzten und dem kommenden FCF-Gegner sieht Holzer Parallelen, aber auch Unterschiede: „Der FV Wiesental hat am Sonntag seinen ersten Dreier eingefahren - analog zum FV Ubstadt in der Vorwoche. Hier sehe ich Parallelen. Der FV Wiesental wird ebenso gewillt sein nachzulegen. Aber der FV Wiesental hatte alles andere als ein einfaches Auftaktprogramm, sodass ich den derzeitigen Tabellenplatz nicht für sehr aussagekräftig halte. Hier enden für mich klar die Parallelen zum FV Ubstadt.“ Abschließend geht er auf die eigene Mannschaft ein: „Wir werden uns diese Woche gut vorbereiten und insbesondere an unserer Effektivität vor dem Tor arbeiten. Hier lassen wir derzeit noch deutlich zu viel liegen und machen uns damit das Leben teils unnötig schwer. Sollten wir hier eine Steigerung zu den Vorwochen erzielen, so bin ich guter Dinge am Sonntag erfolgreich zu sein.“

Gleich acht Treffer fielen am Sonntag im Stettfelder Augarten, wo sich der TSV gegen Menzingen mit 6:2 durchsetzte. „Die Zuschauer haben ein unterhaltsames Spiel gesehen. In den ersten 15 Minuten taten wir uns sehr schwer. Viele Ungenauigkeiten im Spielaufbau brachten die Menzinger in gute Situationen, die wiederum vom Gegner nicht gut zu Ende gespielt wurden. Mit zunehmender Spielzeit wurde es bei uns besser und so kamen wir zu unseren Chancen und auch zum Teil sehr schön heraus gespielten Toren“, berichtete Elvis Karam vom neuerlichen Erfolg seiner Auswahl.
Der Ligazweite trifft jetzt auf den Dritten. Mit Flehingen hatte der TSV schon im Pokal das Vergnügen. Damals hieß es 5:3 für die Karam-Auswahl – und jetzt? „Flehingen ist eine gute Mannschaft, das haben wir im Pokal gesehen. Das Ergebnis bzw. die Torfolge sieht deutlicher aus, als das Spiel war. Am Samstag wird das nochmal schwerer. Patric kennt unsere Stärken und wird sicherlich einen Plan in der Tasche haben“, bringt Karam den gebotenen Respekt vor dem FCF mit. Doch auf seine Mannschaft kann er sich aktuell verlassen: „Das Gute ist, dass meine Jungs auf dem Platz sehr intelligent spielen und versuchen, gegen jeden Plan Lösungen zu finden. Sie sind in der Phase, in der sie gegen jeden unbedingt gewinnen wollen. Das merkt man ihnen an und das macht uns derzeit sehr unangenehm. Es ist nicht nur Schönspielerei, was man sieht, es ist harte Arbeit und auch eklig für den Gegner. Diese Mischung aus allem gefällt mir persönlich bei unserem Spiel sehr gut.“

