TSV Nürnberg-Buch - ASV Vach 1:1 (0:0)
165 Zuschauer fanden sich zum Nachbarschaftsduell zwischen dem TSV Buch und dem ASV Vach am Wegfeld ein. Eine Zahl, die man schon mal erwähnen kann. Denn bei diesem Sauwetter mit böigem Wind und Dauerregen treibt man normalerweise keinen Hund vor die Tür. Die Konstellation vor dem Derby erschien aber dann doch spannend: Buch kämpft um die Bayernliga-Relegation, Vach ist drauf und dran, sich seiner Abstiegssorgen endgültig zu erledigen und unter Trainer Norbert Hofmann, der nach dem Rücktritt von Reinhold Fischer im Oktober in der Winterpause vom Kreisligisten DJK Weingarts kam, noch ungeschlagen.
Der ehemalige Bundesliga-Profi (Bayer Uerdingen) war mit dem, was seine Mannschaft in der ersten Hälfte bot, aber nur bedingt zufrieden. Ein toll vorgetragener Konter über Benjamin Pommer und Halil Berisha (10.) sowie ein wegen Abseits nicht gegebener Treffer (Hofmann: „Ein klares Tor“), das war‘s aus Vacher Sicht in Hälfte eins. „Zu defensiv, zu passiv“, haderte der ASV-Trainer. Agiler waren bei schwierigen Bedingungen da schon die Hausherren. „Feldüberlegen, eine zu schwache Chancenverwertung, und der Ertrag stimmt nicht“, zog Helmut „Alu“ Rahner sein Fazit, das nicht nur für diese Partie galt.
Auch das Geburtstagsständchen, das bei Wiederanpfiff aus den Lautsprecherboxen schallte – der Ex-Club-Profi feierte gestern seinen 44. Geburtstag – hatte zunächst nichts unmittelbar Aufhellendes aus Bucher Sicht zur Folge. Im Gegenteil: Nach 54 Minuten lagen die Gastgeber zurück. TSV-Spielführer Thomas Reichel ging im Strafraum gegen Daniel Uttinger volles Risiko, spielte zwar den Ball, traf aber wohl auch den Gegenspieler. Schiedsrichter Mario Hofmann zeigte sofort auf den Punkt, Torjäger Benni Pommer verwandelte eiskalt. „Aus meiner Sicht hat er hat den Ball gespielt“, meinte Rahner achselzuckend, „kann man geben, muss man nicht“, urteilte Hofmann. In der Folge wurde die Partie offener. Die Bucher Jungs drängten auf den Ausgleich, Vach lauerte auf seine Konterchancen – und bekam sie auch. „Wir müssen das 2:0 machen“, haderte Hofmann vor allem mit der 75. Minute. Pommer schickte Garret Gachot auf die Reise, doch TSV-Schlussmann Jonathan Färber blieb lange stehen und wehrte den Ball ab. Auf der anderen Seite verteidigten die Gäste leidenschaftlich und hatten mit Alexander Schulz einen „überragenden Torwart“ (O-Ton Rahner) im Gehäuse stehen. Vor allem bei einem Kopfball von Alexander Eberlein, der zur neuen Saison den aktuellen Kreisligisten ASC Boxdorf als Spielertrainer übernimmt, riss Schulz die Fäuste blitzartig nach oben (89.).
So steuerte Vach dem dritten Sieg im vierten Spiel nach der Winterpause entgegen, eine Standardsituation sollte aber noch den über 90 Minuten gesehen verdienten Ausgleich bringen: Maximilian Höhenberger legte sich den Ball in der 93. Minute rund 30 Meter vor dem Tor nahe der Außenlinie zurecht. Seine Freistoßflanke wurde länger und länger und schlug wohl auch dank Windunterstützung im langen Eck ein. Alleine der Wind soll es aber nach ASV-Sicht nicht gewesen sein. „Das war ein klares Foul, Schulz wurde am Trikot gezogen und kam so nicht mehr an den Ball“, schimpfte Hofmann. Seine Spieler protestierten massiv, der Unparteiische ließ sich auf nichts ein und pfiff sofort ab.
„Die Jungs können stolz auf ihre kämpferische Leistung und die Serie sein“, meinte ein schnell wieder gefasster Norbert Hofmann. Und Helmut Rahner bekam zumindest einen Punkt zum Geburtstag geschenkt und war trotz des gewachsenen Rückstandes auf Platz zwei zu Späßen aufgelegt. „Absteigen können wir nicht mehr.“
Schiedsrichter: Sascha Reus (Reichenberg) - Zuschauer: 175