2024-05-10T08:19:16.237Z

Spiel der Woche
Foto: Heyne
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Unlösbare Aufgabe für Walheim

Alemannia Aachen schlägt in einem einseitigen Test die Hertha mit 6:0. Erster Treffer von Viktor Maier. Roberto Guirino verletzt sich am Knie. Keine neuen Erkenntnisse beim Casting der Torhüter.

Die Nacht verlief ohne Komplikationen, das Knie wurde nicht dick. Roberto Guirino konnte sogar wieder einigermaßen auftreten und war deshalb doch zuversichtlich, „dass nichts kaputt gegangen ist“. Am Montag wird ein MRT gemacht, um einen sicheren Befund zu erhalten.

Das wäre dann die gute Nachricht, wenn aus dem Patienten Guirino schnell wieder der Profi-Spieler Guirino werden würde. Am Samstag hatte Aachens Neuzugang den 6:0-Erfolg seiner neuen Mannschaft gegen Hertha Walheim schon nicht mehr mitbekommen. Der Rechtsverteidiger landete nach einem Kopfballduell unsanft, hörte ein „Knacken“ und musste früh die Arbeit einstellen. Die Röntgenaufnahmen im Luisenhospital brachten noch keine Klarheit.

Sportlich war Alemannias Betriebsausflug eine ziemlich einseitige Sache. Die Profis, die noch am Morgen trainiert hatten, stellten den Amateuren besonders im zweiten Durchgang zu viele unlösbare Aufgaben. Alemannias Trainer Peter Schubert war durchaus zufrieden mit der Darbietung, auch wenn ihm im ersten Akt die „Zielstrebigkeit“ etwas fehlte.

Die Gäste hatten eine halbe Stunde lang Mühe, ein Schlupfloch durch den Abwehrriegel zu finden. Alle Abschlüsse im ersten Durchgang gingen auf das Konto von Viktor Maier. Der Neuzugang schwirrte durchaus tatendurstig über den knallharten Kunstrasen. Bei seinen ersten Versuchen scheiterte er am guten Keeper Patrick Diehl. Sein dritter Schuss brachte den ersten Treffer (33.). Gekonnt schlenzte der Angreifer den Ball mit dem Außenrist ins lange Eck. Der Mittelstürmer fiel durchaus auf bei seinem ersten Einsatz im neuen schwarz-gelben Trikot. Die etwa 700 Zuschauer verabschiedeten ihn mit Applaus bei seiner Auswechslung nach 70 Minuten. „Das war ein schöner Abschluss einer arbeitsintensiven Woche“, bilanzierte er seine ersten Tivoli-Tage.

Zur Pause war auch Walheims Trainer Alejandro Medina noch in Hochstimmung. Die Gastgeber verteidigten bis dahin durchaus geschickt und hätten bei ein wenig mehr Entschlossenheit noch den ein oder anderen Konter initiieren können. „Ich war sehr zufrieden, wir haben uns nicht ausspielen lassen, haben geschickt verteidigt“, war Medinas Zwischenfazit. Die Laune verschlechterte sich dann zunehmend. „Wir haben die Aggressivität verloren, sind nicht mehr in die Zweikämpfe gekommen, das hat mir überhaupt nicht gefallen.“

Der Klassenunterschied wurde überdeutlich. Alemannias Angreifer nutzten das Testspiel für Werbung in eigener Sache: Sahin Dagistan traf dreifach zum 0:2, 0:4 und 0:6 (61./80./89.), Kevin Behrens hatte auf dem rechten Flügel gute Momente und schaffte das 0:3 (66.). Die Konkurrenzsituation hat sich im Sturm mit der Verpflichtung von Viktor Maier enorm verschärft. „Sie haben heute alle ein bisschen auf sich aufmerksam gemacht“, lobte Peter Schubert, der Abedin Krasniqi diesmal schonte. Das 0:5 erzielte Ersatzkapitän Dennis Dowidat per Strafstoß (87.), nachdem er selbst vorher von Christian Kreutzer gefoult wurde. Nur das Torhüter-Casting brachte keine neuen Erkenntnisse, weder Tim Stienemann noch später Kengo Fukudome mussten den Ball in die Hände nehmen – immerhin überstanden beide beschäftigungslose Keeper den Nachmittag ohne Erfrierungen.

Aufrufe: 019.1.2015, 10:24 Uhr
Christoph Pauli I AZ/ANAutor