Kreisliga A2: Nach neun Jahren endlich am Ziel?

Knapp zwölf Wochen Winterpause haben sie hinter sich, die Fußballer der Stuttgarter Kreisliga A. Von Sonntag an gilt nun: genug der Auszeit. Es erfolgt der Anpfiff zur zweiten Saisonphase, und die Fans dürfen sich schon einmal mit Vorfreude die Hände reiben. Denn eines scheint sicher: es wird so spannend wie lange nicht mehr. Wann hat es das schon einmal gegeben, dass nach der Jahreswende gleich drei Mannschaften punktgleich die Tabelle anführen? Zwölf Siege, zwei Unentschieden, zwei Niederlagen - das ist die bislang identische Ausbeute des TSV Bernhausen, des TSV Rohr und des Überraschungsteams TSV Heumaden in der Staffel 2. Wer aus diesem Trio sich am Ende durchsetzen wird? Und wen es im Tabellenkeller erwischt, wo es voraussichtlich üppige vier Direktabsteiger gibt? 14 Spieltage bleiben bis Juni, um die Fragen zu beantworten.

Der Aufstiegskampf

Zugegeben: besonders einfallsreich oder gar revolutionär ist dieses Votum nicht. Aber okay: Erster ist der TSV Bernhausen bis jetzt, wenn auch nur mit einem dünnen Vorsprung von sieben Toren - und Erster werden die Filderstädter auch am Schluss sein, wenn man dem Ergebnis einer Umfrage unserer Zeitung bei den beteiligten Vereinen glauben darf. Immerhin zehn von 16 Trainern beziehungsweise Abteilungschefs tippen im Titelrennen auf die ,,Veilchen". Damit liegen sie in diesem Ranking wie in der Tabelle vor dem TSV Rohr, der auf fünf Nennungen kommt.

Setzt sich einer der beiden Hochgewetteten durch, endete damit so oder so eine Durststrecke. Duplizität in der Vorgeschichte: beide Clubs stiegen vor neun Jahren aus der Bezirksliga ab, beide unternahmen seitdem zahlreiche Versuche zur Rückkehr nach oben, beide scheiterten mehrfach knapp. Dauersehnsucht Aufstieg - geht sie nun wenigstens für eine der zwei Mannschaften endlich in Erfüllung? Zumindest einer der Gegner wünscht sich unverblümt ein ,,Nein" - und hofft stattdessen, dass es zuletzt einen lachenden Dritten gibt. ,,Ich würde es dem TSV Heumaden von Herzen gönnen", sagt Holger Schroeder, der Fußballmacher des TSV Georgii Allianz. Käme es so, handelte es sich um die Sensation schlechthin. Der aktuell Drittplatzierte um seinen Trainer David Gzim ist Aufsteiger. Dessen ursprüngliches Ziel lautete Klassenverbleib.

Vom Modus her ist es wie gehabt: Der Meister steigt direkt auf, der Vizemeister geht in die Relegation. In dieser trifft er in der ersten Runde am Wochenende 11./12. Juni auf den Zweiten der Parallelstaffel. Der Sieger wiederum spielt eine Woche später (18./19. Juni) in der Finalpartie gegen den letzten Nichtabsteiger der Bezirksliga.

Der Abstiegskampf

Die vor dieser Saison vollzogene Neustrukturierung der Kreisliga A sowie der Beschluss, die Staffelstärke nach dieser Runde auf 15 Mannschaften zu verringern, sind schuld: Wohl gleich vier Teams müssen direkt absteigen - was wiederum heißt, dass es für die drei abgeschlagenen Hinterbänkler SGM ABV/TSV 07 Stuttgart, Spvgg Stuttgart-Ost und SV Vaihingen II im Kampf um noch eine Rettung schon ein sportliches Wunder braucht. Reduzieren würde sich die Zahl nur dann auf drei, wenn aus der Bezirksliga kein dem Süden zugeordneter Starter absteigt. Dort allerdings belegt die TSVgg Münster derzeit den vorletzten Platz (in ihrem Fall Süd-Zuordnung, weil die ,,Zweite" des Vereins in der Nordstaffel spielt).

Auszugehen ist also davon, dass der Tabellenzwölfte in die Relegation geht. In jener trifft er am Wochenende 18./19. Juni auf den Gewinner der beiden vorherigen Runden, in denen sich die Zweiten der Kreisliga-B-Staffeln 4, 5 und 6 gegenüberstehen.