2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligavorschau
– Foto: Simone Kochanek

Tabellenführer Mingolsheim gastiert am Waldsee

siegloses Trio mit schweren Heimaufgaben +++ K-Duell zwischen Kronau und Karlsdorf +++ Rheinhausen fährt nach Menzingen

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Am vierten Spieltag der Kreisliga gastiert Spitzenreiter Mingolsheim bei Aufsteiger Forst. Verfolger TSV Wiesental ist beim noch sieglosen FV Neuthard gefordert. Den ersten Sieg streben auch der FV Wiesental und der FV Ubstadt an, wobei die Aufgaben TSV Stettfeld bzw. FC Flehingen alles andere als leicht sind.

0:3 unterlag der SV Menzingen beim Gastspiel in Karlsdorf, wobei die Niederlage erst am Spielende deutlich wurde. Moritz Bahm fasste die Geschehnisse zusammen: „Wie erwartet war die Begegnung gegen Karlsdorf ein sehr schweres und kampfbetontes Spiel mit wenigen Chancen auf beiden Seiten. Es war ein ausgeglichenes Spiel auf Augenhöhe, doch die größere Chance in der ersten Halbzeit war auf unserer Seite, die wir leider nicht verwerten konnten. Ein paar Minuten später kam dann der Schock – aus dem Nichts das 1:0 für Karlsdorf. Damit gingen wir auch in die Pause. Nach der Pause haben wir weiter für unsere Chancen gearbeitet und kamen dann auch in der einen oder anderen Situation zum Abschluss. Wir konnten allerdings nicht den Ausgleich schaffen, um somit wieder zurück im Spiel zu sein. Gegen Ende haben wir hinten aufmachen müssen, um irgendwie den Ausgleich zu schaffen, aber der Schuss ging nach hinten los. Wir bekamen in kürzester Zeit noch zwei Gegentore.“ Den Unterschied zwischen beiden Mannschaften brachte er nochmal prägnant vor: „Unterm Strich war es dann ein verdienter Dreier für Karlsdorf, da die Germanen ihre wenigen Chancen nutzen und wir nicht. In dieser Hinsicht müssen wir cleverer und gieriger werden.“
Die drei bisherigen Punkte hat der SVM daheim gesammelt und so bauen die Kraichtaler auch auf ihr Spiel gegen Aufsteiger Rheinhausen. „Wir hoffen natürlich, unseren Heimvorteil wie im ersten Spiel zu nutzen. Wir erwarten mit Rheinhausen einen starken Gegner, den es aber zu schlagen gilt. Wenn wir unsere volle Leistung abrufen, ist da was für uns drin“, so Bahm.

Die Revanche für das Aus im Kreispokal ist der TSV Rheinhausen gelungen. Im Ligaspiel setzte sich der TSV mit 3:1 gegen den FV Ubstadt durch und feierte so den zweiten Heimsieg. Spielertrainer Dominik Feuerstein fand dennoch recht kritische Worte: „Natürlich freue ich mich sehr über die drei Punkte. Meines Erachtens absolut verdient, dennoch haben wir noch deutlich Luft nach oben. Wir sind noch nicht so richtig in der neuen Spielklasse angekommen, machen phasenweise viel zu viele einfache Fehler und uns dadurch oftmals das Leben selbst schwer. Daran müssen wir weiter arbeiten und uns wieder Schritt für Schritt verbessern.“
Die Politik der kleinen Schritte will der Aufsteiger in Menzingen fortsetzen, um auch auswärts zu punkten. „In Menzingen bedarf es sicherlich erneut einer Leistungssteigerung, um etwas Zählbares mitzunehmen. Menzingen hat sich mit guten Spielern verstärkt und plant gegen uns als Aufsteiger zuhause sicherlich drei Punkte ein. Es gilt dort ordentlich dagegenzuhalten. Wenn wir das schaffen und spielerisch das abrufen, was wir drauf haben, können wir in Menzingen was mitnehmen“, meint Feuerstein.

