2024-05-02T16:12:49.858Z

Interview
Foto: Gerd Jung
Foto: Gerd Jung

Müller: "Man muss schon mal auf die Euphorie-Bremse drücken"

Spieler und Co-Trainer im Interview

München - Johannes Müller hat mit dem TSV Rain am Lech einen grandiosen Saisonstart hingelegt. Die Rainer sind derzeitig Pullachs schärfster Konkurrent um die Bayernliga-Meisterschaft. Seit dieser Saison ist Müller auch Co-Trainer beim ehemaligen Regionalliga-Team aus Rain. Im Interview mit Fussball-Vorort nennt der Spielertrainer die Ziele mit dem Verein.

Dass der SV Pullach diese Saison wieder um die Meisterschaft mitspielen wird, war von vorne herein klar. Die Mannschaft aus dem Isartal könnte, rein sportlich, jedes Jahr in die Regionalliga aufsteigen, möchte aber nicht. Damit weckt Platz zwei mit einem möglichen direkten Aufstieg und Platz drei mit einem möglichen Relegationsplatz Begehrlichkeit für andere Interessenten. Letzte Saison haben davon der FC Unterföhring und der FC Pipinsried profitiert.

Was niemand vor der Saison gedacht hätte, ist, dass der TSV Rain am Lech derzeitig Pullach-Verfolger Nummer eins ist. Die Schwaben sind sehr gut in die Bayernliga-Saison gestartet und waren zwischenzeitlich sogar vor dem SV Pullach auf Platz eins. Wir haben bei Johannes Müller, dem spielenden Co-Trainer nachgefragt:

Der TSV Rain am Lech ist sehr gut in die Saison gestartet. Nach zehn Spielen seid ihr mit 17 Punkten Pullach-Verfolger Nummer eins. Hättest Du das vor der Saison geglaubt, dass ihr nach zehn Spieltagen so gut dasteht?

Vor der Saison hätte ich es nicht gedacht, dass es so gut für uns losgeht. Mit fünf Siegen und zwei Unentschieden haben wir die ersten sieben Spiele erfolgreich bestritten. Doch dann setzte es drei Niederlagen in Folge. Die Bayernliga ist so eng zusammen, wenn wir die nächsten Spiele weiter verlieren, sind wir ganz schnell unten drin.

Du hast die drei Niederlagen in Folge angesprochen. Woran hat es gelegen und was werdet ihr ändern, um wieder in die Erfolgsspur zu kommen?

Vielleicht lag es daran, dass wir so gut in die Saison gestartet sind. In der Bayernliga muss man in jedem Spiel voll konzentriert sein, sonst bekommt man einen auf den Deckel. Zur ersten Niederlage gegen die Löwen-Reserve muss man sagen, dass diese absolut unverdient war. Wir hatten klar die besseren Torchancen. Es war einfach ein gebrauchter Tag für uns.

Du hast für die Augsburg-Reserve bereits in der Regionalliga gespielt. Nachdem es für den TSV so gut läuft, fängt man dann nicht schon mal kurz das Träumen an?

Beim TSV Rain am Lech spricht das Umfeld sehr schnell vom Aufstieg. Da muss man schon mal auf die Euphorie-Bremse drücken. Für einen Aufstieg in die Regionalliga muss man eine Mannschaft erst aufbauen. Beim FC Unterföhring sieht man das ganz gut. Sie mussten nach der Aufstiegssaison viele Abgänge verkraften und befinden sich jetzt im Tabellenkeller der Regionalliga-Bayern.

Wäre der TSV Rain am Lech überhaupt dazu bereit, aufzusteigen?

Von den Auflagen her spricht nichts dagegen. Wir haben hier beim TSV Rain sehr gute Bedingungen und mit unserem Georg Weber Stadion haben wir eine regionalligataugliche Spielstätte.

Falls es mit dem Aufstieg nicht klappen sollte, würdest Du nochmal zu einem höherklassigen Verein wechseln?

Ich arbeite bei Sky in Unterföhring bei München. Dadurch habe ich schon viele Vereine aus der Münchner Umgebung kennengelernt und gesprochen. Vor der Saison hat mir der TSV noch zusätzlich den Co-Trainer Posten angeboten, den ich angenommen habe. Ich komme aus der Gegend und spiele hier mit vielen guten Freunden zusammen. Das pendeln, von der Arbeits- zur Spielstätte, nervt allerdings schon. Man kann - Stand heute - noch nicht sagen, was in einem Jahr passiert.

Das Interview führte Michael Gruber

Aufrufe: 07.9.2017, 16:21 Uhr
Michael GruberAutor