2024-05-08T14:46:11.570Z

Ligavorschau
– Foto: Stefan Diehl

Rheinhausen debütiert in der Kreisliga

TSV mit erstem Ligaspiel gegen Neuthard seit 1990 +++ Spannendes Duell zwischen Stettfeld und Kronau +++ Neuauflage des Pokalfinals von 2019

Verlinkte Inhalte

Während der TSV Wiesental und der FC Forst am Samstag das Pokalfinale der letzten Runde bestreiten und ihr Ligaduell deshalb verlegt wurde, geht es für den Rest der Kreisliga nun endlich wieder um Punkte. Doppelt historisch wird dabei der Auftritt des TSV Rheinhausen: Einerseits debütiert die Mannschaft in der Kreisliga, andererseits trifft man zum ersten Mal seit der Saison 1989/90 in einem Ligaspiel auf den FV Neuthard. Spannung verspricht auch der Vergleich zwischen dem TSV Stettfeld und dem VfR Kronau. Zudem kommt es zwischen Flehingen und dem FV Wiesental gleich zur Neuauflage des Pokalfinals von 2019.

Beide Mannschaften treffen am Wochenende aufeinander, aber nicht in der Liga, sondern im Finale des Kreispokals der letzten Saison. Deshalb wurde das Ligaduell verlegt.

Auch vom TSV Wiesental war der TuS Mingolsheim nicht aufzuhalten. Die Mannschaft von Andreas Schmidt setzte sich mit 3:1 durch und buchte die Karte für das Viertelfinale. „Ich denke das Ergebnis geht so in Ordnung, aber Wiesental hat es uns sehr schwer gemacht über 90 Minuten“, resümierte Schmidt knapp die Partie, um dann mit einem Schmunzeln folgendermaßen fortzufahren: „Bei einem 3:1 Sieg gibt es nur intern kritische Anmerkungen.“
Positiv ist Schmidt auch gestimmt, wenn er auf die zurückliegenden Wochen spricht: „Insgesamt bin ich mit der Vorbereitung zufrieden. Die Trainingsbeteiligung war sehr hoch. Die Testspiele liefen größtenteils schon richtig gut ab.“ Der Trainer baut aber gleich auch die erste Warnung ein: „Allerdings ging es bisher nicht um Punkte, deshalb darf man nicht glauben, dass es ohne Fleiß und Schweiß grad so weiter geht.“ Zum Rundenauftakt erwartet die Mingolsheimer den FV Ubstadt und Schmidt hat schon ein Grußwort parat: „Unser kommender Gegner ist als Ubstadt II ja auch im Pokal ins Viertelfinale eingezogen. Hierzu erst einmal Glückwunsch.“ Dann beleuchtet er die Konstellation: „Gegen diese Mannschaft haben wir uns schon immer schwer getan, so erwarte ich es auch am Sonntag. Dennoch wollen wir das erste Mal seit drei Jahren mit einem Sieg in die Saison starten. Ich hoffe, dass alle Spieler an Bord sind und wir somit beste Voraussetzungen für dieses Spiel haben werden.“

