Ilse Bauer hat Wort gehalten. Die Abteilungsleiterin des TSV Mindelheim hatte nach der Trennung von Trainer Willi Neumeier gesagt, dass der TSV Mindelheim noch vor Weihnachten einen Nachfolger präsentieren wird. Und der ist ein alter Bekannter an der Mindel: Marcus Eder kehrt zurück. Mit dem 42-jährigen Trainer, der den TSV Mindelheim vor zweieinhalb Jahren in die Landesliga geführt hatte, sei man sich schnell einig gewesen, so Bauer.
„Er war frei und er wollte uns in dieser Situation helfen. Und in der Vergangenheit sind wir mit Marcus Eder nie schlecht gefahren“, sagte Bauer.
Mit Marcus Eder holt der TSV Mindelheim seinen Erfolgstrainer der vergangenen Jahre zurück. Von 2010 bis 2012 hatte Eder, der zuvor bereits eine Zeit als Co-Trainer unter Dirk Hoffmann beim TSV Mindelheim aktiv war, die Unterallgäuer betreut – und zu einer echten Spitzenmannschaft geformt. Zwei Mal führte er das Team auf Platz vier in der Bezirksoberliga, was 2012 den Aufstieg in die Landesliga bedeutete. Mit diesem Erfolg nahm Eder seinen Hut beim TSV Mindelheim. Begründet hatte er seinen Abschied damit, dass er die nötige Distanz im Verhältnis zwischen Spieler und Trainer nicht mehr habe. „Die Jungs brauchen neue Ideen und eine frische Ansage“, sagte er damals.
Seit seinem Weggang aber ging es mit dem TSV Mindelheim sportlich bergab. Erst der Abstieg aus der Landesliga in der darauffolgenden Saison, dann das Trainer-Wechsle-Dich-Spiel, als der TSV von Oktober 2013 bis heute vier verschiedene Übungsleiter hatte, und schließlich in der laufenden Saison der Absturz in die abstiegsgefährdete Tabellenregion. Nun soll es Marcus Eder richten, vorerst bis Sommer und möglichst mit dem Klassenerhalt als Ergebnis.
Dass er das Zeug zum Feuerwehrmann hat, bewies Eder zuletzt beim TSV Ottobeuren. Hier übernahm er im Oktober 2013 den akut abstiegsgefährdeten Landesligisten und führte ihn dank einer fulminanten Aufholjagd zum vorzeitigen Klassenerhalt. Doch unmittelbar vor Beginn der neuen Saison trat Eder in Ottobeuren zurück. „Ich brauchte eine Pause. Nach 14 Trainerjahren am Stück fehlte die Lust“, sagt er. Genau diese Lust aber habe er nun wieder. Und der TSV Mindelheim ist für ihn eine Herzensangelegenheit. „Mindelheim und Eder, das passte bisher ganz gut“, sagt er. Trotzdem gibt er zu, in dieser Saison bisher noch kein Spiel des TSV gesehen zu haben. Das sieht er als Vorteil: „Ich gehe jetzt vollkommen unvoreingenommen an die Sache heran. Schritt für Schritt werden wir uns reinarbeiten.“ Am 10. Februar beginnt die Vorbereitung auf die Rückrunde, die sechs Wochen später startet. Eder verspricht: „Zum Start der Rückrunde sind wir gewappnet für den Abstiegskampf. Wir haben elf Spiele, davon sollten wir sechs oder sieben gewinnen. Wie es im Sommer weitergeht, wird man sehen.“