Windeck schlägt leise Töne an

Windeck. Nach dem Rückzug des Hauptsponsors im Jahr 2011 hatte es der TSV Germania Windeck doch tatsächlich fünf Spielzeiten lang geschafft, sich in der Fußball-Mittelrheinliga zu halten. Im Sommer erwischte es die Mannschaft von Trainer Marcus Voike aber; der Verein musste den Abstieg in die Landesliga hinnehmen. „Es war eine tolle Zeit. Wir hatten auch Glück, haben uns die Erfolge aber auch erarbeitet. Wir wussten, dass es irgendwann so kommen würde. Von Vorteil war, dass wir schon früh Planungssicherheit hatten. Für mich stand der Abstieg schon in der Winterpause fest” so Voike.

Die Verantwortlichen haben ihre Hausaufgaben gemacht und konnten mit Markus Blechinger, Florian Buchholz und Manuel Schwarz drei Spieler zurück ins Windecker Ländchen locken, die etliche Jahre Stammspieler bei der Germania waren. Aufgefrischt wird die Mannschaft mit Akteuren aus der eigenen A-Jugend, die Voike ebenfalls trainiert und mit der er seit Jahren mindestens in der Sondergruppe spielt. Aus dem Nachwuchs wagen gleich sechs Spieler den Sprung in den Herrenbereich, wobei David Ebke, Kai Willmeroth und Timo Koch sogar noch in der U19 spielen könnten.

Mit den bewährten Stammkräften Mario Bröhl, Thomas Hombeuel und Jan-Frederik Göhsl sieht Voike sein Team gut aufgestellt. Dahinter ist allerdings noch reichlich Entwicklungsbedarf. „Die Jungs müssen in die Aufgabe reinwachsen. Du kannst nicht in vier Wochen aus einem A-Jugendlichen einen Landesligaspieler formen”, ist der Coach mal wieder hochmotiviert, den Nachwuchskräften etwas beizubringen.

Bislang ist er auch von der Stimmung innerhalb der Truppe begeistert. Das war nicht immer so: „Ich war in der Vorsaison mal wieder enttäuscht von vielen charakterlosen Spielern, von denen wir uns zum Teil schon während der Serie getrennt haben.” Solch eine Kameradschaft wie jetzt habe er aber lange nicht mehr erlebt.

Mit 21,4 Jahren ist die Germania sicherlich eine der jüngsten Mannschaften der Liga — daher schlägt der Trainer leise Töne an. „Die Liga ist ganz eng. Wir können oben, aber auch unten landen. Mit einem einstelligen Platz wäre ich zufrieden.” Einen Topfavoriten sieht er indes nicht. Es gebe viele eingespielte Mannschaften wie den SV Schlebusch, aber auch „die Kölner Zweitvertretungen bringen viel Qualität mit”. Nun freut er sich auf den Auftakt beim Mitabsteiger VfL Rheinbach (So., 15 Uhr). In der vergangenen Mittelrheinliga-Saison gewann man in Rheinbach mit 3:2 und musste sich daheim mit 1:4 geschlagen geben.