Blickt man auf das Papier, sieht man kuriose Ergebnisse. Der FVU I flog gegen den Ligarivalen Mingolsheim krachend in Pokalrunde eins raus (0:9), während sich Ubstadt nacheinander gegen die ersten Mannschaften aus Obergrombach (1:0), Rinklingen (3:1) und Rheinhausen (1:0) durchsetzte. Die ungewöhnlichen Ergebnisse, die im Fußballkreis durchaus auch auf Kritik stießen, ordnete Andreas Bronner im Anschluss an den Sieg gegen Rheinhausen ein. Dabei zeigte er sich offen für die Kritik, warb aber auch um Verständnis: „Ganz klar: Ich verstehe und kann auch nachvollziehen, dass es nicht jetzt unbedingt für jeden ersichtlich ist, warum wir als Ubstadt II aufgetreten sind. Nichtsdestotrotz war für uns gar keine andere Möglichkeit da. Aufgrund der Covid-Siuation hat unsere zweite Mannschaft sehr, sehr lange nicht trainiert und erst eine Woche vorm Pokalspiel war eigentlich klar, dass wir fast keine Zweite haben. Der Reservetrainer hat auch gesagt, dass er nicht weitermacht. Insofern waren wir kurz vorm Pokalspiel einfach nur mit einem Kader von 26 bis 30 Mann dagestanden. Dann war's halt nötig, mit zwei Kadern jetzt die beiden Pokalspiele, die an einem Tag waren, zu machen. Dass wir dann natürlich für die erste Mannschaft jedes Wochenende Spiele unter Wettkampfbedingungen gegen adäquate Gegner gehabt haben, dafür war ich natürlich auch dankbar. Ja, das habe ich auch gerne in Kauf genommen und deswegen ist es für mich klar, dass es nicht gewöhnlich ist, sowas zu machen. Aber es war für uns einfach nicht anders möglich.“ Besonders ging Bronner noch auf das letzte Spiel gegen Kreisliganeuling Rheinhausen ein: „Wir haben jetzt am Wochenende gegen Rheinhausen gespielt, das war natürlich der perfekte Test unter Wettkampfbedingungen gegen einen Ligakonkurrent. Es ging darum, einfach mal zu sehen, wo wir stehen, was wir haben draufhaben. Den Test haben wir gemeistert. Das war ein tolles Spiel mit einem tollen Gegner. Rheinhausen war sehr robust, sehr zweikampfstark. Ich denke, es war ein ausgeglichenes Spiel, das wir dann gewonnen haben. Das tut uns natürlich auch moralisch sehr gut, ja. Eine Woche vor der Runde unter Wettkampfbedingungen einen Gegner aus der Kreisliga zu schlagen, das tut gut, das muss man ganz klar sagen. Vor allem, wenn man die Mannschaft sieht, die im Altersdurchschnitt vielleicht bei 21 oder 22 Jahren liegt, das muss man also halt auch mal so sehen.“
Bronner ist also zufrieden vor dem Rundenauftakt, doch dort wartet (erneut) die Hürde Mingolsheim. Vor dem TuS hat Ubstadts Übungsleiter gehörigen Respekt: „Da braucht man gar nicht drüber reden. Da hängen die Trauben verdammt hoch und das wird eine knallharte Aufgabe für uns. Ich habe Mingolsheim jetzt auch mehrfach gesehen und da muss ich sagen, dass Mingolsheim diese Runde in der Kreisliga Bruchsal die Mannschaf ist, mit der die anderen sich auch messen müssen, wenn sie aufsteigen wollen. Also das ist für mich die Mannschaft, die unter die Top Vier ganz klar kommt. Wir haben ganz andere Ambitionen. Für uns ist absolut wichtig, von den vier unteren Plätzen wegzubleiben. Da sieht man, dass die Zielsetzungen sicherlich verschieden sind.“ Bronner baut ob der Vorbereitung aber auf seine Mannschaft: „Wir haben eine junge Mannschaft, wir haben eine frische Mannschaft, wir haben eine Vorbereitung jetzt gespielt, auch mit den Pokalspielen, die Mut gegeben hat, ja. Auch in den Vorbereitungsspielen haben wir nicht verloren, auch wenn's unterklassige Gegner war. Wir haben trotzdem Topgegner mit Heidelsheim II und Oftersheim aus der Mannheimer A-Liga gehabt. Das heißt, die Vorbereitung hat uns gut getan und das war auch mein vorrangiges Ziel, einfach mit einer so jungen Mannschaft eine Vorbereitung zu spielen, die Mut gibt. Was wäre mit einer jungen Mannschaft passiert, wenn sie in der Vorbereitung Woche für Woche verloren hätte? Wir wären nach Mingolsheim wie ein verprügelter Pudel und das wollte ich auf gar keinen Fall. Das absolute Ziel war, der Mannschaft Mut zu geben und der Mannschaft zu sagen, sie kann Fußball spielen. Die Vorbereitung ist, so wie ich mir sie gewünscht habe, eingetreten. Wir gehen jetzt nach Mingolsheim und wissen, dass meine chancenlos sind. Das steht vor allem. Wir wissen, dass es schwer wird, aber wir haben eine Chance und ich bin überzeugt, dass wir mit einem hundertprozentigen Tag punkten können, wenn alles zusammen kommt. Ob's ein Punkt ist oder dann wirklich die verrückten drei Punkte, wenn es dann so wäre, das sei dahin gestellt, aber wir sind jetzt nicht chancenlos. Wir wissen um die Stärke Gegners, aber wir haben eine anständige Vorbereitung im Rücken, mit der wir auch jetzt nicht mutlos nach Mingolsheim fahren. Jetzt kann's endlich losgehen, nach einer ewigen Pause.“ Eine erfreuliche Nachricht hat er zum Schluss: „Wir haben es geschafft, mit Andreas Koch einen Trainer für die Zweite zu finden. Der wurde dann nach dem ersten Pokalspiel vorgestellt. Mit viel Arbeit haben wir noch zehn Spieler dazu gewinnen können, so dass wir jetzt wieder zwei die Mannschaft haben. Der Regelbetrieb ist auch in der zweiten Mannschaft Normalität.“