Zweimal spielte der VfR Kronau am Sonntag in Mingolsheim, doch sowohl das Derby in der Kreisliga als auch das Duell in der B-Liga Hardt ging verloren. „Ja, leider jubelten zweimal ‚die Falschen‘ und zweimal war mehr für uns drin. Schade“, kommentierte Mark Geckler die beiden Niederlagen. Das Duell der Ersten, bei dem die Kronauer 0:2 unterlagen, führte er dann weiter aus: „Das Kreisligaduell war in meinen Augen ein gutes und schnelles Spiel zweier gleichwertiger Mannschaften. In der Anfangsviertelstunde waren wir etwas besser im Spiel, machten die Räume eng und ließen dem Gegner durch gutes Anlaufen wenig Platz zum gezielten Spielaufbau, danach waren die Spielanteile ausgeglichen. Den Gegentreffer kurz vor dem Halbzeitpfiff kann man durchaus als sehr unglücklich bezeichnen, denn eine Flanke verunglückte so, dass sie über Freund und Feind hinweg am langen Pfosten ins Tor fiel. Mühselig darüber zu diskutieren, ob der Schiri kurz zuvor hätte Foul an unserem Torhüter hätte pfeifen können. Zu Beginn der zweiten Halbzeit sah ich uns auch wieder etwas aktiver, leider konnten wir zwei gute Chancen nicht nutzen. Im weiteren Verlauf war es dann wieder ein offener Schlagabtausch mit dem glücklicheren Ende für den TuS, wobei auch der zweite Gegentreffer nicht herausgespielt wurde, sondern durch ein Missgeschick unseres Torhüters begünstigt wurde. Eine Kopfballabwehr außerhalb des Strafraumes verunglückte ihm und fiel dem TuS-Stürmer direkt vor die Füße. Dieser überlupfte dann gekonnt unseren letzten Abwehrspieler und somit war das Spiel entschieden.“ Insgesamt war die Niederlage für Geckler durchaus ärgerlich: „Schade, denn zumindest ein Punktgewinn wäre für uns im Bereich des Möglichen gewesen. Keinesfalls waren wir um zwei Tore schlechter.“
Nun geht es ins K-Duell mit Karlsdorf. Kronaus Spielausschuss erwartet eine offene Partie: „Bis zum Karlsdorf-Spiel heißt es jetzt erst mal regenerieren – sowohl die Beine als auch die Köpfe. Die letzten Wochen waren schon sehr kräftezehrend für uns. Mit dem FCK kommt ein Gegner zu uns, mit dem ich uns auf Augenhöhe sehe und den ich auch sicher in der oberen Hälfte der Liga ansiedeln würde. Eine Prognose fällt mir für dieses Spiel echt schwer. Ich hoffe mal, dass wir an die gezeigten Leistungen anknüpfen können, dann sind Punkte für uns durchaus machbar. Sicher müssen wir auch in diesem Spiel wieder an unser Limit gehen, aber wir haben gesehen, dass wir für jeden Gegner schwer zu schlagen sind, wenn wir das schaffen Es wird sicher ein offenes und interessantes Spiel.“ Vorab schickt er schon einen Gruß an den gegnerischen Trainer: „Ganz besonders freue ich mich am Sonntag auch auf Goran. Wir werden sicher vor und nach dem Spiel die eine oder andere Minute fachsimpeln. So ein Mann ist für diese Liga und den Fußballkreis auf jeden Fall eine Bereicherung.“

