2024-05-10T08:19:16.237Z

Vereinsnachrichten
Marcus Eder und der TSV Mindelheim gehen wieder getrennte Wege. In dieser Woche trennten sich der Trainer und der Verein einvernehmlich. 	F.: Andreas Lenuweit
Marcus Eder und der TSV Mindelheim gehen wieder getrennte Wege. In dieser Woche trennten sich der Trainer und der Verein einvernehmlich. F.: Andreas Lenuweit

Keine Einheit mehr

Der TSV Mindelheim und Trainer Marcus Eder gehen ab sofort wieder getrennte Wege +++ Sein Nachfolger wird zunächst ein alter Bekannter

Noch am Ostermontag hatte sich Marcus Eder aufgemacht, um in Neugablonz den nächsten Gegner des TSV Mindelheim, den TSV Schwaben Augsburg zu beobachten. Die Erkenntnisse, die er dabei gewonnen hat, braucht er nun nicht mehr. Am Dienstagabend haben sich Eder und die Mannschaft des TSV Mindelheim vor dem Training noch einmal besprochen – und sich daraufhin getrennt. Einvernehmlich, wie es heißt.

„Die Abteilungsleitung hat diese Entscheidung akzeptiert“, sagt Eder gegenüber der Mindelheimer Zeitung. Das bestätigt auch Abteilungsleiterin Ilse Bauer: „Er hat alles probiert, ihm ist kein Vorwurf zu machen“, sagt sie über Eders Arbeit. „Aber irgendwann stößt man eben an Grenzen – und dann muss man diese auch akzeptieren.“ Welcher Art diese Grenzen nun waren – darüber wollen Eder und Bauer schweigen. Allerdings sagt die Abteilungsleiterin in Richtung Spielern auch: „Vielleicht wacht der eine oder andere jetzt auf.“

Eders Posten übernimmt nun vorerst einmal wieder Torwarttrainer Mario Spendel in Zusammenarbeit mit Markus Purz, dem Trainer der zweiten Mannschaft. Spendel kommt damit zu seinem zweiten Einsatz als „Feuerwehrmann“ bei den Mindelheimern. Schon 2014 sprang Spendel, damals zusammen mit Uli Manlig, als Interimstrainer ein, nachdem Christian Maier seinen Posten geräumt hatte. Wie lange sein Engagement geht, steht noch nicht fest.

Zunächst wird er die Mannschaft am Samstag im Heimspiel gegen den Spitzenreiter der Bezirksliga, den TSV Schwaben Augsburg, betreuen. „Alles andere wird in den nächsten Tagen besprochen“, sagt Spendel.

Dass am Samstag gleich der Klassenprimus auf seine Mannschaft wartet, sei ihm „völlig egal“. Er werde die Mannschaft im Training darauf vorbereiten, aber letztlich interessiere es ihn nicht, wer am Samstag als Gegner kommt. Ob Spendel den erhofften frischen Wind bringt? „Ich weiß nicht, ob ich viel anderes machen werde. Ich bin ja auch kein Hexer“, sagt Spendel, dessen emotionale Art zu coachen ähnlich der von Marcus Eder ist. Außerdem muss er – wie Eder – auf einige verletzte Spieler verzichten. Die Möglichkeiten, viel zu ändern, sind also rar.

Sollte es sich ergeben, dass Mario Spendel die Mannschaft länger betreut, dann wartet eine Herkulesaufgabe auf ihn: der Klassenerhalt. Diese Aufgabe wird durch Nachrichten aus Thannhausen nun wieder schwerer, als bisher gedacht. Denn offenbar will die TSG Thannhausen entgegen aller Ankündigungen nun doch die Saison in der Bezirksliga zu Ende spielen, darf nun aber kein Spiel mehr absagen. Von einem Rückzug ist also keine Rede mehr, dementsprechend bleiben sämtliche Spiele in der Wertung. Das bedeutet für den TSV Mindelheim, der bei einem Thannhauser Rückzug aktuell zumindest auf dem Relegationsplatz gestanden hätte, dass er nun als Vorletzter mit zwei Punkten Rückstand auf das rettende Ufer in die letzten neun Saisonspiele geht.

Und Marcus Eder? Er mache jetzt erst einmal Pause vom Fußballbetrieb. „Wie lange, weiß ich aber noch nicht“, sagt er. Gut möglich, dass man den Ettringer in der kommenden Saison wieder bei einem höherklassigen Verein an der Seitenlinie stehen sieht.

Aufrufe: 01.4.2016, 12:49 Uhr
Mindelheimer Zeitung / Axel SchmidtAutor