Im Kreisligaduell mit Stettfeld zog der FC Flehingen den Kürzeren und so war für den Finalisten von 2019 schon in Runde eins Schluss. „Wir haben sehr gut angefangen, Chancen für die Führung waren da. Ärgerlich ist, dass aus dem ersten Fehler gleich ein Gegentor resultierte. Ganz bitter war das 0:2 nach Standard und das 0:3 fiel noch kurz vor der Pause. Da waren wir kurz von der Rolle. Ich fand, das Spiel war auf Augenhöhe, aber es stand 0:3. Ich muss aber meiner Mannschaft ein Kompliment machen: Noch vor dem Kabinengang haben wir das 1:3 gemacht, nach dem Seitenwechsel sind wir angelaufen und konnten nochmal verkürzen. Da waren wir dominant. Leider haben wir wieder einen einfachen Fehler gemacht, das 2:4 war dann der Genickbruch. Fazit: Wir waren nicht schlechter, haben aber verdient verloren, weil wir einfach zu viele individuelle Fehler gemacht haben. Eine Spitzenmannschaft wie Stettfeld bestraft das“, resümierte Patric Gutknecht das 3:5.
Nun hat man intensiv gearbeitet, um sich pünktlich zum Ligastart verbessert zu zeigen. Gutknecht ist trotz des schweren Gegners, gegen den man ja das Pokalfinale 2019 verlor, optimistisch: „Wir wussten, wo der Hebel anzusetzen ist. Da haben wir in den Trainingsspielen besser agiert. Die Jungs haben Spaß und Bock. Am Anfang der Runde alles möglich. Wir stellen uns auf einen sehr guten Gegner ein und bereiten uns entsprechend vor. Wiesental hatte einen Umbruch und verlor einige Leistungsträger, hat das aber sehr gut kompensiert. Ich sehe ein Spiel auf Augenhöhe, es wird hart umkämpft. Viele Kleinigkeiten werden das entscheiden. Wir möchten einen ganz positiven Start haben und unter allen Umständen gewinnen. Wir haben großen Respekt vor dem Gegner, aber wir haben gut trainiert und sind selbstbewusst. Ich hoffe, dass wir voller Vorfreude in die Partie gehen.“

Auch der FV Wiesental verlor in Runde eins ein Duell zweier Kreisligisten. „Wir wussten ja vor der Begegnung in Kronau, dass es wahrscheinlich ein 50/50-Spiel sein wird. So war das Spiel im Endeffekt auch. In der ersten Halbzeit war Kronau besser, wir dann in der zweiten Halbzeit. Wenn das Spiel in die Verlängerung gegangen wäre, dann hätte sich auch niemand beschweren können. Wir müssen diese Niederlage akzeptieren und uns eingestehen, dass wir unser Leistungsvermögen an diesem Tag nicht erreicht haben“, kommentierte Kristian Tomasovic das 1:2, um anschließend noch etwas nachzuschieben: „Nachdem wir in den letzten Jahren im Pokal sehr erfolgreich waren, müssen wir nun diesen Wettbewerb aus unseren Köpfen streichen.“
Vielmehr schaut er zusammenfassend auf die Entwicklung der eigenen Mannschaft und dann auf den ersten Ligagegner: „Die Vorbreitung war lang und war geprägt von guten, weniger guten und auch schlechten Leistungen in unseren Spielen. Wo wir stehen, wissen selber noch nicht so richtig. Unser Auftaktprogramm hat es in sich - mit dem Spiel in Flehingen fängt die Saison natürlich sehr schwer an. Wir hatten einen Umbruch und müssen trotzdem punkten. Keiner wird auf uns Rücksicht nehmen, wir müssen gleich am Anfang hellwach sein - ansonsten könnte es eine sehr schwere Saison für uns werden. Pech hatten wir natürlich bei unserem letzten Vorbereitungsspiel, da verletzten sich gleich drei Spieler zum Teil schwer. Wie unser Kader aussehen wird, entscheidet sich erst am Samstag - wir hoffen, mit einer guten Mannschaft nach Flehingen fahren zu können. Flehingen hat wieder eine sehr gute Mannschaft und konnte sich z.B. mit Forster sehr gut verstärken. Wir werden an unsere Grenzen gehen müssen, um dort überhaupt eine Chance zu haben.“

