2024-05-17T14:19:24.476Z

Spielvorbericht
Ihm traut Neurieds Trainer Christopher Utz eine Führungsrolle zu: Florian Hessenberger.  Fred Rauscher
Ihm traut Neurieds Trainer Christopher Utz eine Führungsrolle zu: Florian Hessenberger.  Fred Rauscher

TSV Neuried: Erster Saisonerfolg gegen Erlbach?

Eine Frage der Qualität – und der Quantität

Vor dem viertletzten Saisonspiel des TSV Neuried spricht der scheidende Trainer Christopher Utz über die Gründe für den Landesliga-Abstieg und die kommende Saison. Er hofft, dass unter seinem Nachfolger einige Akteure den nächsten Schritt machen werden.

Abgezeichnet hatte sich der Abstieg des TSV Neuried bereits seit Wochen. Dennoch war laut Trainer Christopher Utz ein leichter Spannungsabfall im Training zu spüren, seit die Rückkehr in die Bezirksliga auch rechnerisch besiegelt ist. „Die Jungs haben keine Last mehr auf den Schultern“, sagt Utz vor dem Heimspiel gegen den SV Erlbach (Samstag, 14 Uhr, Am Sportpark).

Er hofft, dass seine Mannschaft die Unbekümmertheit aus der Trainingswoche mit ins Spiel nehmen wird. Dann könnte es am viertletzten Spieltag vielleicht endlich klappen mit dem ersten Saisonerfolg. „Ein Sieg wäre gut fürs Selbstvertrauen und fürs Selbstverständnis“, sagt Utz. Dennoch gibt er zu, dass es schwerfällt, sich angesichts eines sicheren Abstiegs noch einmal zu motivieren.

Bei den im gesicherten Mittelfeld liegenden Gästen geht es ebenfalls um nichts mehr. „Eigentlich können wir auch gleich ein Bierchen trinken“, bringt Utz die Ausgangslage scherzhaft auf den Punkt. Lieber wäre es dem Trainer freilich, sein Team würde in den letzten Wochen der Saison noch um den Klassenerhalt kämpfen. Bei seinem Amtsantritt hatte Utz trotz der damals vielen bereits aussichtslos erscheinenden Lage noch an den Klassenerhalt geglaubt. Auch angesichts der Schwäche des Vorletzten ASCK Simbach wäre eine Neurieder Aufholjagd zwar schwierig, aber noch möglich gewesen.

Dass es dazu trotz vieler ordentlicher Auftritte nicht gereicht hat, ist für Utz auch eine Frage der Qualität. „Ein paar gestandene Landesliga-Spieler hätten der Mannschaft gutgetan“, meint er. Die vielen talentierten Perspektivspieler im Kader hätten in gewissen Momenten Leute gebraucht, die „ein Selbstverständnis und die nötige Lockerheit“ ausstrahlen, so der Coach.

Maximilian Demmer, einer der potenziellen Anführer, war berufsbedingt kaum im Einsatz. Dennoch glaubt Utz nicht, dass für die kommende Saison unter seinem noch nicht bekannten Nachfolger, zwingend erfahrene Leute verpflichtet werden müssen. Die Qualität des Teams sei für die Bezirksliga definitiv hoch genug, zudem traut er Spielern wie Jonas Einloft, Florian Hessenberger, Carlo Schick oder Tobias Nitzl zu, Führungsrollen einzunehmen.

Utz nennt noch einen weiteren Grund für den Abstieg. „Es ist auch eine Frage der Quantität.“ Aufgrund von Verletzungen, aber auch wegen diverser anderer Gründe, mussten die Grün-Weißen beinahe an jedem Spieltag die Mannschaft umbauen. Auch am Samstag werden die Neurieder mit einem etwas improvisierten Kader antreten. Der erste Saisonsieg bleibt dennoch das Ziel – Bier trinken sollten die Spieler daher, wenn überhaupt, erst nach dem Spiel.

Aufrufe: 026.4.2019, 19:45 Uhr
Münchner Merkur (Würmtal) / Tobias EmplAutor