Im dritten Anlauf schaffte der FC Karlsdorf den ersten Sieg. 3:0 lautete das Endergebnis gegen Menzingen, was für Freude bei den Germanen sorgte. „Es war wichtig für uns alle, zu gewinnen und zu Null spielen“, freute sich Goran Barisic, der aber gleich eine Schlüsselszene ansprach: „Dass wir zu Null gespielt haben, verdanken wir Giuliano und Menzingens Stürmer, der allein vor dem leeren Tor es noch geschafft, hat über das Tor zu schießen. Das 3:0 sieht gut aus, aber das Spiel war nicht so klar wie das Ergebnis. Menzingen hat die Chance gehabt, 1:0 zu führen und das 1:1 zu machen. Aös die Menzinger dann alles nach vorne geworfen haben, haben wir es gut gemacht und durch Leandro das Spiel entschieden. Trotz allem denke ich, dass wir verdient gewonnen haben, nur war das 3:0 etwas zu hoch.“
Noch ist der FCK ungeschlagen. Kann man diese Serie in Kronau verlängern? Barisic adelt den Gegner jedenfalls vorab: „Kronau ist ein ganz anderes Kaliber als die Mannschaften, die wir bis jetzt gespielt haben. Die Kronauer stehen nur hinten uns, weil ihr Programm sehr viel schwerer als unseres war. Das ist eine super Mannschaft mit sehr gutem Trainer, für mich einer der Favoriten in unserer Klasse.“ Angesichts der Lobeshymnen ist es wenig verwunderlich, dass Barisic die Rolle des Außenseiters beansprucht: „Wir haben dort nichts zu verlieren, können frei aufspielen und einen weiteren Schritt in unserer Entwicklung machen. Ein Punkt wäre ein Riesenerfolg. Der VfR ist der klare Favorit.“

Den ersten Punkt der Saison holte der FV Wiesental beim Ortsderby gegen den TSV. Zweimal kam die Elf von Christian Rohr zurück und holte sich ein 2:2. „Wir können am Ende mit dem Remis zufrieden sein. Wir hatten zwar in der zweiten Halbzeit zwei hundertprozentige Torchancen, aber dafür hatten wir Glück, dass es zur Halbzeit nur 2:1 für den TSV stand. Auf der zweiten Hälfte lässt sich aufbauen, aber die ersten 45 Minuten dürfen uns nicht so oft passieren“ sah Kristian Tomasovic Licht und Schatten beim FVW-Auftritt. Sehr zufrieden war er indes mit der Atmosphäre und den Unparteiischen: „Insgesamt war das Spiel fair und kollegial – so soll es auch sein. Ein großes Lob auch an das Schiedsrichter-Gespann, es hat seine Sache sehr gut gemacht – Kompliment.“
Die Zwölfer sind nun zumindest mit einem Punkt gelistet, doch viele weitere müssen noch folgen. Kann man gegen den TSV Stettfeld ein Ausrufezeichen setzen? Tomasovic hat großen Respekt vor der Aufgabe: „Uns erwartet wieder ein schweres Heimspiel. Mit dem TSV Stettfeld kommt nach dem TuS Mingolsheim der zweite Aufstiegsanwärter zu uns nach Wiesental. Besonders im Angriff haben die Stettfelder mit Leibold, Türedi, Kushtrim Ajdini und Simeone brutal viel Qualität. Da brauchen wir auf jeden Fall einen Sahnetag.“ Angesichts der mageren Bilanz gegen den TSV in der jüngeren Vergangenheit würde er sich über drei Zähler übrigens sehr freuen, gleichwohl das ein schwieriges Unterfangen wird: „Für den Sieg wäre es auf jeden Fall mal Zeit. Aber unsere Bilanz in den letzten Jahren ist, um es vorsichtig auszudrücken, miserabel. Aus den letzten sieben Begegnungen konnten wir gerade einmal zwei Remis holen. Das sagt auch alles über die Favoritenrolle. Ich freue mich auf ein gutes Spiel.“

Nach zwei Unentschieden punktete der TSV Stettfeld am dritten Spieltag erstmals dreifach. Mit dem 3:0 gegen die FVgg aus Neudorf zeigte sich Elvis Karam sehr zufrieden: „Der Sieg war für uns enorm wichtig und man merkte der Mannschaft am Sonntag an, dass sie das auch unbedingt will. Wir sind von Beginn an und über die kompletten 90 Minuten sehr präsent gewesen. Wir haben den Gegner nicht ins Spiel kommen lassen, wir haben geduldig und clever gespielt. Es ist nicht einfach gegen Neudorf, da es eine sehr disziplinierte Mannschaft mit einer guten Ordnung ist. Diese Ordnung musst du erst einmal knacken, das braucht gute Ideen. Das haben die Jungs super gemacht und haben immer wieder nach Lösungen gesucht und die Neudorfer damit auch stark beschäftigt. Der Sieg war meiner Meinung nach auch absolut verdient.“
Wenn man als ungeschlagene Mannschaft zum Vorletzten fährt, dann sollten die Rollen eigentlich klar verteilt sein. Karam entzieht sich aber dieser These zunächst: „Ich möchte den Zwölfer jetzt noch nicht bewerten. Mit Flehingen, Mingolsheim und dem Derby hatten die Wiesentaler sicherlich mit das schwerste Auftaktprogramm. Wenn du dann auch noch so viele Neuzugänge integrieren musst, dann ist das noch schwerer. Meiner Meinung nach haben sie eine große individuelle Qualität, die zusammen finden muss und sich auch mit der Zeit auf dem Platz durchsetzen wird.“ Erst zum Schluss trägt er der tabellarischen Situation Rechnung: „Aber ja, wir sind der Favorit und wollen dort auch genau so auftreten. Wir wollen die drei Punkte, wer will das nicht? Wir müssen dafür aber auch wieder ein richtig gutes Spiel machen.“

