TSV Murnau: Sturmdudo Hofmann und Taffertshofer überzeugt

Murnau - Nicht viele haben die Zukunft des TSV Murnau gesehen. Denn eigentlich durfte niemand zusehen. Aber der Fußballplatz an der Poschinger-Allee hat einen Vorteil gegenüber vielen anderen. Er beherbergt ein Lokal samt Holzterrasse. Wer also den Murnauern, Version 2020, zusehen wollte, brauchte sich nur ein Getränk oder eine Pizza zu kaufen und im Biergarten Platz zu nehmen. Tatsächlich kamen vor allem Gäste, „die man häufiger am Platz sieht“, wie Trainer Tim Schmid beobachtet hatte.

TSV Murnau fehlt gegen TuS Geretsried der Mut

Die Murnauer hatten frühzeitig kommuniziert, dass Zuschauer am Feld nicht erlaubt sind. Im Internet hatten sie die Partie nicht beworben. Keiner brach die Regeln des Verbands. „Ich hoffe aber, dass das kein Dauerzustand wird“, sagt der Coach mit Blick auf den Saisonstart Anfang September.

Tatsächlich entdeckte man aber allerlei aufschlussreiche Dinge. Zum einen natürlich einen Landesligisten mit dem TuS Geretsried, der zwar nicht in Bestbesetzung (etwa Srdjan Ivkovic fehlte verletzt), aber mit ausreichend Talent antrat. 4:1 (2:1) siegten die Gäste. Murnau übte sich im Verteidigen, das gelang in der ersten Hälfte recht passabel. Nach der Pause erlaubten sich die Hausherren allerdings eine Phase, in der der TuS auch problemlos sechs, sieben Tore hätte erzielen können. „Definitiv können wir besser spielen“, befand Tim Schmid. Ihm fehlte an mancher Stelle der Mut gegen den zwei Klassen höher kickenden TuS.

Schmidt lobt Sturmoduo Hofmann und Taffertshofer

Interessanter als das Ergebnis war die Aufstellung der Murnauer. Fast zur Hälfte bestand die Startelf aus Spielern der Jahrgänge 2000 und 2001 – inklusive Amerika-Rückkehrer Paul Rüttinger in der Innenverteidigung. Den Sturm bildete nach dem Abschied von Torjäger Fabian Hirschler (wechselte zum ASV Eglfing) das Jugend-Forscht-Duo Moritz Hofmann und Gabriel Taffertshofer. Hofmann, ein Typ Brecher, und Taffertshofer, der Typ Techniker, eint, dass beide über einen ausgeprägten Torinstinkt verfügen. Die zwei waren beinahe in jede gefährliche Offensivaktion verwickelt. Darunter auch das Tor zum 1:1, bei dem Taffertshofer einen Konter verwertete. „Die zwei haben Qualität“, lobt ihr Coach.

Alleine durch die jungen Zugänge habe er mehr Möglichkeiten gewonnen. In den Einheiten sei „mehr Zug drin“, weil auch die Arrivierten um ihre Plätze kämpfen müssen. Schmid betont: „Alle 14, die gespielt haben, haben auch den Anspruch und die Berechtigung, in der Kreisliga zu starten.“