Ein gewisses Kopfzerbrechen hatte Elvis Karam die Pokalaufgabe in Neibsheim bereitet, doch seine Sorgen erwiesen sich als vollständig unbegründet. Mit sage und schreibe 8:0 schoss der TSV den A-Ligisten auf dessen Platz aus dem Pokal und zog in das Viertelfinale ein. „Sicherlich haben wir auch am Sonntag in Neibsheim einen Sahnetag erwischt und uns in einen wahren Rausch gespielt“, freute sich Karam über das herausragende Spiel seiner Mannschaft.
Dieses fügt sich auch in die Karam’sche Gesamtbilanz der Vorbereitung ein: „Mit der Vorbereitung bin ich absolut zufrieden. Die Trainingsbeteiligung war top und auch in den Spielen haben wir uns kontinuierlich gesteigert.“ Den Moment des überragenden Sieges hat man im Augarten nun kurz genossen, doch die Mannschaft bleibt laut Karam mit beiden Beinen auf dem Boden: „Die erste Einheit diese Woche hat mir aber gezeigt, dass die Jungs wieder auf den nächsten Gegner fokussiert sind. Jetzt zählt die Saison und ein guter Start ist enorm wichtig für ein positives Gefühl.“ Auf den ersten Gegner wird man bald auch im Pokal treffen. Im Duell mit Kronau sieht Karam durchaus sich verändernde Konstellationen: „Der VfR ist immer eine Top-Mannschaft in der Liga und ist immer als Favorit in die Spiele gegen Stettfeld gegangen. Erfolgreicher waren jedoch wir in den letzten Jahren. Jetzt sind wir laut unserem Gegner die ‚Favorisierten‘.“ Auch deshalb hebt der TSV-Trainer nicht ab: „Wir werden alles geben müssen, um dieser Rolle gerecht zu werden. Allein der Titel reicht nicht aus, um siegreich
zu sein.“

Der VfR Kronau sicherte sich im Duell der Rasenspieler mit Rheinsheim erst nach 120 Minuten einen Platz in der Runde der letzten Acht. Für Mark Geckler war es „ein typisches Rheinsheim-Spiel“: Wie erwartet war es ein hartes Stück Arbeit. Wir hatten einen aggressiven Gegner mit einem lautstarken Publikum im Rücken. Leider haben wir dem VfR die zwei Gegentore quasi auf dem Silbertablett serviert und die Rheinsheimer so im Spiel gehalten. Am Ende war der Sieg verdient, weil wir mehr und größere Torchancen hatten. Wir trafen ja je einmal Pfosten und Latte. Wir hatten aber auch das Glück auf unserer Seite – sowohl beim Siegtreffer als auch kurz vor Schluss, als unser Torwart schon bezwungen war und der Ball gerade noch von der Linie geköpft wurde.“ Insgesamt zeigte sich Geckler mit dem Ergebnis zufrieden: „Ob nach 90 oder 120 Minuten oder nach Elfmeterschießen, im Pokal zählt nur das Weiterkommen. Also haben wir unser Ziel erreicht, auch wenn wir, was die Leistung angeht, noch Luft nach oben haben.“
So kann Geckler auch zufrieden auf die letzten Wochen schauen: „Mit der Vorbereitung sind wir zufrieden. Das Engagement und die Trainingsbeteiligung waren gut, die Ergebnisse und Leistungen größtenteils in Ordnung.“ Die logische Folge bringt Geckler auf den Punkt: „Jetzt freuen wir uns, dass es endlich richtig losgeht.“ Erster Gegner ist der TSV Stettfeld, der bald auch im Kreispokal die Hürde sein wird. „Leider ist die Vorfreude auf den ‚Doppelpack‘ in Stettfeld durch ‚kleine Unstimmigkeiten‘, was die Ansetzung der beiden Spiele angeht, etwas getrübt. Näher möchte ich darauf aber gar nicht eingehen, es ist jetzt, wie es ist. Wir fahren jetzt zweimal innerhalb von vier Tagen nach Stettfeld und werden beide Male alles versuchen, um die Spiele erfolgreich zu gestalten“, berichtet der Kronauer Verantwortliche von Misstönen im Verhältnis zwischen VfR und TSV. Davon abgesehen weiß er natürlich, dass die Aufgaben im Augarten sehr schwer werden.

