2024-05-08T14:46:11.570Z

Ligabericht
Torjubel bei Fabian Borger (RW Walldorf) beim 0:1, sehr zum Leidwesen des Höchsters Robin Hallstein. In der Gruppenliga verloren die Odenwälder das Heimspiel mit 1:5. 	Foto: Joaquim Ferreira
Torjubel bei Fabian Borger (RW Walldorf) beim 0:1, sehr zum Leidwesen des Höchsters Robin Hallstein. In der Gruppenliga verloren die Odenwälder das Heimspiel mit 1:5. Foto: Joaquim Ferreira

Rot-Weiß Walldorf für Höchst zu stark

Gruppenliga Darmstadt: 1:5-Heimpleite gegen den Tabellenersten / Michelstadt holt einen Zähler, Sandbach keinen

Für den TSV Höchst wachsen die Bäume in der Gruppenliga nicht in den Himmel. Das Spitzenspiel ging zuhause gegen Tabellenführer Walldorf 1:5 verloren; mit dem selben Ergebnis unterlag die SG Sandbach in Messel. Immerhin einen Punkt brachte der VfL Michelstadt von seinem Gastspiel aus Unter-Abtsteinach mit.

TSV Höchst - SV Rot-Weiß Walldorf 1:5 (0:2)

Die Gäste begannen mit mehr Elan und hielten dieses Tempo auch in der ersten Halbzeit durch. Mehr Ballsicherheit, bissigeres Zweikampfverhalten und höhere Handlungsgeschwindgkeit der Walldörfer ließen dem TSV Höchst kaum Luft zum Atmen.

So spielte sich das Geschehen hauptsächlich in der Hälfte des Gastgebers ab. Ein unnötiger Ballverlust der Höchster im Mittelfeld führte zu einem Freistoß von halbrechter Position, der vom Knie eines Rot-Weißen aufs Tor gelenkt wurde und Keeper Thomas Wolf zugriff – und dann den Ball wieder fallen ließ. Fabian Borger reagierte am schnellsten und drosch den Ball über die Linie: 0:1 in der elften Minute.

Es ging vor rund 150 Zuschauern emotional zu: Zahlreiche Zweikämpfe, verbale Provokationen und Fouls ließen Schiedsrichter Christoph Schneider aus Wiesbaden bereits in der ersten Viertelstunde viermal (gleichmäßig verteilt) die Gelbe Karte zücken. Höchsts Torjäger Rico Blecher rieb sich in Zweikämpfen auf – wenn er denn mal den Ball bekam, was selten genug vorkam. In der 29. Minute machte Wolf seinen Fehler wieder gut, als er mit Fußabwehr gegen Christian Matheisen klärte, in den Nachschuss warf sich Höchsts Benjamin Kredel. Wenig später wurde ein Treffer von Blecher wegen Abseits zurückgepfiffen, nachdem zuvor Walldorfs Schlussmann einen Distanzschuss von Kevin Seiler nicht festhalten konnte. „Nie im Leben war das Abseits. Nie im Leben“, schimpfte TSV-Trainer Volker Sedlacek.

Mittlerweile hatte seine Mannschaft den Kampf besser angenommen, doch im Spielaufbau verloren die Odenwälder zu oft den Ball. Nach einem Missverständnis zwischen dem herausstürzenden Thomas Wolf und Karsten Specht kam Nico Struwe an den Ball, fiel aber über Wolf und reklamierte einen Strafstoß für sich. Der Referee sah dies anders (38.). Das 0:2 kassierte die Heimelf in der 41. Minute, als Matheisen in einen Schuss von Fabian Borger grätschte. Beide Gegentreffer waren zwar zu verteidigen, aber die Rot-Weißen erwiesen sich auch als die bessere Mannschaft und führten allemal verdient.