Auch im dritten Spiel musste der FV Ubstadt dem Gegner zum Sieg gratulieren, dieses Mal Aufsteiger Rheinhausen. Trainer Andreas Bronner führte die 1:3-Niederlage auf die Unerfahrenheit seiner Auswahl zurück: „Leider wieder keine Punkte. Bei uns ist so, dass wir im Moment wirklich Lehrgeld zahlen. Wir sind noch zu grün, zu unerfahren, um die richtigen Entscheidungen im richtigen Moment zu treffen. Wir haben in Rheinhausen die ersten zwanzig Minuten eigentlich verschlafen. Da haben wir nicht gut gespielt und haben dann umgestellt. Ich habe Nicolas Wanitzek zurück auf die Sechserposition und ab dem Zeitpunkt hatten wir das Spiel besser im Griff. Ich fand's dann relativ ausgeglichen. Es war ein offener Schlagabtausch, extrem hart, aber total fair. Dann machten wir den Ausgleich eigentlich zu eine super Zeitpunkt, als wir auch dann ein bisschen am Drücker waren. Aber anstatt dann bei einem Auswärtsspiel in Rheinhausen auch mal genügsam zu sein und zu sagen ‚komm, lass den Gegner machen‘, rennen wir weiter mit Mann und Maus an und fange dann wirklich auswärts ein Konter zum 2:1 für Rheinhausen. Das ist einfach Unerfahrenheit, wir sind da noch viel zu grün hinter den Ohren. Da wird eine abgeklärte Mannschaft einfach mal sich zurücklehne und auswärts durchschnaufen. Sie wird warten, was jetzt die Heimmannschaft dann wirklich tut. Wir rennen dann mit Mann und Maus, haben das komplette Mittelfeld aufgelöst und einen Konter bekommen. Das ist extrem schade, weil ich fand, das Spiel hat zwei ansehnliche Kreisligamannschaften gesehen. Im Gegenteil zu den vorhergehenden Spieles war das von unserer Seite aus ja schon kreisligareif, aber wie gesagt, wir sind noch relativ grün hinter der Ohren mit unserer ganz, ganz jungen Mannschaft.“
Daher wirbt Bronner auch um Verständnis und Zeit, wenn über die nächsten Wochen spricht: „Das wird leider auch nicht morgen weg sein und vielleicht auch nicht übermorgen, aber wir müssen gucken, dass wir die Entwicklung einfach nach vorne treiben, um dann einfach Woche für Woche aus Fehler zu lernen. Die Mannschaft wird sich entwickeln, da bin ich überzeugt. Aber die Zeit müssen wir leider haben. Bei uns heißt es jede Woche, das Bestmögliche rauszuhauen, um dann einfach auch zu sehen, wann wir die ersten Punkte einfahren können. Ich bin ganz sicher, dass die ersten Punkte gut tun und Selbstvertrauen schaffen werden.“ Punkte könnten in der Tat helfen, doch mit Flehingen stellt sich wahrlich keine Laufkundschaft im Klaus-Federolf-Stadion vor. Mit leichten Punkten rechnet Bronner aber ohnehin nicht: „Sicherlich auch kein leichter Gegner. Ich sehe dieses Jahr leider Gottes sowieso die leichten Gegner nicht. Da brauche ich bald ein Fernglas, um einen leichten Gegner zu finden. Die Kreisliga ist stark, die Mannschaften sind alle robust und auch mit erfahrenen Spielern gespickt.“

