2024-05-10T08:19:16.237Z

Der Spieltag
Über Arbeitsmangel konnte sich Christoph Wiesmüller, der Torhüter des TSV Neusäß, nicht beklagen.  Foto: Marcus Merk
Über Arbeitsmangel konnte sich Christoph Wiesmüller, der Torhüter des TSV Neusäß, nicht beklagen. Foto: Marcus Merk

TSV Neusäß hadert mit dem Schicksal

Pech und Unvermögen gegen Kissinger SC +++ Kaufering geht in die Knie

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War es einfach nur Pech oder doch Unvermögen? Fassungslos standen die Spieler des TSV Neusäß nach der 1:2-Heimniederlage gegen den Kissinger SC auf dem Rasen des Lohwaldstadions und haderten mit dem Schicksal. Obwohl der Tabellenletzte der Bezirksliga Süd gegen den Landesligaabsteiger seine beste Saisonleistung bot, standen die Akteure der Hausherren wie begossene Pudel herum. 87 Minuten lang spielten die Kauferinger mit einem Mann mehr – es half nichts. Mit 0:1 musste sich die Mannschaft von Christian Ziegler Viktoria Augsburg geschlagen geben. Nach einer verkorksten ersten Halbzeit machten die Kauferinger in der zweiten bedeutend mehr Druck, ließen aber wieder einmal die besten Chancen liegen. Am Ende reichte Augsburg ein einziger gut herausgespielter Konter, um die drei Punkte mit nach Hause zu nehmen.

TSV Neusäß - Kissinger SC 1:2
„Wenn man so viele Chancen vergibt, dann kann man kein Spiel gewinnen.“ TSV-Trainer Bobby Riedl brachte es mit dieser Binsenweisheit auf den Punkt. Doch das ist nur die halbe Wahrheit, Möglichkeiten wurden zu Hauf vergeben, doch mit zwei katastrophalen Fehlern in der Defensivarbeit ermögliche man den Gästen den Sieg.
Bereits nach fünf Minuten vergab Oktaj Abazi nach starker Vorarbeit von Tobi Müller aus rund fünf Metern völlig freistehend den Führungstreffer. Mutig spielten sie nach vorne die Gastgeber, vor allen Dingen Müller, Andy Beltle und der enorm starke Ismail Ahmed sorgten immer wieder für Verwirrung bei den Gästen. Doch das Runde wollte nicht ins Eckige – Abazi schoss aus 20 Metern knapp vorbei, auch Beltles Distanzschuss fand nicht den Weg hinter die Torlinie. Und so kam’s wie’s kommen musste. Eine alte Fußballphrase, die sich aber unter dem Neusässer Flutlicht wieder einmal bewahrheitete. Denn nach 35 Minuten stand es plötzlich 0:2. Zwei Mal nutzte Kissings Jonas Gottwald seine persönliche Freiheit, zwei Mal traf er in den Kasten der Gastgeber. In dieser Phase hatte die Riedl-Truppe sogar Glück, dass die Gäste ihren Vorsprung nicht weiter ausbauten. So blieben die Hausherren im Spiel. Und versuchten es weiter. Fast tragisch war es, wie der fleißige Thomas Metzenrath nach einer Flanke von Tim Hofbauer aus zwei Metern am langen Eck vorbei köpfte. Unterbrochen wurde das Anrennen des TSV Neusäß von einigen Kissinger Kontern. Als Schiedsrichter Lösch in der Schlussphase Neusäß’ Abwehrrecke Christoph Eberle nach einer Notbremse mit Rot unter die Dusche schickte schien die Partie gelaufen. Doch die Gastgeber zeigten weiter Moral und kamen durch einen Kopfball von Philipp Scherer sogar noch zum Anschlusstreffer. Doch zu mehr reichte es nicht mehr. Im Abstiegskampf wird die Situation für das Schlusslicht zwar immer prekärer, doch die Leistung am Freitagabend sollte Trainer und Team Mut machen.

Schiedsrichter: Manuel Lösch (Nördlingen) - Zuschauer: 100
Tore: 0:1 Jonas Gottwald (30.), 0:2 Jonas Gottwald (35.), 1:2 Philipp Scherer (87.)
Platzverweise: Rot gegen Christoph Eberle (82./TSV Neusäß)

Gekämpft haben Martin Kimshandl (vorne, links Felix Nebel), aber umsonst: Mit 0:1 haben die Kauferinger gegen Viktoria Augsburg verloren.  Foto: Julian Leitenstorfer
Gekämpft haben Martin Kimshandl (vorne, links Felix Nebel), aber umsonst: Mit 0:1 haben die Kauferinger gegen Viktoria Augsburg verloren. Foto: Julian Leitenstorfer

VfL Kaufering - TG Viktoria Augsburg 0:1
Es wird schwer werden für die Kauferinger, wenn sie vor dem gegnerischen Tor nicht effektiver werden. Eigentlich hätten die Gastgeber schon längst in Führung liegen müssen, ehe Viktoria das entscheidende Tor in der 68. gelang. Doch wer solche Chancen vergibt, wird am Ende eben meist bestraft.
Nicht der Rede wert ist die erste Hälfte der Kauferinger: Zu kompliziert und mit zu vielen Fehlpässen machte man sich selbst das Leben schwer. Dabei hatte es schon in der 3. Minute Rot für Augsburg gegeben: Nach einem Zweikampf legte Felix Eberle im Aufstehen dem Kauferinger noch den Fuß, nichts Schlimmes, aber der Schiri hatte es gesehen und sofort Rot gezückt. Trotzdem blieb Augsburg in Unterzahl gefährlicher als die Heimelf.
In der Kabine muss Trainer Ziegler die richtigen Worte gefunden haben, denn nun spielte nur mehr der VfL. Augsburg verteidigte aber sehr geschickt und mit viel Einsatz – es war nicht leicht durchzukommen und wenn, dann wurden die Chancen vergeben. Je mehr Kaufering drückte, umso größer wurden hinten die Lücken – und in der 69. waren sie zu groß. Mit einem schnellen Konter ließen die Augsburger alle Kauferinger aussteigen, Matthias Fischer stand ganz allein vor Keeper Wölfl und ließ diesem keine Chance – das war es. Um in der Bezirksliga bestehen zu können, muss die junge Kauferinger Mannschaft lernen, cleverer agieren – und noch ist nichts verloren.

Schiedsrichter: Tobias Kinberger (Kaufbeuren) - Zuschauer: 150
Tor: 0:1 Matthias Fischer (69.)
Platzverweise: Rot gegen Felix Eberle (3./TG Viktoria Augsburg)
Aufrufe: 020.10.2017, 22:02 Uhr
Augsburger Allgemeine / oll, mmAutor