In der zweiten Halbzeit waren erst zwei Minuten gespielt, als Marc Eichfelder sein Solo über das halbe Spielfeld mit dem Tor zum 0:3 abschloss. Ein sehenswerter Treffer von Benjamin Kredel (Direktabnahme aus 18 Meter) brachte den TSV Höchst in der 55. Minute heran. Doch nach einer Grätsche von Joshua Lazaridis im eigenen Strafraum („Er hat klar den Ball gespielt“, so TSV-Sprecher Jens Krätschmer) zeigte der Unparteiische auf den Elfmeterpunkt. Der eingewechselte Dominik Lewis (63.) ließ sich die Chance zum 1:4 nicht nehmen. „Danach war bei uns die Luft raus“, bekannte Krätschmer. Den Schlusspunkt setzte Lewis (75.). Kurz darauf hatte Nico Struwe noch das 1:6 auf dem Fuß.

„Das war ein schwacher Auftritt von uns. Walldorf hat das im Stil einer Spitzenmannschaft ausgenutzt“, sagte Krätschmer.


TSG Messel - SG Sandbach 5:1 (4:0)

Die Torabschlüsse der SG Sandbach sind schnell erzählt: Nach neun Minuten prüfte Sotirios Kotsikas Messels Torhüter Jan Wissent. Die Gastgeber begannen dagegen nach elf Minuten mit ihrer „Tor-Show“, die darin resultierte, dass nahezu jeder Abschluss ein Treffer wurde. Als sich die Sandbacher Defensive erstmals nicht im Bilde zeigte, war es Dominik Wolf, der einen Abstauber zum 1:0 nutzte (11.). Nur eine Minute später traf Nico Nostadt per Kopf bereits zum 2:0.

Sandbachs Team fand überhaupt nicht ins Spiel. Das Fehlen von sechs Stammkräften, darunter überwiegend Defensivkräfte, machte sich deutlich bemerkbar. Nach einem Laufduell zwischen Sandbachs Jonas Hofmann und Messels Andre Scheel, schob Letzterer zum 3:0 ein (32.). Noch vor der Pause war es erneut Wolf, der sich frei vor Torhüter Konstantin Katzenmayer die Ecke aussuchen konnte (40.).

Im zweiten Durchgang schraubte Messel seine Aktivitäten deutlich zurück. So entwickelte sich eine Partie ohne weitere Höhepunkte – das 5:0 durch Karach mal ausgenommen (59.). Erst in die Schlussphase kam noch einmal etwas Schwung in die Begegnung: Zuerst sah Messels Torben Galinksi nach wiederholtem Foulspiel die Gelb-Rote Karte (80.) von Schiedsrichter Muqeet Ghaffar (Schlüchtern), dann leistete sich auch noch Rafael Holder ein grobes Foulspiel gegen Aljosha Klewar, das die Rote Karte und einen Foulelfmeter für die Gäste nach sich zog (89.). Odysseas Floros verwandelte zum 5:1 (90.).

Sandbachs Sprecher Holger Besler kritisierte danach: „Das war ganz schwach von uns, unser schlechtestes Saisonspiel bislang.“


SG Unter-Abtsteinach - VfL Michelstadt 0:0

Trotz des überraschenden Punktgewinns ging es für die Michelstädter einen Platz in der Tabelle runter. Immerhin reichte das torlose Unentschieden, um einen Rang vor der Abstiegszone zu bleiben. Der Gast aus dem Odenwaldkreis hatte große Personalprobleme, musste auch noch Torjäger Daniel Breitwieser ersetzen und hatte auf der Bank nur drei Auswechselspieler – inklusive Trainer Mariusz Rutkowski. Mit viel Kampfgeist, Glück und Geschick hielt der VfL die Null bis zum Schlusspfiff. Ganze 73 Zuschauer wollten das Spiel sehen, das unter der Leitung von Sebastian Gonsior (Egelsbach) stand.

Aufrufe: 011.3.2018, 20:41 Uhr
RedaktionAutor