Gleich in Runde eins schied Karlsdorf aus. Bei der Verbandsligareserve aus Kirrlach unterlag der FCK im Elfmeterschießen, was eine erfolgreiche Premiere von Goran Barisic verhindert. Bleibende Schäden hat die Niederlage bei ihm aber nicht hinterlassen: „Die Niederlage in Kirrlach ist schon lange vergessen. Ich kann das richtig einordnen. An dem Tag haben wir nicht so viele Spieler gehabt und konnten nicht nachlegen in der zweiten Halbzeit, aber so schlecht waren wir nicht. Bester Mann auf dem Platz war der Torwart von Kirrlach, das sagt, glaube ich, was.“
Unzufrieden zeigt er sich hingegen mit der Vorbereitung: „Mit der Vorbereitung bin ich nicht zufrieden, weil wir viele Verletzungsprobleme gehabt haben. Uns sind gleich in der ersten Woche fünf Spieler mit schweren Verletzungen ausgefallen. Dazu kam noch Urlaubszeit, so konnte ich nicht viel machen. Ich hoffe, dass die Verletzten bald mit Lauftraining beginnen und dass ich aus einem vollen Kader mir meine Wunschelf aufstellen kann.“ Zu Ligabeginn begeht der FCK ein Dauerduell, denn mal wieder gastiert Odenheim im Kohlfahrtstadion. „Am Sonntag kommt eine sehr gute und stabile Mannschaft, die in der letzten Saison vor uns in der Tabelle stand. Odenheim hat sich kaum verändert, es wird sehr schwer“, weiß Barisic um die Stärken des Gegners. Das hindert ihn aber nicht an der offensiven Formulierung eigener Ziele: „Dennoch wollen wir alles in die Schale werfen und versuchen zu gewinnen, so dass drei Punkte in Karlsdorf bleiben. Es wird schwer, aber ich freue mich, dass es endlich los geht.“ Zwei Wünsche hat er abschließend: „Wir haben sehr viel Zuschauer gehabt in den Freundschaftsspielen, hoffentlich wird das auch am Sonntag so. Ich wünsche mir, dass wir mal alle in diesen 90 Minuten auf andere Gedanken kommen und Spaß haben.“

Ausgerechnet bei der FzG Münzesheim mit ihrem ehemaligen FCO-Trainer Fabian Fersching schieden die Odenheimer aus dem Kreispokal aus. Luca Hodecker blickte auf das unerfreuliche Ergebnis jedoch als fairer Verlierer zurück: „Das Pokalaus in der frühen zweiten Runde ist sehr ärgerlich, da wir uns sehr viel für den Pokalwettbewerb vorgenommen haben. In der ersten Halbzeit haben wir noch ein sehr ordentliches Spiel gemacht und uns einige Torchancen herausgespielt. Leider haben wir einmal mehr keine gute Chancenverwertung an den Tag gelegt. In der zweiten Halbzeit hat sich langsam abgezeichnet, dass wir nicht mehr so zielstrebig in den Zweikämpfen waren und somit war der Ausgleich kurz vor Schluss nicht unverdient. In der Verlängerung muss man ganz klar gestehen, dass der Siegeswille von Münzesheim um ein Vielfaches höher war als unserer und somit ging der Sieg letztendlich verdientermaßen an die FZG.“
Deutliche Unterschiede zwischen den Trainingseinheiten und den Testspielen machen er und sein Kollege Kilian Lamsfuß aus, wenn sie die letzten Wochen Revue passieren lassen: „Die Vorbereitung sehen wir unter zwei Gesichtspunkten. Betrachtet man die Trainingsbeteiligung, die Leistungen und vor allem das Engagement während den Trainingseinheiten, können wir ein sehr großes Lob an unsere Jungs aussprechen! Da wurde richtig gut gearbeitet. Sehr schade ist, dass wir die guten Trainingsleistungen nicht in unsere Vorbereitungsspiele (ausgenommen der letzte Test gegen Rinklingen) transportiert bekommen haben, sodass wir mit den Testspielen nicht zufrieden sein können.“ Vielleicht klappt die Übertragung ja in ein Ligaspiel besser? „Bei den ersten Spielen einer neuen Saison weiß niemand so richtig, wo man selbst oder auch die gegnerische Mannschaft steht. Die enorm lange pandemiebedingte Pause macht das Ganze noch schwerer einzuschätzen. Unseres Erachtens ist es wichtig, ein konzentriertes Spiel zu zeigen und dadurch einen guten Start in die neue Saison zu haben“, halten sich die beiden Trainer recht bedeckt. Nur in einem Aspekt äußern sie sich klarer: „Wir sind sehr froh, dass die Rundenspiele nun beginnen und ein ‚normaler‘ Fußballrhythmus ansteht.“