Den zweiten Heimsieg feierte derweil der FC Flehingen. Gegen Odenheim setzte sich die Mannschaft von Patric Gutknecht mit 2:1 durch, wenn auch die Tore sehr spät fielen. „Wir sind natürlich sehr zufrieden mit dem Ergebnis, aber ich hätte mir schon gewünscht, dass wir unsere Chancen in der ersten Hälfte verwerten“, leitete Gutknecht seine Analyse ein. Folgendermaßen setzte er sie fort: „Wir haben an das erste Heimspiel angeknüpft und sind defensiv wirklich gut gestanden. Ich denke, wir hätten zur Pause schon führen können, vielleicht auch müssen. So sind wir dann zum Glück in der 76. Minute in Führung gegangen, doch die kalte Dusche folgte leider sofort. Mit einer ihrer wenigen Chancen haben die Odenheimer ausgeglichen. Glücklicherweise fiel kurz vor dem Abpfiff noch das 2:1. Natürlich braucht es schon ein wenig Glück, wenn man so spät gewinnt. Ganz unverdient war das Ergebnis in meinen Augen allerdings nicht.“
Mit sechs Punkten ist der FCF auf dem Papier der Favorit beim punktlosen Schlusslicht Ubstadt. Die Rolle lehnt Gutknecht aber ab: „Auf dem Papier mag das so sein, aber in dieser Liga sehe ich keine Mannschaft, die deutlich abfällt. Ubstadt hat sich im Pokal gut geschlagen und man muss auch sehen, dass im Auftaktprogramm des FVU sehr schwere Gegner dabei waren. Es spielt folglich keine Rolle, gegen wen wir spielen. Wenn wir uns nicht jeden Sonntag reinhängen, erben wir in dieser Liga einfach nichts. Meine Mannschaft hat das aber zum Glück verstanden und so wollen wir an die beiden Heimsieg anknüpfen. Ich hoffe, dass wir neben dem Einsatz auch unsere spielerische Note in das Spiel in Ubstadt einbringen können. Dann sind Punkte für uns sicher möglich.“

Die Sammlung ist komplett. Nach einem Sieg und einer Niederlage sammelte der FC Forst nun auch ein Remis ein. 0:0 hieß es am Ende in Neuthard. „Dem FVN hat man an diesem Tag angemerkt, dass er mit allen Kräften eine weitere Niederlage verhindern wollte. Die Gastgeber haben gut und kompakt verteidigt, hatten eine starken Tormann und haben nach vorne immer mal wieder ihre individuelle Qualität aufblitzen lassen. Wir haben uns gegen die kompakte Defensive grundsätzlich schwer getan. Dennoch haben wir uns in der ersten Halbzeit zwei Großchancen erspielt. Hier fehlen uns aktuell einfach Kaltschnäuzigkeit und Effektivität vor dem Tor. Eine Führung hätte uns zu diesem Zeitpunkt gut getan. In der zweiten Halbzeit ist Neuthard dann noch einen Tick tiefer gestanden, was uns die Sache nicht erleichtert hat. In einer Druckphase gegen Ende des Spiels pariert dann der FV-Tormann mehrfach stark. Mit dem Unentschieden müssen und können wir leben, wenn auch sicherlich mehr drin war“, kommentierte Christopher Holzer das Remis.
Nach vielen kräftezehrenden Wochen musste der FCF dieses Mal nicht zusätzlich unter der Woche ran. Macht das die Vorbereitung auf das schwere Spiel gegen Mingolsheim daher auch einfacher? „Ich kann die Frage ganz klar mit Ja beantworten. Ich bin froh, dass die englischen Wochen rum sind und jetzt wieder der normale Rhythmus einkehrt. Das bringt auch wieder klare und bekannte Abläufe mit sich, die uns gut tun werden“, stimmt Holzer zu, ehe er sich dem Ausblick widmet: „Das Spiel gegen den TuS wird ein ganz anderes Spiel. Wir treffen auf eine spielstarke Elf, die mit viel Selbstbewusstsein nach Forst kommen wird. Wir werden eine geschlossene Mannschaftsleistung und eine Portion Spielglück benötigen, um am Ende etwas Zählbares zu erreichen.“