Nach der Enttäuschung in Ubstadt zeigte sich der FC Flehingen beim 2:0 gegen Karlsdorf gerade in den Grundtugenden wieder verbessert. Das honorierte Spielertrainer Patric Gutknecht: „Ja, das war absolut eine Steigerung. Man hat uns am Anfang bis zum Tor die Verunsicherung schon angemerkt, aber nach dem Debakel in Ubstadt hat sich die Mannschaft voll reingehängt. Leidenschaft, Laufbereitschaft, Biss und Einsatzwille waren auf jeden Fall vorhanden, da muss ich meiner Mannschaft ein Kompliment machen. Karlsdorf hatte durchaus auch Möglichkeiten, deshalb bin ich zufrieden mit dem Ergebnis. Wichtig war der Führungstreffer, der die gewisse Unsicherheit schon ein Stück weit genommen hat.“ Zur strittigen Situation vor dem 1:0 äußerte sich Gutknecht auch: „Ich will das hier mal klarstellen. Nach einem Abstoß gab es im Mittelfeld einen Luftzweikampf, in dem der Karlsdorfer Spieler zu Boden ging. Das hat aber niemand wahrgenommen. Stattdessen haben alle den Ball verfolgt, der zu unserem Spieler kam. Dieser wurde im Strafraum zu Fall gebracht. Deshalb gab es korrekterweise Elfmeter. Erst dann ist allen aufgefallen, dass ein FCK-Spieler aufgefallen. Wir haben den Ball nicht ins Aus gespielt, das ist richtig. Richtig ist aber eben auch, dass es eine entsprechende Notwendigkeit nicht geäußert wurde. Wenn der Spieler eine halbe Minute auf dem Boden gelegen hätte, hätten wir den Ball natürlich ins Aus befördert. Auch Karlsdorfer haben mir danach bestätigt, dass wir keinen Fehler gemacht haben. Daher kann ich mich auch nicht entschuldigen.“
Im Pokal schoss der FCF drei Tore in Stettfeld, zum Weiterkommen reichte das aber nicht. Klappt es in der Liga jetzt besser? Gutknecht bindet das Pokalspiel in den Ausblick ein: „Das war ein tolles Spiel im Pokal, nur leider haben wir zu viele Fehler gemacht. Drei Tore in Stettfeld sind alles andere als eine schlechte Bilanz, aber wenn wir uns die Kugeln so ins eigene Netzt legen, wie wir das beim 3:5 gemacht haben, dann helfen uns auch die Treffer nicht. Stettfeld hat mit Türedi, Leibold oder Simeone beispielsweise herausragende Leute, die Fehler sofort bestrafen. Ich wünsche mir eigentlich ein ähnlich interessantes Spiel wie im Pokal, nur dieses Mal ohne unsere kapitalen Fehler. Wir wollen in Stettfeld nämlich punkten.“

Beim 0:2 in Flehingen kassierte der FC Karlsdorf die zweite Niederlage. Vor allem die Entstehungsgeschichte des ersten Gegentors ließ Goran Barisic aus der Haut fahren: „Flehingen hat etwas gemacht, was ich nie machen würde, selbst wenn ich abstiege. So was Unsportliches habe ich seit langem nicht erlebt. In den ersten 15 Minuten lagen zweimal Spieler von Flehingen am Boden. Der Schiedsrichter hat das Spiel nicht abgebrochen, aber ich habe meine Spieler aufgefordert, den Ball in Aus zu spielen. In der ersten Situation hatten wir eine gute Position, um auf Tor zu gehen, aber ich habe den Angriff abgebrochen, weil ein Spieler des FCF verletzt am Boden war. Ich bin noch von der Bank aufgestanden und hab‘ den Verletzten gefragt, ob er meine Hilfe braucht, was er dankend abgelehnt hat. Ein paar Minuten später ist mein Spieler Filip Krismeyer nach einem Lufttzweikampf an der Mittellinie am Boden verletzt liegen geblieben. Der Schiedsrichter hat nicht unterbrochen und Flehingen hat den Ball nicht ins Aus gespielt, was wir zweimal gemacht haben. Aus diesem Angriff ist der Elfmeter zum 1:0 resultiert. Das Fair Play wurde mit Füßen getreten. Flehingens Trainer und der Elfmeterschütze hatten die Möglichkeit, in die Geschichte einzugehen, wenn der Ball vom Elfmeterpunkt ins Aus gespielt worden wäre. Das hätte ich gemacht und viele anderen Trainer aus unserer Liga auch. Aber den Flehingern war es wichtiger, drei Punkte zu holen, egal wie.“
So dreht sich auch die Vorschau auf das nächste Spiel, beim dem der FCK Spitzenreiter Mingolsheim erwartet, vor allem um Situationen wie jene, die Barisic in Flehingen mehr als sauer aufgestoßen hat: „Mingolsheim muss sich nicht Gedanken machen. Wir werden alles versuchen, drei Punkte zu holen, aber sportlich und fair. Wir werden weiter den Ball in aus spielen, wenn jemand verletzt am Boden bleibt.“