Für die FVgg Neudorf ging es nicht über die zweite Runde hinaus. Das Aus im Elfmerschießen in Philippsburg konnte Senad Nadarevic allerdings verschmerzen: „Ich habe es ja schon im Vorfeld gesagt: Philippsburg hat eine Kreisliga-Truppe zusammen. Das Spiel war ausgeglichen und das Unentschieden nach der Spielzeit gerecht. Wie immer ist Elfmeterschießen auch Glückssache. Aber für uns ist die Runde wichtig, daher war es am nächsten Tag gut verdaut.“
Auch in Neudorf ist die Freude groß, dass die Runde wieder startet. Nadarevic lobt zunächst den Gegner, der am Sonntag aus Kraichtal anreist: „Die Verantwortlichen von SV Menzingen haben die letzte Runde sehr gut analysiert und haben dieses Jahr eine tolle und erfahrene Truppe zusammen gestellt– Oguz, Demir, Evgeni Bortnikov, Marcel Heidrich und Julian Fersching, um nur einige Namen zu nennen, die dazu gestoßen sind. Da würde sich jeder Trainer freuen. Deshalb erwartet uns Sonntag eine sehr, sehr schwere Aufgabe.“ Zur eigenen Mannschaft äußert er sich folgendermaßen: „Aber wir spielen zuhause und werden alles daran setzen, die Punkte bei uns zu lassen. Leider müssen wir einen oder zwei Stammspieler ersetzen, aber das bekommen wir hin. Ich hoffe, es gibt einen guten Start.“ Zum Schluss schickt Nadarevic Grüße an den gesamten Kreis: „Ich wünsche allen Mannschaften, dass alle gesund bleiben.“

Als wirklicher Stolperstein erwies sich für Menzingen der FC Flehingen II. Schon in Runde eins war Schluss für die Kraichtaler. „Das hat uns sehr verärgert. Aber an dem Tag haben wir einfach nicht in unser Spiel gefunden, was uns die letzten Spiele in der Vorbereitung so ausgemacht hat. Und natürlich hat der FC Flehingen II seine Arbeit auch gut gemacht. Der Pokal hat da ja seine eigenen Gesetze. So ist es im Fußball, aber wir haben das Spiel und die Fehler analysiert und besprochen“, kommentierte Christian Viola die 0:1-Niederlage beim B-Ligisten.
Die „volle Konzentration“ geht beim Ligaschlusslicht des Vorjahres nun in Richtung neue Saison. Die Grundlagen sind in den Augen von Viola gelegt: „Die Vorbereitung ist bis jetzt ganz gut verlaufen. Wir haben jetzt dann neun Wochen Vorbereitung hinter uns und freuen uns jetzt umso mehr, dass am Wochenende endlich wieder die Saison anfängt. Neun Wochen sind jetzt grade nicht üblich aber wir haben uns so entschieden, weil die Corona-Pause doch vier Monate gedauert hat. So haben wir genug Zeit gehabt, um alle Automatismen wieder zu aktivieren und uns gut auf die Saison vorzubereiten. Wir denken wir können mit der langen und harten Vorbereitung, in der auch gute Ergebnisse dabei waren, zufrieden sein.“ Ein ersten Leistungsnachweis kann der SVM nun in Neudorf erbringen. „Die Fvgg Neudorf ist eine junge und hungrige Mannschaft, gespickt mit ein paar erfahrenen Spielern. Zudem haben die Neudorfer mit Senad einen guten und erfahrenen Trainer, der seine Mannschaft gut auf uns einstellen wird“, lobt Viola zunächst den Gegner. „Nach der harten und anstrengenden Vorbereitung erhoffen wir uns natürlich einen Sieg und sind sehr optimistisch, dass wir ein gutes Ergebnis erzielen werden. Es ist immer sehr positiv, nach der Vorbereitung die Saison mit einem Sieg zu beginnen. Wir müssen gegen die Fvgg Neudorf hoch konzentriert sein, unser Spiel durchbringen, 90 Minuten alles geben und an die guten Leistungen in der Vorbereitung anknüpfen. Und dann werden wir als Sieger den Platz verlassen“, gibt sich der Trainer selbstbewusst.

