2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
Stuttgart Tangu Coulibaly hat abgezogen, Ilshofens Kapitän Maximilian Egner versucht den Schuss zu blocken. Der Ball geht aber an ihm vorbei ins Toraus.  Foto: Hartmut Ruffer
Stuttgart Tangu Coulibaly hat abgezogen, Ilshofens Kapitän Maximilian Egner versucht den Schuss zu blocken. Der Ball geht aber an ihm vorbei ins Toraus. Foto: Hartmut Ruffer

TSV Ilshofen mit 40 guten Minuten gegen den VfB Stuttgart II

Ein außergewöhnliches Team zeigt seine Klasse

Als der Unparteiische Tobias Eisele die Partie am Samstagnachmittag abpfiff, sanken einige Ilshofener auf den Kunstrasen. Ausgepumpt waren sie, sie hatten alles gegeben und dem Favoriten zumindest 40 Minuten Paroli geboten.

„Aber wir sind so schlecht aus der Halbzeit gekommen“, ärgerte sich Kapitän Maximilian Egner. An der Niederlage hätte das sehr wahrscheinlich auch nichts geändert, eventuell an der Höhe. Das 0:5 klingt deutlich und natürlich war der VfB Stuttgart II auch die deutlich bessere Mannschaft. „Es klingt blöd, aber ich fahre heute Abend nicht frustriert nach Hause“, drückt es Ilshofens Trainer Michael Hoskins aus. VfB-Torwarttrainer Thomas Walter meinte beim Shakehands mit Torwart Jonas Wieszt: „Ihr bleibt aber drin!“ Dieser Aufforderung wollen die Ilshofener gerne nachkommen, ist es doch auch ein gewisses Zeichen der Anerkennung des Spitzenreiters.

Wohl noch nie bekamen die Zuschauer in Ilshofen in einem Pflichtspiel einen Gegner zu sehen, der so schnell agierte wie die zweite Mannschaft des VfB Stuttgart. Zeit zum Erholen blieb den Gastgebern nie. Permanent hatten sie viel zu tun, konnten aber zumindest in Durchgang eins auch einige Offensivakzente setzen. So spritzte Benjamin Kurz in einen Rückpass zu VfB-Torhüter Sebastian Hornung, konnte dann aber den Ball nicht mehr aufs Tor bringen. Zuvor hatte Daniel Schelhorn stark aufs Tor geschossen.

Diese Ilshofener Offensivaktionen zeigten, dass die Gastgeber sich wehrten. Allerdings beeindruckte das die Stuttgarter wenig. In der Vorbereitung und im Nachholspiel in Nöttingen hatte der VfB nie weniger als sechs Tore geschossen, entsprechend traten sie auch auf. Schon nach 60 Sekunden hatte Tanguy Coulibaly die Chance zur Führung, scheiterte aber an Jonas Wieszt. Mateo Klimowicz, der schon drei Einsätze im Zweitligateam des VfB hatte, beeindruckte mit Technik und Geschwindigkeit. Auf engstem Raum dribbelte er sich durch vier Ilshofener, sein Schuss ging links am Tor vorbei (36.). Sechs Minuten später aber traf der Sohn des ehemaligen Bundesligastürmers Diego Klimowicz (VfL Wolfsburg): Eine Flanke konnte Ilshofen nicht klären, den Abpraller schob Klimowicz überlegt ein.

In der zweiten Hälfte spürte man den Unterschied zwischen den Amateuren und den unter Profibedingungen arbeitenden Stuttgartern deutlicher. Der VfB ging nicht vom Gaspedal, während beim TSV die Kräfte schwanden. Die Tore fielen zwangsläufig. Nach dem 0:4 raffte sich der TSV noch einmal auf, doch weder Nico Rodewald noch Daniel Schelhorn war ein Treffer vergönnt. „In jedem normalen Oberligaspiel würde Schelle die Zeit für den Schuss bekommen, aber halt nicht gegen den VfB“, kommentierte Michael Hoskins die Szene, in der Schelhorn noch abgefangen wurde. Dafür traf Malik Batmaz – und sorgte für ein Raunen bei den rund 350 Zuschauern. Er ersprintete einen Ball kurz vor der Außenlinie und lief parallel zur Strafraumkante allen in Sprinter-Geschwindigkeit davon, umkurvte Torwart Jonas Wieszt und schob zum 0:5 ein.

Die Niederlage tat den Ilshofenern nicht weh, nur die Höhe. „Denn auch wenn es der VfB war, die Treffer zählen für das Torverhältnis“, drückte es Michael Hoskins aus.

Die kommenden Gegner des TSV heißen Linx und Neckarsulm. Beide stehen im unteren Drittel der Tabelle. Dies sollten im Gegensatz zum VfB-Spiel Partien auf Augenhöhe werden.

Aufrufe: 02.3.2020, 08:46 Uhr
HT / Hartmut RufferAutor