2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligavorschau

Jugendlich, unbekümmert

GL GI/MR: +++ Gruppenliga-Aufsteiger TSV Lang-Göns blickt auf eine beeindruckende Saison zurück und geht das nächste Abenteuer locker an +++

LANGGÖNS. Während es in vielen Fußballligen hauchdünn zuging und die Quotientenregelung nach Abbruch der Saison 2019/20 teilweise noch für Verschiebungen sorgte, fiel die Entscheidung in der Kreisoberliga Gießen Süd eindeutig aus. Sieben Punkte Vorsprung wies Meister TSV Lang-Göns letztlich auf Verfolger SG Treis/Allendorf auf, ganze 15 bei zwei absolvierten Partien mehr auf den Dritten TSG Wieseck. Dass das Team um die Meistermacher Marc Becker und Stefan Wanke, die nun allerdings nicht mehr als Trainer fungieren, in der kommenden Spielzeit in der Gruppenliga Gießen/Marburg antreten dürfen, ist damit wohl mehr als gerechtfertigt.

„Wir wussten nach Platz drei des Vorjahres, dass wir eine gute Mannschaft haben, haben uns dann zum einen gezielt verstärkt, zum anderen hat die Truppe aber auch den nächsten Entwicklungsschritt gemacht. Wie sie mit Niederlagen und Rückschlägen umgegangen ist, war beeindruckend“, berichtete Matthias Janke, Leiter des Senioren-Spielbetriebs. Niederlagen gab es für die Grün-Weißen freilich selten. Kurioserweise setzte es ausgerechnet gegen die Verfolger Treis/Allendorf (2:3) und Wieseck (2:6) Heimniederlagen, in der Fremde und auch ansonsten blieb die Becker/Wanke-Elf aber ungeschlagen. Vom Auftaktremis gegen den Kurdischen FC Gießen (1:1) abgesehen wurden sogar alle weiteren 16 Partien gewonnen, Punkte gegen vermeintlich „Kleine“ daher überhaupt nicht liegengelassen.

Das an sich recht junge Team ist mit einer guten Mischung ausgestattet, was letztlich auch den Schlüssel des Erfolges darstellte. So war Torhüter Marcel Wagner für einige Punkte gut, Kapitän Daniel Träger sorgte neben defensiver Stabilität auch für wichtige Tore wie beim 3:2 in Hattendorf in der Schlussminute. Neben einer starken Zentrale, beispielsweise um Fabian Kaiser, Fabian Wanke oder Ben Beitlich, verfügt die Offensive um Jannis Kaiser, Justin Raith oder Top-Torjäger Betim Omura (18 Tore) über reichlich Tempo. Mit dem 35-jährigen Walter Tartufoli, der einst schon in Italiens zweiter Liga am Ball war, steht zudem reichlich Routine, gepaart mit Torgefährlichkeit, auf dem Platz. Weshalb es Janke auch nicht bange vor dem „Unternehmen Gruppenliga“ ist. „Wir wollen weiterhin auf diese Mannschaft und auf junge, vornehmlich eigene Spieler bauen. Das muss unser Weg sein. Und dann schauen wir mal, ob wir Gruppenliga können, wenn nicht, bricht hier auch nichts zusammen“, so Janke.

Gruppenliga kann auf jeden Fall der neue Trainer Freddy Weinecker, schaffte er doch mit Aufsteiger SG Kesselbach/Odenhausen/Allertshausen in der Vorsaison den Klassenerhalt. Gut aufgenommen und wohlfühlt sich der 40-Jährige bei seinem neuen Verein schon, mit vielen jungen und hungrigen Spielern zu arbeiten, darauf freut er sich zudem. „Viele Spieler kennen die Gruppenliga noch nicht, dennoch traue ich uns den Klassenerhalt zu. Wichtig wird sein, wie leidensfähig die Jungs sein werden, zum Beispiel nach Niederlagen. Wir haben einen breiten Kader, der bei den vielen Spielen von Vorteil sein könnte, aber bei sechs Absteigern werden die Kleinigkeiten wie eine hohe Effektivität wichtig sein“, glaubt der neue TSV-Coach aufgrund seiner letztjährigen Erfahrungen in dieser Spielklasse.

Daher setzt Weinecker genau daran in der Vorbereitung an und möchte auch noch an den Systemen arbeiten. „Wir wollen flexibler sein, im Spiel auch mit Umstellungen auf Gegebenheiten reagieren können. Aber oberste Priorität hat, die jungen Spieler zu integrieren und sie weiterzuentwickeln“, gibt der neue Trainer vor.

Den jugendlichen, unbekümmerten Stil fortsetzen – so lautet also das Ziel des TSV Lang-Göns in der kommenden Saison. Und wenn dieser auch zum Klassenerhalt führt, umso besser!

Aufrufe: 020.8.2020, 08:00 Uhr
Marc Steinert (Gießener Anzeiger)Autor