2024-05-08T14:46:11.570Z

Spiel der Woche
Und wieder war er zur Stelle: Vachs aufmerksamer Schlussmann Alexander Schulz klärte hier vor Alexander Eberlein, dem künftigen Spielertrainer des ASC Boxdorf. In der Nachspielzeit ?erwischte? es aber auch Schulz. F: Zink
Und wieder war er zur Stelle: Vachs aufmerksamer Schlussmann Alexander Schulz klärte hier vor Alexander Eberlein, dem künftigen Spielertrainer des ASC Boxdorf. In der Nachspielzeit ?erwischte? es aber auch Schulz. F: Zink

Aufregung in der 93. Minute

Buch und Vach trennten sich im Derby der Landesliga Nordost 1:1

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Die Konstellation vor dem Spiel war äußerst spannend, die äußeren Bedingungen waren miserabel und die Tore dann auch noch äußerst umstritten. Das Derby der Landesliga Nordost zwischen dem TSV Buch und dem ASV Vach fand beim 1:1 (0:0) zwar keinen Sieger, lieferte aber jede Menge Emotionen und Gesprächsstoff.

TSV Nürnberg-Buch - ASV Vach 1:1 (0:0)

165 Zuschauer fanden sich zum Nachbarschaftsduell zwi­schen dem TSV Buch und dem ASV Vach am Wegfeld ein. Eine Zahl, die man schon mal erwähnen kann. Denn bei diesem Sauwetter mit böigem Wind und Dauerregen treibt man nor­malerweise keinen Hund vor die Tür. Die Konstellation vor dem Derby erschien aber dann doch spannend: Buch kämpft um die Bayernliga-Rele­gation, Vach ist drauf und dran, sich seiner Abstiegssorgen endgültig zu erledigen und unter Trainer Norbert Hofmann, der nach dem Rücktritt von Reinhold Fischer im Oktober in der Winterpause vom Kreisligisten DJK Weingarts kam, noch ungeschlagen.

Der ehemalige Bundesliga-Profi (Bayer Uerdingen) war mit dem, was seine Mannschaft in der ersten Hälfte bot, aber nur bedingt zufrieden. Ein toll vorgetragener Konter über Benja­min Pommer und Halil Berisha (10.) sowie ein wegen Abseits nicht gegebe­ner Treffer (Hofmann: „Ein klares Tor“), das war‘s aus Vacher Sicht in Hälfte eins. „Zu defensiv, zu passiv“, haderte der ASV-Trainer. Agiler waren bei schwierigen Bedingungen da schon die Hausherren. „Feldüberle­gen, eine zu schwache Chancenverwer­tung, und der Ertrag stimmt nicht“, zog Helmut „Alu“ Rahner sein Fazit, das nicht nur für diese Partie galt.

Auch das Geburtstagsständchen, das bei Wiederanpfiff aus den Lautspre­cherboxen schallte – der Ex-Club-Pro­fi feierte gestern seinen 44. Geburts­tag – hatte zunächst nichts unmittel­bar Aufhellendes aus Bucher Sicht zur Folge. Im Gegenteil: Nach 54 Minuten lagen die Gastgeber zurück. TSV-Spielführer Thomas Reichel ging im Strafraum gegen Daniel Uttinger vol­les Risiko, spielte zwar den Ball, traf aber wohl auch den Gegenspieler. Schiedsrichter Mario Hofmann zeigte sofort auf den Punkt, Tor­jäger Benni Pommer verwandelte eiskalt. „Aus meiner Sicht hat er hat den Ball ge­spielt“, meinte Rahner achselzuckend, „kann man geben, muss man nicht“, urteilte Hofmann. In der Folge wurde die Partie offe­ner. Die Bucher Jungs drängten auf den Ausgleich, Vach lauerte auf seine Konterchancen – und bekam sie auch. „Wir müssen das 2:0 machen“, hader­te Hofmann vor allem mit der 75. Minute. Pommer schickte Garret Gachot auf die Reise, doch TSV-Schlussmann Jonathan Färber blieb lange stehen und wehrte den Ball ab. Auf der anderen Seite verteidigten die Gäste leidenschaftlich und hatten mit Alexander Schulz einen „überragen­den Torwart“ (O-Ton Rahner) im Gehäuse stehen. Vor allem bei einem Kopfball von Alexander Eberlein, der zur neuen Saison den aktuellen Kreis­ligisten ASC Boxdorf als Spielertrai­ner übernimmt, riss Schulz die Fäuste blitzartig nach oben (89.).

So steuerte Vach dem dritten Sieg im vierten Spiel nach der Winterpau­se entgegen, eine Standardsituation sollte aber noch den über 90 Minuten gesehen verdienten Ausgleich brin­gen: Maximilian Höhenberger legte sich den Ball in der 93. Minute rund 30 Meter vor dem Tor nahe der Außen­linie zurecht. Seine Freistoßflanke wurde länger und län­ger und schlug wohl auch dank Windunter­stützung im langen Eck ein. Alleine der Wind soll es aber nach ASV-Sicht nicht gewesen sein. „Das war ein kla­res Foul, Schulz wurde am Trikot gezogen und kam so nicht mehr an den Ball“, schimpfte Hofmann. Seine Spieler protestierten massiv, der Unparteiische ließ sich auf nichts ein und pfiff sofort ab.

„Die Jungs können stolz auf ihre kämpferische Leistung und die Serie sein“, meinte ein schnell wieder gefas­ster Norbert Hofmann. Und Helmut Rahner bekam zumindest einen Punkt zum Geburtstag geschenkt und war trotz des gewachsenen Rückstandes auf Platz zwei zu Späßen aufgelegt. „Absteigen können wir nicht mehr.“

Schiedsrichter: Sascha Reus (Reichenberg) - Zuschauer: 175
Tore: 0:1 Benjamin Pommer (54. Foulelfmeter), 1:1 Maximilian Höhenberger (93.)

Aufrufe: 030.3.2015, 09:31 Uhr
Mathias Hochreuther (NZ)Autor