Aus zweiter Hand musste Dominik Feuerstein vom Pokalaus seiner Mannschaft in Ubstadt berichten: „Da ich bis gestern im Urlaub war, kann ich zum Pokalaus am vergangenen Wochenende nur vom Hörensagen berichten. Es war wohl ein ausgeglichenes Spiel, in dem beide Mannschaften aus einer stabilen Defensive heraus agierten. Entsprechend gab es nicht allzu viele Torchancen. Am Ende war Ubstadt dann die glücklichere Mannschaft und kam eine Runde weiter.“
Das Viertelfinale wurde also knapp verpasst, doch am Rhein trauert man der verpassten Chance nicht lange nach. Vielmehr richtet Feuerstein den Fokus auf die Premiere in der Kreisliga: „Wir wollen uns jetzt auf den Rundenauftakt gegen Neuthard konzentrieren. Wir spielen daheim und natürlich würden wir gerne mit drei Punkten gut in die Saison starten. Ich denke, wir müssen in der neuen Klasse jeden Sonntag im Kollektiv eine gute bis sehr gute Leistung bringen, um bestehen zu können. Wir werden uns nach einer Vorbereitung mit Höhen und Tiefen in dieser Woche bestens vorbereiten und am Sonntag alles raushauen.“ Mit Neuthard hat der TSV übrigens einen Gast, der zu einem Ligaspiel schon lange nicht mehr in Rheinhausen war: Zuletzt trafen sich beide Mannschaften 1989/90 in der Kreisliga A.

Für eine negative Überraschung in der ersten Pokalrunde war der FV Neuthard verantwortlich. Bei der Landesligareserve aus Hambrücken musste man mit einem letztlich klaren 1:4 die Segel streichen. „Für das Spiel in Hambrücken hatten wir uns sicherlich mehr vorgenommen. In der ersten Halbzeit sind wir das ein oder andere Mal am sehr starken Torhüter von Hambrücken II gescheitert. Wenn wir da mit einer Führung in die Halbzeit gehen, haben wir wahrscheinlich einen anderen Spielverlauf. In der zweiten Halbzeit waren wir dann sehr anfällig für Konter und Hambrücken II nutzte mit ihren schnellen Offensivspielern eiskalt ihre Chancen. Ein herber Dämpfer in der Vorbereitung, vielleicht zum richtigen Zeitpunkt“, kommentierte Kai Zimmermann die Partie.
Besser als der einzige Pokalauftritt ist die Vorbereitung gelaufen, wie Zimmermann berichtet: „Generell hatten wir eine gute, wenn auch sehr lange, Vorbereitung. Im Vordergrund stand die Integration der vielen neuen Spieler, was uns zum jetzigen Zeitpunkt sehr gut gelungen ist.“ So startet der FVN nun in Rheinhausen. „Wie freuen uns, dass es endlich wieder losgeht“, teilt Zimmermann die allgemeine Stimmung, warnt aber auch vor dem Gegner: „Es gibt vermutlich einfachere Auftaktspiele als auswärts bei einem Aufsteiger. Die Rheinhausener sind für mich schwer einzuschätzen.“ Die eigenen Ziele sind jedoch klar: „Für uns ist es wichtig, gut in die Saison zu starten, daher ist unser Ziel natürlich, drei Punkte mit nach Hause zu nehmen.“

Aufrufe: 010.9.2020, 14:00 Uhr
Florian WittmannAutor