2024-05-02T16:12:49.858Z

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Den zweitbesten Angriff der Liga hat der TSV Neuried. Mitverantwortlich dafür ist Thomas Maier, der mit acht Treffern erfolgreichster Torschütze der Grünweißen ist. 	a-foto: dagmar rutt
Den zweitbesten Angriff der Liga hat der TSV Neuried. Mitverantwortlich dafür ist Thomas Maier, der mit acht Treffern erfolgreichster Torschütze der Grünweißen ist. a-foto: dagmar rutt

TSV Neuried: Thomas Maier mitverantwortlich für zweitbesten Angriff der Liga

TSV Neuried im gesichterten Mittelfeld der Bezirksliga

Neuried – „In Neuried bricht nichts zusammen“, betonte Volker Levering, Vorstand der Fußball-Abteilung des TSV Neuried, am 18. Mai 2019. Soeben war die erste Herrenmannschaft ohne Saisonsieg und mit nur fünf Punkten aus der Landesliga abgestiegen.

Neuried – „In Neuried bricht nichts zusammen“, betonte Volker Levering, Vorstand der Fußball-Abteilung des TSV Neuried, am 18. Mai 2019. Soeben war die erste Herrenmannschaft ohne Saisonsieg und mit nur fünf Punkten aus der Landesliga abgestiegen. Doch das Lächeln der Spieler auf dem gemeinsamen Foto wirkte weniger gequält, als es der Anlass vermuten ließ. Kapitän Konstantin Kühnle äußerte sogar leise Hoffnungen auf einen direkten Wiederaufstieg. Weniger rosig schätzten viele externe Beobachter die Lage ein. In einer Umfrage der Heimatzeitung kurz vor Saisonstart sah mehr als ein Drittel der Teilnehmer die Grün-Weißen in Gefahr, in die Kreisliga durchgereicht zu werden.

Nach 19 von 28 absolvierten Ligaspielen in der Bezirksliga Süd liegt die Wahrheit in der Mitte. Der TSV Neuried steht auf Platz fünf. Sowohl auf den Abstiegs- als auch auf den Aufstiegsrelegationsplatz beträgt der Abstand neun Punkte. Das von der Mannschaft und dem neuen Trainer Maximilian Reid anvisierte Ziel, im oberen Drittel zu landen, hätten die Kicker vom Sportpark damit erfüllt.

Nicht ohne Genugtuung sagt Reid: „Mit dem Abstieg haben wir nichts zu tun. Das war für uns intern aber auch nie ein Thema.“ Grundsätzlich betrachtet er die bisher gezeigten Leistungen im „Übergangsjahr“ (Reid) positiv. Gerade die individuelle Entwicklung der talentierten Nachwuchsspieler macht ihm Hoffnung. Diese gelte es ab der im Februar beginnenden Wintervorbereitung noch weiter voranzutreiben, so der TSV-Coach.

Dennoch ist der 28-Jährige, der im Sommer vom Rasen auf die Trainerbank gewechselt ist, nicht vollends zufrieden. Etwa fünf Punkte habe man unnötig liegengelassen, lautet seine Rechnung. Auf deutliche Siege, auch gegen stark eingeschätzte Mannschaften wie den SC Oberweikertshofen (4:1) oder den SV Aubing (5:1), folgten in regelmäßigen Abständen Rückschläge gegen Teams aus der unteren Tabellenhälfte, wie den SC Pöcking-Possenhofen (0:3) oder FC Hertha München (2:3). Gerne würde der TSV Neuried noch den einen oder anderen Platz nach oben klettern. Noch in dieser Saison eine Rolle im Aufstiegsrennen zu spielen, hält Reid jedoch für utopisch.

Trotz vieler vergebener Möglichkeiten stellen die Neurieder mit 49 erzielten Treffern die zweitbeste Offensive der Liga. Im zweistelligen Bereich landet niemand, doch mit Thomas Maier (8 Tore), Lasse Wippert (7), Florian Kröss, Jasper Krüger, Patrick Gegenbauer und Maximilian Kriebel (alle 4) haben einige Spieler schon mehrfach ihre Treffsicherheit gezeigt. Ausbaufähig ist die Defensiv-Leistung: Im Schnitt muss Torhüter Kühnle, der alle Spiele über 90 Minuten bestritten hat, zweimal pro Spiel hinter sich greifen. „Wir müssen noch mehr die Balance finden“, gibt Reid zu – und nimmt auch sich selbst in die Pflicht. Wie bei seiner Mannschaft, so sieht Reid auch beim Trainerteam noch Entwicklungspotenzial. Ein Schlüsselerlebnis war für ihn das 0:3 gegen Penzberg. Der Aufstiegskandidat ließ die Neurieder das Spiel machen und nutzte deren Fehler clever aus. „Vielleicht müssen wir so einer Mannschaft auch mal den Ball überlassen“, folgert der TSV-Coach und fügt hinzu: „Es ist noch kein junger Trainer als Meister vom Himmel gefallen.“

Im Sommer hängte der langährige Innenverteidiger des TSV die Fußballschuhe zugunsten des Trainerjobs, aber auch wegen anhaltender Bandscheibenschmerzen an den Nagel. Nur ab und zu läuft er noch für die dritte Mannschaft auf, wo er inzwischen als Torjäger glänzt. Er vermisse es schon, selbst zu spielen, gibt Reid zu. Im Umgang mit dem Team dürfe er jedoch nicht zu sehr in die Spielerrolle verfallen. Nicht nur deshalb war das erste Halbjahr, seit er den Trainerposten von Christopher Utz übernommen hat, für ihn äußerst lehrreich. Er hat außerdem festgestellt, dass sich gewisse Prinzipien aus dem Jugendbereich übertragen lassen, vor allem in der Mannschaftsführung aber große Unterschiede bestehen. Während im Umgang mit Jugendlichen das Wort des Trainers in der Regel Gesetz ist, sind bei Erwachsenen oft mehr Moderation und Erklärungen nötig. Reid betont: „Wir haben von Anfang an gesagt, es ist ein Jahr zum Entwickeln.“ Das gilt gleichermaßen für die Mannschaft wie für ihren Coach.

Möglicherweise bekommt das Neurieder Trainerteam, in dem Co-Trainer Josip Hrgovic nicht nur für die Organisation, sondern auch für einen Großteil der Spielanalysen verantwortlich ist, ab der Rückrunde weitere Verstärkung. Der 29-jährige Mittelfeldspieler Moritz Breucker, ein Freund und Arbeitskollege Reids am FC-Bayern-Campus, wechselt in erster Linie als Spieler vom FC Schwabing nach Neuried. Er könnte aber auch weitere Aufgaben übernehmen, etwa als Athletiktrainer.

Bilanz der Hinrunde

Saisonziel: Oberes Tabellendrittel (im Soll)

Ziel für die Rückrunde: Möglichst jedes Spiel gewinnen und die Entwicklung fortführen

Bester Torschütze: Thomas Maier (8 Tore)

Aufrufe: 013.12.2019, 09:01 Uhr
Münchner Merkur (Würmtal) / Tobias EmplAutor