In Mingolsheim läuft es weiterhin rund. Beide TuS-Mannschaften setzten sich gegen ihre Äquivalente vom VfR Kronau durch und führen ihre Ligen an. „Erst einmal natürlich auch ein großes Lob an unsere zweite Mannschaft für bisher gezeigten Leistungen und Glückwunsch zur Tabellenführung“, freute sich Andreas Schmidt mit der eigenen Reserve, um das Kompliment auch auf die eigene Mannschaft auszudehnen: „Das gilt natürlich auch für unser Team.“ Dann stieg er in die Analyse des 2:0-Erfolgs im Kreisligaduell ein: „Ich denke, die zahlreichen Zuschauer haben ein gutes und intensives Spiel gesehen. Die jeweils ersten zehn bis 15 Minuten hatte die Kronauer Mannschaft leichte Vorteile, die restliche Zeit sah ich uns etwas vorne. Deswegen erachte ich den Sieg letztendlich nicht unverdient, vielleicht aber vom Ergebnis her um ein Tor zu hoch.“ Die Kronauer Mannschaft nötigte Schmidt ungeachtet des Ergebnisses viel Anerkennung ab: „Wenn ich aber bedenke, dass mit Andreas Rothenberger, Fabian Mächtel und Fabian Klump noch drei Hochkaräter gefehlt haben, rechne ich damit, dass Kronau noch eine ganz entscheidende Rolle in der Liga spielen wird.“
Ohne Punktverlust thronen die Mingolsheimer an der Spitze. Hat diese Konstellation auch nach dem Gastspiel in Forst Bestand? „Ich habe die Förster Mannschaft als sehr spielstarke Mannschaft wahrgenommen und glaube, dass es am Sonntag schon eines Sahnetags für uns bedarf, um dort etwas Zählbares mitnehmen zu können. Nach den vielen englischen Wochen in letzter Zeit konnten die Germanen sich sicherlich diese Woche besser erholen und werden gut eingestellt gegen uns alles geben, um uns ein Bein zu stellen“, lobt Schmidt den Gegner, ehe er sich seiner eigenen Auswahl widmet: „Bei uns muss man mal sehen, welche verletzten und angeschlagenen Spieler wieder einsatzbereit sind. Dazu gesellen sich noch zwei Urlauber, aber das soll keine vorweggenommene Entschuldigung sein. Wir werden sicherlich eine schlagkräftige Truppe beisammen haben und uns was einfallen lassen, damit auch die Reise nach Forst erfolgreich sein kann.“

Nach den beiden Auftaktniederlagen holte sich der FV Neuthard beim 0:0 gegen den TSV Wiesental den ersten Zähler. Für Co-Trainer Kai Zimmermann ging das Remis „in Ordnung“: „Du kannst 1:0 gewinnen, genauso auch 1:0 verlieren. Chancen waren auf beiden Seiten da. Nach den ersten Spielen war auf jeden Fall eine Leistungssteigerung erkennbar, nichtsdestotrotz immer noch mit deutlich Luft nach oben.“
Weiterhin findet sich der FVN im Tabellenkeller wieder. Um diesen schleunigst zu verlassen, müssen weitere Zähler folgen – vielleicht schon gegen den TSV Wiesental? „Ziel ist es nun, an der gezeigten Leistung anzuknüpfen und es dem TSV Wiesental so schwer wie möglich zu machen. Wir wollen die Punkte ganz klar in Neuthard behalten“, so die klare Ansage Zimmermanns.

Zweimal führte der TSV Wiesental im Derby gegen die Zwölfer, am Ende musste sich die Mannschaft von Tim Ronecker jedoch mit einem Remis begnügen. Das fiel dem Trainer jedoch gar nicht schwer: „Ich bin absolut zufrieden. In der ersten Halbzeit waren wir besser und müssen unsere Chancen besser nutzen und in der zweiten Halbzeit war es genau andersherum. Daher war es ein gerechtes Unentschieden.“
Sieben Punkte, Rang zwei – viel Luft nach oben ist zumindest nicht tabellarisch. „Mit unserem Start sind wir sehr zufrieden und jetzt wollen wir am Sonntag gegen Neuthard nachlegen. Wir sind heiß und freuen uns auf die Partie“, spürt man bei Tim Ronecker den Rückenwind der jüngsten Ergebnisse.

