2024-05-02T16:12:49.858Z

Interview
Christoph Elbel zieht im Training an einem Gegner vorbei. Der 36-Jährige genießt es, nach der Sommerpause wieder auf dem Platz zu stehen.   Foto: Ufuk Arslan
Christoph Elbel zieht im Training an einem Gegner vorbei. Der 36-Jährige genießt es, nach der Sommerpause wieder auf dem Platz zu stehen. Foto: Ufuk Arslan
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Christoph Elbel vom TSV Michelbach im Interview

„Eine schöne Abwechslung“

Christoph Elbel hat schon einige Male im Bezirkspokal gespielt. Im Interview erzählt er, was ihm an diesem Wettbewerb gefällt.

Seit mehr als zehn Jahren schnürt Christoph Elbel die Fußballschuhe für den TSV Michelbach. Der 36-Jährige erzählt, was er am Bezirkspokal mag und welchen Traum er sich in dieser Saison erfüllen möchte.

Herr Elbel, was macht der Muskelkater?

Christoph Elbel: Ich habe, Gott sei Dank, im Moment keinen. Wir sind zwar in der Vorbereitung und ab und zu spüre ich etwas Muskelkater, aber es hält sich in Grenzen. Mit meinen 36 Jahren bin ich einer der Ältesten in der Mannschaft, aber trotzdem laufe ich meistens vorne mit. Das macht mir einfach Spaß.

Manche Fußballer mögen Einheiten wie Zirkeltraining gar nicht …

Bei mir ist das nicht so. Ich bin froh, wenn es wieder losgeht. Meine Frau Linda sagt in der fußballfreien Zeit, dass ich ihr schon auf die Nerven gehe (lacht). Die Sommerpause ist dann schon ein Graus für mich. Wenn die Vorbereitung beginnt, dann kann ich endlich wieder mit meinen Kumpels kicken. Ich bin ein Mensch, der draußen sein möchte.

Mit 36 Jahren haben Sie schon einige Vorbereitungen mitgemacht. Hat sich das Training im Laufe der Jahre verändert?

Ja, es wird jetzt viel mehr mit dem Ball trainiert. Man versucht, das Taktik- und das Konditionstraining miteinander zu verbinden. Früher ist man in den ersten zwei Wochen nur durch den Wald gerannt. Mittlerweile läuft man bei Spielformen mit Ball. Da hat sich viel gewandelt.

Finden Sie das gut?

Ja, sehr gut sogar. Die Jungs bekommen so schneller ein besseres Ballgefühl. Sie gewöhnen sich auch schneller an die taktischen Vorgaben. Das kommt dann schneller im Kopf an. Und so macht die Konditionsarbeit auch mehr Spaß.

An diesem Sonntag steht um 17 Uhr das erste Pflichtspiel an. Im Bezirks­pokal geht es gegen den SV Harthausen.

Das ist ein völlig unbekannter Gegner. Sie spielen auch in der B-Klasse, in der Staffel B4, aber in der Bad Mergentheimer Ecke kenne ich mich nicht aus. Am Ende spielen wir doch daheim, obwohl die Auslosung für uns eigentlich ein Auswärtsspiel gebracht hat. Harthausen ist am Wochenende im Trainingslager und ihre Anfahrt nach Michelbach ist kürzer, als wieder nach Hause zu fahren. Deswegen haben wir das Heimrecht getauscht. Ich selbst bin aber gar nicht da, weil ich mit meiner Frau einen Tag vorher in den Urlaub an den Gardasee fahre. Aber die Jungs kriegen das auch ohne mich hin.

Ist das gut oder schlecht, gegen eine unbekannte Truppe anzutreten?

Das ist gut, weil man von Minute eins hochkonzentriert sein muss. Bei den Spielern aus der Haller Gegend weiß man oft schon, wie sie an einem vorbeigehen möchten. Aber so muss man sich komplett neu auf einen Gegner einstellen. Das schärft die Sinne.

Was ist die schönste Erinnerung von Ihnen an den Bezirkspokal?

Im Jahr 2010 sind wir mit Michelbach bis ins Halbfinale vorgestoßen. Wir waren damals Bezirksligist. Der Gegner war die zweite Mannschaft des FSV Hollenbach. Das war cool. Es waren sehr viele Zuschauer da, viele Michelbacher sind nach Hollenbach mitgereist. Wir sind leider im Elfmeterschießen ausgeschieden. Ich hätte gerne das Finale gespielt, aber es sollte leider nicht sein.

Was macht den Bezirkspokal aus Ihrer Sicht aus?

Man spielt oft gegen Teams, die man nicht kennt. Das ist eine schöne Abwechslung.

Welche Ziele hat sich die Mannschaft für die neue Saison gesetzt? Und was möchten Sie persönlich erreichen?

Ich persönlich würde gerne wieder aufsteigen. Ich habe zwei Abstiege mitgemacht, so will ich meine Karriere nicht beenden. Michelbach ist kein typischer B-Ligist, finde ich, vor allem aufgrund der Geschichte des Vereins. Wir waren lange ein fester Bestandteil der Bezirksliga. Daher wäre ein Platz unter den ersten zwei mein Traum. Aber eine Vorgabe des Vereins gibt es nicht.

Sie haben die Abstiege angesprochen. Hat sich der Verein durch sie verändert?

Im Umfeld nicht. Die Fans sind uns immer noch sehr treu. Dieser Zusammenhalt ist eine Stärke des Vereins. Die Mannschaft hat sich jedoch verändert, die Qualität ist nicht mehr die gleiche. Nach dem Abstieg aus der Bezirksliga in die A-Klasse hatten wir neun Abgänge. Diese Lücke hat man mit Spielern aus der zweiten Mannschaft gefüllt. Das ging ein Jahr gut, aber im zweiten Jahr in der A-Klasse sind wir leider wieder abgestiegen. Da hat die Qualität gefehlt. Aber mittlerweile sind einige talentierte A-Jugendspieler hochgerückt und auch andere haben nochmal einen Sprung nach vorne gemacht.

Sie stehen nicht nur für den TSV Michelbach auf dem Platz, sondern sind auch stellvertretender Abteilungsleiter. Haben Sie lange überlegen müssen, dieses Ehrenamt zu übernehmen?

Ja. Ich habe auch mit meiner Frau darüber gesprochen. Sie leitet die Abteilung „Gesamtjugend“ im Verein. Wenn beide dann eine wichtige Position im Verein einnehmen, hat man dann noch Zeit füreinander? Uns war dann klar: Wenn ich es mache, dann nur als Stellvertreter in der zweiten Reihe. So kriege ich dann alles unter einen Hut. Ich habe sehr viel Glück mit meiner Frau (lächelt). Dadurch, dass sie die Tochter meines Trainers Ulrich Messner ist, kennt sie die Fußballwelt von klein auf. Ich komme von der Arbeit heim, ziehe mich um und gehe ins Training, und das ist für sie ganz normal.

Aufrufe: 012.8.2017, 07:45 Uhr
HT / Viktor TaschnerAutor