2024-05-02T16:12:49.858Z

Interview

„Wir standen immer im Schatten des TSV“

Vor dem ersten Krumbacher Stadtderby seit 30 Jahren sprechen die Abteilungsleiter der SpVgg und des TSV über ihre Chancen, die Motivation vor dem großen Spiel und die Emotionen in den Vereinen

Es ist es so weit: Nach über 30 Jahren gibt es wieder ein Krumbacher Stadtderby im Fußball zwischen den ersten Mannschaften der SpVgg Krumbach und des TSV Krumbach. Die letzten beiden Aufeinandertreffen in einem Punktspiel gab es zwischen dem TSV und den damaligen Sportfreunden Krumbach, die später mit dem FC Krumbach zur Spielvereinigung fusionierten. Der TSV Krumbach war in den Fußball-Niederungen (damalige C-Klasse) angekommen, hatte aber unter Trainer Rudi Tuchel später den direkten Wiederaufstieg geschafft. Nun kommt es auf den Sportplatz an der Nassauer Straße wieder zum Duell. Über das bevorstehende Schlagerspiel der Kreisklasse West 1 sprechen wir mit den beiden Abteilungsleitern Skander Chaudhry (SpVgg Krumbach) und Linus Walter (TSV Krumbach).

Haben Sie von den beiden damaligen Stadtderbys überhaupt etwas mitbekommen?

Chaudhry: Nein, denn da war ich gerade mal fünf Jahre alt. Ich selbst kann mich nur an ein Spiel beider Mannschaften im Totopokal erinnern. Aber da war ich auch noch ein junger Bursche.

Walter: Ich war damals noch gar nicht auf der Welt.

Wie gut sehen Sie Ihr Team für die Neuauflage des Derbys gerüstet?

Walter: Eigentlich sehr gut. Nach dem verpatzten Saisonstart haben wir zuletzt einen Sieg und ein Unentschieden geholt und so sehe ich die Mannschaft in einer guten Position, zumal auch der Trainerwechsel vor drei Wochen scheinbar etwas bewirkt hat.

Chaudhry: Wir mussten zwar am Wochenende die erste Saisonniederlage einstecken. Aber wenn alle fit sind, wissen wir, was wir leisten können.

Ist die Motivation für dieses Spiel noch ein bisschen größer als sonst?

Chaudhry: Ich würde lügen, wenn ich was anderes behaupten würde.

Walter: Ja, das ist auf jeden Fall so. Vor so einem Spiel ist doch normalerweise jeder Spieler bis in die Haarspitzen motiviert.

Spürt man das auch im Training?

Walter: Ganz klar. Das Derby war bei uns schon vor dem vergangenen Spieltag Gesprächsthema Nummer eins.

Chaudhry: Die Jungs sind konzentriert und natürlich heiß.

Haben Sie die Stärken und Schwächen Ihres Stadtkonkurrenten in letzter Zeit ausgekundschaftet?

Walter: Wir haben das schon gemacht, aber das ist doch ganz normal. Und das ist auf beiden Seiten der Fall, wie wir bei unseren letzten Spielen beobachtet haben.

Was wichtig ist es für Sie und Ihren Verein, in Krumbach fußballerisch die Nummer eins zu sein?

Chaudhry: Wir standen immer im Schatten des TSV. Wir haben aber in den letzten Jahren sehr gut gearbeitet und dass wir jetzt auf Augenhöhe mit dem TSV Krumbach, ja sogar in der aktuellen Tabelle vor ihm stehen, macht uns natürlich stolz und bestätigt uns, alles richtig gemacht zu haben.

Walter: Wir müssen wieder anfangen, härter für diesen Status zu arbeiten. Nichts ist selbstverständlich.

Was erwarten Sie von diesem Derby?

Walter: Es wird mit Sicherheit ein emotionales Spiel mit hoffentlich gutem Ende für uns. Und ich hoffe auch, dass es trotz allem fair bleibt, denn die beiden Krumbacher Vereine kommen ja auch sonst gut miteinander klar.

Chaudhry: Solche Spiele haben ihre eigenen Gesetze. Aber ich bin mir sicher, dass es von Anfang an heiß hergehen wird und auch der TSV heiß auf die Partie sein wird.

Warum sind Sie überzeugt, dass Ihr jeweiliges Team am Samstag als Sieger vom Platz gehen wird?

Chaudhry: Wir haben einen breiten Kader und ich sehe uns qualitativ kompletter und breiter aufgestellt als den TSV.

Walter: In so einem Derby ist alles möglich. Aber ich denke, dass wir zumindest zurzeit einen kleinen Lauf haben und vielleicht hat ja die jüngste Niederlage der SpVgg einen kleinen Knacks in deren Aufstiegseuphorie verursacht.

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Aufrufe: 031.8.2019, 11:27 Uhr
Mittelschwäbische Nachrichten / Alois ThomaAutor