2024-05-02T16:12:49.858Z

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F: Schepp
F: Schepp

Potenzial unter Beweis gestellt

HESSENLIGA: +++ Teutonia besteht beim Tabellenführer / Bei besserer Chancenverwertung wäre auch ein Sieg möglich gewesen +++

LEHNERZ (thos). Es bleibt bei satten zwölf Punkten Rückstand für den SC Teutonia Watzenborn-Steinberg auf den Klassenprimus TSV Lehnerz. Im direkten Duell mit dem Tabellenführer der Hessenliga lieferten die Pohlheimer zwar eine überzeugende Vorstellung ab, die allerdings nicht in einen Sieg mündete.

TSV Lehnerz - Watzenborn 1:1

Die Gäste müssen weiterhin mit der Hypothek des schwachen Saisonstarts leben, konnten beim Spitzenreiter aber unter Beweis stellen, welches Potenzial in ihnen steckt.

Aufstellung und Taktik: Teutonen-Trainer Daniyel Cimen änderte seine Anfangsformation auf zwei Positionen. Wie abzusehen war, stürmte mit Rafael Szymanski der Doppeltorschütze aus dem Fulda-Match (3:1) neben Markus Müller und nicht Barbaros Koyuncu. Der angeschlagene Johannes Hofmann musste passen, für ihn rückte Christopher Schadeberg aus der Innenverteidigung vor auf die Sechser-Position. Schadeberg wurde im Abwehrzentrum von Kapitän Christopher Spang, dessen Rotsperre abgelaufen war, ersetzt. Oliver Laux setzte sein bemerkenswertes Comeback nach zehnmonatiger Verletzungspause fort.

Dieses 4-4-2-System, vor allem mit dem spielstarken Prunkstück im zentralen Mittelfeld, ist mittlerweile verinnerlicht und bewährte sich auch in Lehnerz vollauf. Die Hausherren versuchten es mit 4-1-4-1 und einer zu Beginn abwartenden Ausrichtung, die überhaupt nicht aufging. Als im ersten Durchgang vieles auf einen Dreier des SC hindeutete, stellte Marco Lohsse auf eine Dreierkette um, sodass sein Team fortan offensiver auftrat. Damit besserten sich auch die Voraussetzungen, den Rückstand noch zu egalisieren.

Spielfilm: Die Grün-Weißen knüpften an ihre Form aus der Vorwoche an und gestalteten den ersten Durchgang überlegen. Nach fünf Minuten flog der Ball im Anschluss an einen Doppelpass von Timo Cecen und Markus Müller nur knapp am Ziel vorbei. Eine Viertelstunde später war es dann so weit. Auf Vorarbeit von Abdenour Amachaibou köpfte Rafael Szymanski zum 1:0 ein. Unter anderem Amachaibou und Müller verpassten es, vor dem Seitenwechsel für klarere Verhältnisse zu sorgen.

Den zweiten Durchgang hielten die Osthessen offener, wenngleich die Teutonia mehr Gefahr ausstrahlte. Pech hatte der Gast dann sowohl bei einem umstrittenen Abseitstor von Müller als auch beim Ausgleich in der 58. Minute. Marius Strangl zog nach innen und düpierte zwei Teutonen auf engstem Raum, ehe sein Schussvon Laux mit dem Oberschenkel unhaltbar für Keeper Tolga Sahin abgefälscht wurde. Beide Teams suchten danach den Weg nach vorne und zum Sieg, wobei sich die Gäste bei diesen Bemühungen als zwingender erwiesen. Insbesondere Timo Cecen kratzte am 2:1, als sein Freistoß in der 70. Minute das Aluminium küsste.

Das sagte Trainer Daniyel Cimen: „Das ist insgesamt ein Punkt, mit dem wir leben müssen. Wir haben heute zwei Zähler liegen lassen. Mit der Leistung meiner Mannschaft bin ich allerdings absolut einverstanden. Wir sind sehr gut in die Partie gekommen und haben sie in der ersten Halbzeit klar beherrscht. Das einzige Manko war, dass wir unsere Torchancen nicht konsequenter genutzt haben. Bei einigen Abschlüssen waren wir zu schlampig.“

Das nächste Spitzenteam wartet schon: Zeit zur Regeneration hat die Cimen-Elf kaum, denn bereits morgen geht es in der Hessenliga für sie weiter – und zwar wiederum auswärts mit dem nächsten hochkarätigen Gegner: Hessen Dreieich. Der Rangzweite gewann neunmal am Stück, ehe zuletzt zwei Punkteteilungen – darunter am vergangenen Donnerstag ein 1:1 gegen Aufstiegskonkurrent Bayern Alzenau – folgten.

„Das kann sein, muss aber nicht“, antwortete Daniyel Cimen auf die Frage, ob die zwei Tage längere Pause ein Vorteil für die von Ex-Profi Rudi Bommer trainierten Dreieicher sei. In jedem Fall erwartet Cimen einen Kontrahenten „mit viel, viel Selbstvertrauen und eine eingespielte Truppe.“ Dennoch: „Wir wollen in Dreieich drei Punkte holen, auch wenn wir wissen, wie schwierig das wird.“ Personell gesehen ergaben sich in Lehnerz keine neuen Probleme. Für den in Lehnerz geschonten Johannes Hofmann könnte es wieder reichen, womöglich auch schon für Routinier Matthias Henn, der seinen Muskelbündelriss auskuriert hat. Zwei Trainingseinheiten stehen zwischen Lehnerz und Dreieich. Mit viel Regeneration und wenig Belastung, um die Akkus aufzuladen und Dreieich möglichst die erste Niederlage seit Mitte August beizubringen.

TSV Lehnerz: Bayar - Pecks, Milankovic, Sonnenberger, Bartel - Schaaf - Strangl, Sarvan (86. Göbel), Youm, Bravo-Sanchez (75. Wollny) - Trägler (66. Mistretta).

SC Teutonia Watzenborn-Steinberg: Sahin - Lemke, Spang, Laux, Koutny - Schadeberg - Goncalves, Amachaibou (76. Koyuncu), Cecen - Müller, Szymanski (73. Marceta).

Tore: 0:1 Szymanski (21.), 1:1 Strangl (58.). - Schiedsrichter: Ide (Marburg). - Zuschauer: 320.



Aufrufe: 029.10.2017, 21:10 Uhr
Thomas SuerAutor