2024-05-02T16:12:49.858Z

Spielbericht

TSV Solln erlebt Lehrstunde gegen Spitzenreiter MTV

Am vergangenen Wochenende hatte kaum jemand mitbekommen, dass Stammtorwart Maximilian Hassinger sich in der Endphase des Spiels in Germering einen Fingerbruch zugezogen hatte. Das bedeutete für Coach Aksoy absolute Improvisation, denn dem eigentlich als Vertreter vorgesehenen Kai Nyga steckten die nach langer Verletzungspause erstmals absolvierten 90 Minuten aus dem Spiel der zweiten Mannschaft noch gewaltig in den Knochen. Es sprang der „Matchwinner“ des für Solln II siegreichen Vorspiels gegen die zweite Garnitur des MTV, Feldspieler Alexander Gareis, kurzfristig ein. Dass auf Grund weiterer Abwesenheiten Anton Bürgers aus der A-Jugend und der endlich im Besitz der Spielfreigabe befindliche Neuzugang Lukas Heckl zum Zug kamen, sollte ebenfalls nicht unerwähnt bleiben. Von Anfang an fanden sich die Sollner in die eigene Hälfte gedrängt und kassierten bereits in der 2. Minute den ersten Gegentreffer durch Tobias Taverna, der durch einen Einwurf in Ballbesitz gekommen war. Alexander Gareis im Sollner Kasten war kein Vorwurf zu machen. Danach rettete Gareis zweimal, bevor seine Mannschaft zum ersten Mal einigermaßen ernsthaft in die Hälfte des MTV einmarschierte. Simon Metzger wurde gelegt. Stegers Freistoß fand zu Serkan Aksoy, doch die Gästeabwehr war zur Stelle. Dann auch schon wieder die Gäste: Tavernas Lattenknaller (13.) und Sanladerers Schuss neben das Tor (15.) sorgten für Adrenalinstöße bei den Fans. Aus einer grenzwertigen Situation heraus fiel in der 16. Minute das 0:2 per Kopf durch Coskun; möglicherweise hatten die MTV-Spieler nicht mitbekommen, dass hinter ihnen der junge Bürgers am Boden lag. Und gleich darauf rettete nochmals die Latte; Gareis hätte keine Chance gehabt. Einen Moment lang keimte Hoffnung bei den Platzherren auf, als Keeper Wimmer einen Freistoß von Michi Hackl ins Toraus abprallen ließ. Leider konnte Solln keinen Profit aus dem Eckball ziehen (20). Gut war auch kurz danach die Aktion von Stefan Gerhard nach Eckball von Steger. Mit Mühe bekam die MTV-Abwehr den Ball weg, und Serkan Aksoy brachte Simon Metzger ins Spiel. Ganz knapp blieb ihm ein Treffer versagt; der Ball ging drüber (22.). Mehr Glück hatten die Gäste; ein Kopfball führte zu Treffer Nr. 3 (25.). Keeper Gareis laborierte zu dem Zeitpunkt bereits an einer Verletzung, und der MTV hatte – eher nicht deswegen - relativ leichtes Spiel und konnte nach einer knappen halben Stunde auf 0:4 erhöhen. Nicht zu verbergen war der große Unterschied zwischen Solln und dem MTV: bei den Gästen stimmten die Laufwege und das Spiel mit dem Ball weitgehend, während die Gastgeber meistens zu statisch agierten und sinnlos weite Bälle ohne Abstimmung schlugen. Dass Dammasch in der 43. Minute freistehend über das Tor köpfte, war angesichts des Spielstands zweitrangig. In der Nachspielzeit der ersten Hälfte war dann noch noch die Handvoll komplett durch einen Treffer von Turgut nach Freistoß. Davor hatte Solln eine schöne Szene (Metzger spurtet und passt zu Aksoy, doch Wimmer hält vor dem herannahenden Metzger). Die zweite Halbzeit lief erst ein paar Minuten, als kurz hintereinander Taverna zum 0:6 und Roth zum 0:7 trafen. Sozusagen „war Polen offen“. Nach einer Stunde war die Partie für Alexander Gareis zu Ende; er konnte kaum noch laufen. Der vorher ausgewechselte Mittelfeldmann Stefan Gerhard kam wieder und zog sich Gareis‘ Torwarttrikot und Handschuhe an. Gerhard bekam auch noch einiges zu halten, musste allerdings auch noch zweimal dem Ball hinterher schauen. Das 0:8 fiel in der 71. Minute durch den inzwischen für Taverna eingewechselten Trischberger nach einem krassen Abwehrfehler der Gastgeber; Gerhard war ohne Chance. In der 85. Minute sorgte der ebenfalls eingewechselte Dako für den 0:9-Endstand. Es hatte den Anschein, dass Stefan Gerhard den Ball schon am Tor vorbei gesehen hatte. Ein „gebrauchter Nachmittag“ für die Sollner Erste, aber immerhin wurde die Niederlage nicht zweistellig… Der TSV Solln hat sich bereits vorher mit einigem Abstand auf Platz 5 festgesetzt; insofern kann ihm das heutige Debakel nichts anhaben. Nun hoffen die Unterlegenen auf einen versöhnlichen Saisonausklang in einer Woche in Gräfelfing.

Aufrufe: 027.5.2018, 19:35 Uhr
Eva AnkenbauerAutor