2024-05-10T08:19:16.237Z

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Künftig können die Fans des TSV Buch die Landesliga-Spiele auch im neuen Café-Bus verfolgen. Zwei alte Freunde haben es sich dort gegen den FSV Bruck gemütlich und erzählten sich alte Geschichten aus Bochumer Zeiten. F: Zink
Künftig können die Fans des TSV Buch die Landesliga-Spiele auch im neuen Café-Bus verfolgen. Zwei alte Freunde haben es sich dort gegen den FSV Bruck gemütlich und erzählten sich alte Geschichten aus Bochumer Zeiten. F: Zink
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Bochum-Anekdoten beim Landesliga-Spitzenspiel

Der TSV Nürnberg-Buch und der FSV Erlangen-Bruck trennen sich 1:1-Unentschieden, im neuen Café-Bus erzählt man sich derweil alte Geschichten

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Der TSV Buch verhindert in letzter Sekunde eine Niederlage im Spitzen­spiel gegen den FSV Erlangen-Bruck Im neuen Bucher „Café-Bus“ stan­den neben dem 1:1-Unentschieden auch Anekdoten des VfL Bochum auf der Agenda.
An der imposantesten Erscheinung dieses Spitzenspiels gab es am Sonn­tagnachmittag von Anfang an kein Vorbeikommen. Groß war es, rot angestrichen und Räder hatte es auch. Auf Höhe der Mittellinie stand dieses Ding. Ja, tatsächlich, einen Bus haben sie hier aufgestellt. Die neue Anlaufstelle, ein Café, das neue, kreative Vereinsheim in Buch, auf das sie schon ein wenig stolz sind: „Da bin ich gleich reingegangen als allererstes, als ich hier ankam heute. Buch wächst, in vielerlei Hinsicht. Wir kriegen zwei neue Plätze, haben in der Jugendabteilung Zulauf. Da kommt Potential nach oben, jetzt noch der Bus. Im Moment ist alles sehr positiv bei uns“, sagt Trainer Thomas Adler.

Positiv war auch das Wetter. An diesem warmen Frühlingstag schaute sich der überwiegende Teil der Zu­schauer das Spitzenspiel gegen den FSV Erlangen-Bruck dann aber doch lieber von außen an. Erst Mitte der ersten Hälfte füllte sich der kleine Bus wieder etwas. Der Kaffee ruft halt, wie immer, wenn ein Amateur­fußballspiel eben ein bisschen vor sich hin plätschert. Buch gerät früh unter Druck, übersteht die Anfangs­phase aber ohne großartige Schram­men, also Gegentreffer.

Zwei Freunde bleiben trotz sonni­gen Wetters doch hängen in diesem Bus und beobachten das Geschehen aus dem Innenraum hinter der Schei­be. Rudi Haubner und Rudi Theimert kennen sich seit Jahren. Haubner war einst Jugendtrainer bei der SpVgg Greuther Fürth und in Ei­bach. Er schaut sich seinen ehemali­gen Schützling an: Den 20-jährigen Yannick Schulz, der als Innenvertei­diger der Bucher eine solide Partie abliefert. Junge Spieler haben sie hier in Buch ja traditionell.

Rudi Theimert, sein Freund, ist des­wegen angetan: „Mir gefällt das Modell in Buch. Wenn ich ein junger Spieler bin, der geschliffen werden will, dann gehe ich doch hier hin“, sagt er. Theimert, Mitte achtzig, muss es wissen. Er kommt aus dem Ruhrpott, hat zwischen 1967 und 1972 mit dem VfL Bochum auch drei Jahre Bundesliga gespielt, war Vize-Präsident und als Amateurleiter jah­relang für die Jugend des VfL zustän­dig. „Wenn ich jetzt alles erzähle sit­zen wir morgen noch da“, sagt Thei­mert und nippt an seinem Kaffee.

Dann erzählt er aber doch noch ein paar Anekdoten – zum Beispiel wie er Paul Freyer einst im Bäckerladen zum VfL holte, oder dass der heutige Manager des FSV Mainz 05, Rouven Schröder, eigentlich viel lieber Ten­nisspieler werden wollte und einige Überredungskunst notwendig war, um ihn zum VfL zu lotsen. Und wie er selbst mit Bochum gegen Ajax Ams­terdam angetreten ist. Nur bei Rudi Assauer, gegen den er schon zu Jugendzeiten antrat, da winkt er ab und grinst: „Das kann man nicht erzählen." Vergangenheit. Die Gegenwart hat die beiden schnell wieder. Denn Bruck geht nach der Pause durch Ti­mur Zenginer mit 1:0 in Führung. „Das ist natürlich gefährlich jetzt“, sagt Theimert. „Buch muss aufma­chen.“ Und in der Tat laufen die Bucher ein, zwei Mal in gefährliche Konter. Erst gegen Ende der Partie bauen die Gastgeber dann noch ein­mal richtig Druck auf.

An der Seitenlinie wird es zuneh­mend hektischer. Wild gestikulieren­de Trainer und Zuschauer sieht man da. Die Uhr tickt, die Anzeigetafel zeigt die 93. Minute an. Und dann: Ein hoher, langer Ball, ein Zusam­menstoß im Strafraum, ein Pfiff – Elf­meter für Buch.

Fabian Schreiner lässt sich nicht lumpen und verwandelt zum 1:1-Aus­gleich. „Wir können mit dem Ergeb­nis zufrieden sein, auch wenn ich spielerisch nicht zufrieden war“, sagt Buchs Coach Adler hinterher. Zufrie­den gehen aber immerhin die beiden Freunde nach Hause. Denn trotz al­ler Spannung und dem Stress für die Beteiligten: Für die beiden war es im Café-Bus dann doch ein entspannter Frühlingsnachmittag.

Aufrufe: 03.4.2017, 10:18 Uhr
Micha SchneiderAutor