1:2 unterlag der FC Odenheim in Flehingen. Ganz und gar nicht zufrieden war Kilian Lamsfuß im Anschluss: „Am Sonntag haben wir in Flehingen unsere bisher schlechteste Saisonleistung gezeigt. Im eigenen Ballbesitz waren wir ideenlos, sodass wir es nicht geschafft haben uns eigene Torchancen zu kreieren. Gegen den Ball waren wir zu zaghaft, sind nicht in die Zweikämpfe gekommen und haben schlussendlich keinen Zugriff auf den Gegner gehabt.“ Dennoch bot sich den Odenheimer die Chance auf einen Punktgewinn, doch nach ihrem späten Ausgleich mussten sie trotzdem mit leeren Händen und zwei Platzverweisen nach Hause. Luca Hodecker blickte auf die Schlussphase: „Dein Wort ‚turbulent‘ trifft definitiv auf die Schlussphase zu. Nach dem Ausgleich hatten wir Hoffnung etwas Zählbares mit nach Odenheim nehmen zu können, was sich dann leider schnell zerschlagen hat. Zur Schiedsrichterleistung will ich mich explizit nicht äußern! Die beiden Platzverweise waren unnötig und hätten unseren Spielern nicht passieren dürfen, da müssen wir einen kühleren Kopf bewahren und cleverer sein. Aus so Erfahrungen gilt es jetzt zu lernen und für die Zukunft zu reifen.“
Schon im Heimspiel gegen Neudorf kann man es wieder besser machen. Das ist auch das Ziel des Duos: „Unser Blick geht nun nach vorne auf das kommende Spiel gegen Neudorf. Trotz der sehr angespannten Kadersituation durch eben die gesperrten und beruflich verhinderten Spieler sind wir davon überzeugt, dass wir das Spiel erfolgreich gestalten können. Dazu benötigt es mehr Struktur im Spiel mit dem Ball und vor allem mehr Aggressivität und Agilität im Defensivverhalten.“

Nicht zu holen war für die FVgg Neudorf im Stettfelder Augarten. „Die Niederlage war verdient und wir werden nicht die letzte Sein die in Stettfeld verlieren. Wir bekommen das erste Tor zu einem recht ungünstigen Zeitpunkt und aus meiner Sicht fiel das Tor nach einer Balleroberung für Stettfeld, in der die Gastgeber erst ein Foulspiel machen, dann einfach aufs Tor zulaufen und es sauber zu Ende spielen. Nach der Pause kam dann das zweite Tor“, so Senad Nadarevic, der sich vor einem Spieler des Gegners verneigte: „Da muss ich selbst anerkennen, dass es überragend von Nico Leibold gemacht war. Wir bekommen ihn fast das ganze Spiel nicht im Griff. Er war an diesem Tag einfach Unterschiedsspieler. Nach dem 0:2 war es schwer, gegen Stettfeld was auszurichten.“
Weiterhin geht die FVgg auf Reisen. „Wir haben jetzt insgesamt der Spiele auswärts und das ist schon recht ungewohnt“, ist die Situation für Nadarevic kurios. „Mir wäre es recht gewesen, wenn Odenheim in Flehingen gewonnen hätte. So ist jetzt Odenheim im Zugzwang. Ich glaube, dass Odenheim jedem Gegner wehtun kann. Wenn die Odenheimer einen guten Tag erwischen, dann wird es sehr schwer“, lobt Neudorfs Trainer den Gegner. Mit der eigenen Mannschaft beschließt er die Vorschau: „Wir hatten jetzt den einen oder anderen Spieler nicht zur Verfügung und ich hoffe, dass sie bis zum Sonntag alle am Bord sind. Wir fahren dahin und werden alles versuchen, um zu punkten.“

Aufrufe: 01.10.2020, 14:42 Uhr
Florian WittmannAutor