Wieder hat der TuS Mingolsheim einen Sieg geholt. Auch im fünften Spiel war der TuS erfolgreich – dieses Mal gegen Neudorf. Seinen Spielbeobachtungen zum 3:0 schickte Andreas Schmidt jedoch zunächst etwas voraus: „Erst einmal möchte ich zwei Genesungswünsche loswerden. Einmal an den verletzten Neudorfer Spieler, der nach einem normalen Zweikampf ausgewechselt werden musste. Dann noch an unser Urgestein aus der zweiten Mannschaft, Gary Stegmeier, der sich im Vorspiel unglücklicherweise das Schienbein brach.“ Dann ging er auf die Partie ein: „Mit unserem Spiel war ich auf jeden Fall wesentlich zufriedener als in Forst. Wir waren hinten bis auf das Abseitstor in der Anfangsphase sehr präsent und nach vorne konnte man auch wieder mehr Akzente setzen. Unterm Strich war der Sieg gegen eine gut eingestellte Mannschaft dennoch verdient.“
Den nächsten Gegner hat sich Schmidt schon einmal angeschaut. „Ich konnte Karlsdorf am Samstag in Flehingen beobachten. Meiner Meinung nach war Karlsdorf gleichwertig und kam nur durch einen unnötigen Elfmeter auf die Verliererstraße. Das wird am Sonntag sehr, sehr schwer, da ich die Mannschaft erst einmal als sehr fit einschätze und sie durch ihre Spielweise jedem Gegner zusetzen kann“, schlussfolgert Mingolsheims Trainer, der den Ausblick noch fortsetzt: „Zudem kommt noch dazu, dass ich mich nicht erinnern kann, in Karlsdorf jemals gut ausgesehen zu haben. Der eine oder andere Spieler wird wahrscheinlich auch nicht bis Sonntag wieder einsatzbereit sein, so dass ich gespannt sein werde, wie wir uns am Sonntag schlagen werden – am besten wieder mit drei Punkten.“

Auch im dritten Auswärtsspiel hintereinander kassierte die FVgg Neudorf eine Niederlage mit drei Gegentoren. „Wir mussten jetzt dreimal auswärts ran, nebenbei Stettfeld und Mingolsheim, da war es schwierig, was zu holen“, meinte Nadarevic, bevor er sich mit dem 0:3 beim Ligaprimus befasste: „Für uns fing das Spiel wahrlich mit viel Pech. Wir gingen leider nicht in Führung nach ein paar Minuten, da angeblich ‚die Fußspitze‘ im Abseits gewesen sein soll, wie der Linienrichter antwortete. Da kann man nur sprachlos sein. Klar haben wir Mingolsheim dominant erwartet und so spielte der TuS auch, aber viel haben wir nicht zugelassen. Das einzige, was wir nicht gut gemacht haben, war das erste Gegentor, da muss meine Mannschaft das besser verteidigen. Für unsere momentane Situation war das ordentlich, da uns immer noch einige Spieler nicht zur Verfügung stehen. Mingolsheim steht verdient da oben, weil die Mingolsheimer von erste bis letzte Minuten immer nach vorne gespielt haben. Dann hast du noch so Bank wie sie: Diejenigen, die rein kommen, sind noch besser als jene, die rausgehen. Dann bekommen wir auch noch einen Elfer gegen uns, bei dem selbst der Linienrichter sagt ‚Jetzt ist es genug, ich kann ihn da drin nicht ständig verbessern‘? Da hat man keine Worte. Aber so ist es halt: stehst du oben läuft es einfach.“
Nur noch Zwölfter ist die FVgg, einen Punkt vor dem letzten Platz. „Jetzt kommen Spiele, in denen wir punkten sollten, aber die Gegner denken wahrscheinlich das auch“, weiß Nadarevic um die Lage. „Die Wiesentaler sind gut gestartet und bis auf das Neuthard-Spiel war alles gut, glaube ich. Wir müssen sehr konzentriert sein und uns vorne Möglichkeiten heraus spielen. Ich hoffe auf gutes Spiel von uns“, beschließt der Trainer die Vorschau.

