Man kann im Fußball immer verlieren, aber ein Spiel um alles oder nichts bei einem bereits abgestiegenen Team 0:6 wegzuschmeißen, wirft möglicherweise nicht nur beim Außenstehenden die Charakterfrage auf. Wie sehen Sie das als Vereinschef und Fußball-Abteilungsleiter des TSV Offingen, Herr Schuster?
Schuster: Die Einstellung der Spieler, aller Spieler eigentlich, liegt doch bereits bei der Kreisliga. Keiner glaubt mehr wirklich an die Rettung, denkt positiv daran, dass man das noch schaffen könnte. Die ganze Körpersprache stimmt nicht. Jeder hat den Kopf schon bei den Zehennägeln. Ich muss es so hart sagen: Das Auftreten in Lauingen war nicht mal kreisliga-tauglich. Da muss man sich grundsätzlich Gedanken machen.
Über die Zusammensetzung der aktuellen und der künftigen Mannschaft, beispielsweise?
Schuster: Ich kann nur zu jedem einzelnen Spieler sagen: Ihr hattet es selbst in der Hand. Da braucht sich jetzt auch keiner allzuweit aus dem Fenster lehnen, da muss sich jeder selbst hinterfragen. Und wir als Fußball-Verantwortliche im TSV Offingen müssen halt zusehen, dass wir nächstes Jahr eine vernünftige Mannschaft stellen.
Woran lag’s denn, dass nach einer passablen Herbstrunde im Frühjahr gar nichts mehr ging?
Schuster: Das kann ich nicht so einfach sagen. Vielleicht hat man sich zu sehr auf den Spielertrainer verlassen, dass der das schon irgendwie richtet oder so. Das ist aber sicher nur ein Teilaspekt.
Glauben wenigstens Sie noch an ein gutes Ende?
Schuster: Ich werde die Woche über versuchen, noch was zu retten. Aber dass wir das Saisonfinale gegen Ecknach gewinnen, dazu mit Schützenhilfe der Hollenbacher, die bei unserem Konkurrenten Wörnitzstein-Berg antreten, auf den Relegationsplatz kommen und uns dann in der Relegation auch noch durchsetzen ... hm, nein, ehrlich, daran glaube ich nicht.