Bremervörder SC - TSV Karlshöfen 4:3
Der BSC-Chefcoach erlebte die ungewöhnliche Partie im Schützenhof jedoch nicht, denn er musste mit einer fiebrigen Erkältung das Bett hüten. Für ihn stand Co-Trainer Tobias Quell an der Seitenlinie. Und der hatte in der Halbzeitpause offenbar die richtigen Worte gefunden. Denn: Die Gastgeber lagen nach den ersten 45 Minuten mit 0:3 hinten und hatten dabei alle drei Treffer des TSV Karlshöfen mehr oder weniger vorbereitet.
Erst Latte – dann Fehlpass
Nach gutem Beginn und einem Karallus-Freistoß an die Latte (3. Minute) leitete der BSC-Kapitän das 0:1 in der 32. Minute mit einem kapitalen Rückpass-Schnitzer ein. Der erreichte nämlich nicht Keeper Niklas Kiesow, sondern Karlshöfens Torjäger Chris Bubbel, der das Geschenk eiskalt nutzte. Das 0:2 nur wenig später: Diesmal patzte Torhüter Kiesow bei einem 45-Meter-Freistoß von Dominic Meyer. Kurz vor der Pause dann der dritte dicke Bock der Gastgeber, als eine Kopfball-Rückgabe von Marvin Brünjes nicht beim Keeper landete, sondern bei Karlshöfens Michel Stolzenberg, der in der 42. Minute das 0:3 erzielte.
Das Derby schien gelaufen, war‘s aber nicht, weil die Bremervörder mit viel Elan aus der Kabine und nur sieben Minuten nach Wiederanpfiff durch Jöran Engelke zum 1:3 kamen. Der junge BSC-Spieler staubte ab, als TSV-Keeper Patrick Lorenz einen Schuss nicht festhalten konnte. Verpasste Engelke nur zwei Minuten später knapp das 2:3, gelang Fin Karallus in der 59. Minute der Anschlusstreffer per Strafstoß, nachdem Dominic Meyer Alexander Ströhla umgestoßen hatte.
Und es kam noch besser für den BSC, der die bisweilen sehr hart geführte Partie mit einigen derben Fouls jetzt spielerisch klar bestimmte. Die Bremervörder hatten allerdings Glück, dass Karlshöfens Michel Stolzenberg in der 78. Minute Nerven zeigte, als er allein auf Keeper Kiesow zulief. Statt den Ball ins Eck zu schieben, schoss der junge Offensivmann dem BSC-Keeper auf die Brust. Das wäre wohl die Entscheidung gewesen. Zuvor hätte es auf der anderen Seite allerdings einen weiteren Elfer für den BSC nach Foul von Meyer an Engelke geben müssen. Schiri Rössel hatte die Pfeife schon im Mund, pfiff aber nicht.
Anschließend wurde es dann mehrfach richtig ruppig. Zunächst hatte Chris Bubbel Glück, dass es der Schiedsrichter nach einem Foul an Lukas Hincke bei Gelb beließ. Nur zwei Minuten später stieg der TSV-Stürmer bei einem Kopfball gegen Hincke erneut rustikal ein, zog sich dabei eine Gesichtsverletzung zu, wurde mit Verdacht auf Nasenbeinbruch ins Krankenhaus gebracht und wird seinem Team wahrscheinlich für mehrere Wochen fehlen.
In den verbleibenden Minuten kippte die umkämpfte Partie dann komplett. In der 85. Minute besorgte der eingewechselte Justin Brünjes mit einem Schuss aus sechs Metern das 3:3, ehe Jöran Engelke mit seinem zweiten Treffer in der 88. Minute sogar noch der 4:3-Siegtreffer gelang. „Es war letztlich ein verdienter Sieg der Gastgeber. Letztlich sind wir selbst – und nicht etwa der Schiedsrichter – an dieser Niederlage schuld“, sagte Karlshöfens Trainer Peter Leschniok
Schiedsrichter: Bernd Rössel (Wohnste)
Tore: 0:1 Chris Bubbel (32.), 0:2 Dominic Meyer (37.), 0:3 Michel Stolzenberg (44.), 1:3 Jöran Engelke (52.), 2:3 Fin Karallus (59. Foulelfmeter), 3:3 Justin Brünjes (86.), 4:3 Jöran Engelke (89.)
Dieser Artikel stammt von der Bremervörder Zeitung