Gegen starke Odenheimer war der TSV Wiesental in der ersten Halbzeit völlig chancenlos. Daher war die Messe bereits nach 45 Minuten gelesen. „Die erste Halbzeit haben wir verschlafen, die zweite Halbzeit war okay. Wir müssen alle mal wieder ordentlich verteidigen, ansonsten haben wir gegen keine Kreisligamannschaft eine Chance“, merkte Tim Ronecker nach der 0:4-Niederlage an.
Trotz der beiden Niederlagen ist der TSV noch Siebter, was sich in einem engen Mittelfeld jedoch schnell ändern kann. Deshalb fordert Ronecker für das kommende Auswärtsspiel eine Leistungssteigerung: „Jetzt spielen wir in Neudorf und dort müssen wir ein anders Gesicht zeigen. Neudorf darf man definitiv nicht nach dem Tabellenplatz bewerten, deshalb wird es wie auch in der jüngsten Vergangenheit ein extrem schweres Spiel. Des Weiteren hoffe ich, dass wir am Sonntag wieder auf mehr fitte Spieler zurückgreifen können.“

Speziell in der ersten Halbzeit bot der FC Odenheim beim TSV Wiesental eine wirklich reife Leistung. Schon zur Pause führte die Mannschaft trotz vieler vergebener Chancen mit 4:0 und der Vorsprung geriet nach dem Seitenwechsel, als der FCO etwas langsamer machte, nicht mehr ernsthaft in Gefahr. „Dieser Beobachtung können wir vollumfänglich zustimmen! Vor allem in der ersten Halbzeit haben wir genau das abgerufen, was wir uns vorgenommen haben. Da gilt es nochmal ein großes Lob an die Jungs von unserer Seite auszusprechen“, freuten sich Luca Hodecker und Kilian Lamsfuß gleichermaßen über den grundsoliden Auftritt ihrer Auswahl.
Nächster Gegner der Odenheimer ist der TSV Rheinhausen, der erstmals seit der Saison 1984/85 (!) wieder zu einem Ligaspiel anreist. Die ordentlichen Ergebnisse des Aufsteigers hat Hodecker verfolgt: „Mit dem TSV Rheinhausen empfangen wir einen Gegner, der sich wohl sehr schnell an die neue Liga gewöhnt hat, was sich an den gesammelten Punkten und erzielten Ergebnissen zeigt. Natürlich kommt dann noch die Aufstiegseuphorie hinzu, die mit den erfolgreichen Resultaten der neuen Spielzeit bestimmt noch verstärkt wird.“ Lamsfuß ergänzt mit Blick auf die TSV-Mannschaft: „Die große Stärke von Rheinhausen ist die Mannschaftsgeschlossenheit! Fast alle Spieler sind schon über Jahre beim Verein und kennen sich somit sehr gut. Vereinzelt sind immer ein, zwei Verstärkungen zur Mannschaft hinzugestoßen was die Qualität erhöht hat.“ Zum Schluss widmen sich beide der eigenen Belegschaft: „Rufen wir unsere Leistung der letzten beiden Spiele ab, sind wir guter Dinge, dass wir auch gegen die eingespielte Mannschaft vom Rhein gewinnen können. Auf den beiden Ergebnissen auszuruhen, das wird allerdings nicht ausreichen. Das muss uns allen klar sein.“

Auch im dritten Heimspiel blieb der TSV Rheinhausen ohne Niederlage. Zwar gab es keinen erneuten Sieg, aber mit dem 0:0 gegen Kronau konnte Dominik Feuerstein leben: „Das Remis geht insgesamt in Ordnung. Kronau hatte mehr Spielanteile, insbesondere in der ersten Halbzeit. In der zweiten Hälfte waren die Gäste nach Standards immer gefährlich, wir dagegen hatten zwei Großchancen, von denen man mindestens eine machen muss. Dann hätten wir sogar als Sieger den Platz verlassen können. Aber wie gesagt: Unterm Strich war das ein gerechtes Ergebnis.“
Etwa 35 Jahre ist das letzte Auswärtsspiel des TSV in Odenheim her und so ist es wenig verwunderlich, dass sich Feuerstein daran nicht erinnert: „Dort war ich wirklich schon lange nicht mehr auf den Sportplatz.“ Der TSV-Spielertrainer rechnet jedenfalls mit einer großen Herausforderung: „Odenheim hat dieses Jahr wohl eine sehr starke Mannschaft, das zeigen auch die jüngsten Ergebnisse. Wir müssen uns nochmal deutlich steigern, um etwas Zählbares erringen zu können.“

Aufrufe: 015.10.2020, 13:55 Uhr
Florian WittmannAutor