2024-06-14T14:12:32.331Z

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Wolfram Bunz macht aus seiner Verärgerung keinen Hehl. Foto: Archiv privat/z
Wolfram Bunz macht aus seiner Verärgerung keinen Hehl. Foto: Archiv privat/z
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Harthausener Frust: „Ein Skandal“

Der TSV Harthausen muss nun auf einen Patzer der Konkurrenz hoffen

Der Bezirk Neckar/Fils lehnt einen Einspruch der Filderstädter ab, womit das Titelrennen in der Kreisliga A durch ein umstrittenes Urteil am grünen Tisch entschieden scheint.

Es ist die Nachricht, mit der sie rechnen mussten – was aber nichts daran ändert, dass jene bei den Fußballern des TSV Harthausen die Zornesader schwellen lässt. „Das ist ein Skandal, ganz einfach Betrug“, schäumt der Abteilungsleiter Wolfram Bunz, nachdem das Sportgericht des Bezirk Neckar/Fils nun über den in der vergangenen Woche eingelegten Einspruch der Filderstädter befunden hat. Die Antwort lautet: abgelehnt. Das bedeutet, dass an der Tabellenspitze der Kreisliga A vor dem morgigen letzten Spieltag die derzeitige Konstellation bestehen bleibt: FV Plochingen Erster, TSV Harthausen lediglich Zweiter – resultierend daraus, dass der Gegner umstritten drei Punkte am grünen Tisch zugesprochen bekommen hat.

Wie berichtet war die 0:3-Niederlage der Plochinger Anfang Mai in Sirnau per Urteil in ein 3:0 umgewandelt worden. Der Grund: die Sirnauer hatten kurz vor Schluss einen Kicker eingewechselt, der zwar über einen Spielerpass verfügt, dessen Name aber versehentlich nicht auf dem Spielbogen stand. So weit die unzweideutigen Fakten. Ein Formfehler. Ein Missgeschick der damaligen Gastgeber, keine Frage – ein umso ärgerlicheres, weil die Partie zu diesem Zeitpunkt eigentlich längst entschieden gewesen war und die Begebenheit rein sportlich also keinen ergebnisrelevanten Einfluss hatte. Heikel wird die Geschichte allerdings erst durch einen anderen Aspekt: Laut Darstellung der Sirnauer Verantwortlichen hatten jene extra beim Schiedsrichter nachgefragt, ob besagter Akteur dennoch mitwirken dürfe. Der Unparteiische habe dies bejaht. Von Bezirksseite mag man diese Version freilich nicht bestätigen.

„Die Sache stinkt zum Himmel“

Für Bunz „stinkt die Sache zum Himmel“. Der Fairplay-Gedanke werde da mit Füßen getreten, vor allem von den Plochingern, die die Sache ins Rollen brachten. Sowohl hinten als auch vorne im Klassement fällt der Richterspruch ins Gewicht. Während die SG Eintracht Sirnau nun auf einem Abstiegsplatz steht, müssen die Harthausener wohl den Meistertitel abhaken. Es sei denn, ihr Rivale leistet sich morgen zum Abschluss in seinem Spiel in Wendlingen noch einen Ausrutscher. Sonst bliebe Bunz und den Seinen, die selbst in Köngen antreten, nach einem monatelangen Kopf-an-Kopf-Rennen nur der Trostpreis: sprich der Gang in die Relegation. Allemal müssen sie fürchten, am Ende einer furiosen Saison mit leeren Händen dazustehen, zumal sich die Mannschaft samt aller weiteren Beteiligten laut ihrem Fußballchef nun „erst einmal in einem Schockzustand befindet“. Auftakt in der Zusatzschicht wäre bereits am nächsten Freitag, in Oberboihingen gegen den Bezirksliga-Dreizehnten FTSV Kuchen.

In einem hat Bunz für den unwahrscheinlichen Fall eines Doch-noch-Happyends an diesem Wochenende einstweilen vorgesorgt: Er hat den Staffelleiter Michael Lenz schriftlich darüber informiert, dass sein Verein eine offizielle Entgegennahme des Wimpels ablehnen würde. „Das Ding“ möge man dann per Post zuschicken. Die unausgesprochene Botschaft: von euch, Herrschaften des Bezirks, wollen wir so schnell keinen mehr sehen. Gleichzeitig steht für Bunz fest, was er beim nun zu erwartenden Plochinger Aufstiegserfolg zu tun gedenkt: „Von uns wird es keine Glückwünsche geben. Lieber soll mir die Hand abfaulen.“

1.
FV Ploching. 27 69 74 2.
Harthausen 27 56 72 3.
ASV Aichwald 27 36 48 4.
TSV Wernau 27 6 43 5.
TV Hochdorf 27 28 42

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Aufrufe: 07.6.2019, 09:25 Uhr
Filder-Zeitung / Franz StettmerAutor