2024-05-10T08:19:16.237Z

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Florian Schapfel (Nr. 8), hier im Zweikampf mit Marienborns Etienne Portmann, rechts lauert Mateo Trapp, ragte bei den Gau-Odernheimern raus.	Foto: photoagenten/Axel Schmitz
Florian Schapfel (Nr. 8), hier im Zweikampf mit Marienborns Etienne Portmann, rechts lauert Mateo Trapp, ragte bei den Gau-Odernheimern raus. Foto: photoagenten/Axel Schmitz

Über Gau-Odernheim gestürzt

VERBANDSPOKAL TSV-Fußballer fädeln den sensationellen Sieg über Marienborn mit einer Dreier-Kette ein

GAU-ODERNHEIM. Das Bad in der Menge war nur kurz. Viel zu kalt war es, als dass die Fußballer vom TSV Gau-Odernheim mehr Zeit als nötig im Freien verbringen wollten. Obwohl sie gerade den Pokalkrimi gegen TuS Marienborn mit 4:2 gewonnen hatten. Obwohl sie gerade den größten Erfolg in der Geschichte der Fußball-Abteilung perfekt gemacht hatten. Und obwohl nur selten mehr Anlass bestand, sich die Ovationen der Fans abzuholen, als nach diesem Einzug ins Südwestpokal-Viertelfinale.

Einer, der es am längsten noch in der Kälte aushielt, war Eric Wischang. Er war einer der 14 Gau-Odernheimer, die den zuletzt hoch gelobten Landesliga-Spitzenreiter erdeten. Einer derer, die im zweiten Abschnitt und in der anschließenden Verlängerung mit Elferschießen über sich hinauswuchsen. In der ersten Hälfte, in der der Gegner um Coach Ali Cakici Traumfußball spielte, aber nur 1:0 gewann, hätten wohl die wenigsten mit diesem Ausgang des Achtelfinales gerechnet. Zu souverän wirkte der Landesliga-Erste.

Zwei Busse hatten die Marienborner gechartet, um ihre zahlreichen Fans an den Petersberg zu fahren. Sie erlebten nach dem Wechsel, wie der TSV Gau-Odernheim ihrer Mannschaft mit Leidenschaft und Einstellung zusehends den Schneid abkaufte. Bezahlt machte sich obendrein ein cleverer taktischer Schachzug von Trainer Christoph Hartmüller. Er ließ nach der Pause hinten nicht mehr mit einer Vierer-, sondern einer Dreierkette verteidigen. „So schufen wir Lücken, die wir nutzen konnten“, verriet er später sein Erfolgsgeheimnis. Das Konzept funktionierte aber auch deshalb, weil Florian Schapfel wie ein Berserker rackerte und Robin Schittenhelm als letzter Mann vor dem überragenden TSV-Keeper Daniel Diel so gut wie jeden Ball ablief. Und weil im Grunde jeder den Zweikampf suchte.

Trotz der Bedeutung dieser Begegnung verlief das Spiel ausgesprochen fair. Selbstverständlich war das nicht. Beide Mannschaften duellierten sich schon in der vergangenen Runde im Kampf um die Bezirksliga-Meisterschaft, die TuS Marienborn auch dank zweier Siege über Gau-Odernheim klar gewann.

Provokantes Cakici-Zitat spornt Hartmüller-Elf an

Und Marienborns Trainer polarisiert auch: Den TSV spornte ein Zitat an, das Cakici nach dem jüngsten 4:1-Pokalsieg gegen den Verbandsligisten TuS Hohenecken in den Mund gelegt wurde. Er soll, so bemerkte Trainerkollege Hartmüller, gesagt haben, dass seine Mannschaft als nächstes einen Oberligisten bräuchte, um sich gut weiterzuentwickeln. Es ging den Petersbergern nun wie Öl runter, TuS Marienborn in diesem Achtelfinale offensichtlich ein adäquater Gegner gewesen zu sein – und zwar nicht als Ober-, sondern als Landesligist, der obendrein auch noch ein paar Plätze hinter dem Spitzenreiter rangiert. Nicht weniger freute im Lager der TSVler, dass man mit Marienborn ausgerechnet den Gegner ausgeschaltet hat, an dem vor Wochen Lokalrivale RWO Alzey deutlich gescheitert war.

Um viel über die möglichen Gegner im Viertelfinale zu spekulieren, war es an diesem denkwürdigen Pokalabend einfach zu kalt. Nur so viel: Nicht jeder träumt vom Spiel gegen den Platzhirschen des Südwestens, Wormatia Worms. Wischang zum Beispiel, der bereits viermal im Südwestpokalfinale stand und es einmal gewann, würde sich über seinen Ex-Klub SV Waldalgesheim freuen. Sieben weitere Mannschaften werden neben dem TSV im Lostopf liegen. Da sind auch Schlagbare drunter, weshalb der Eine oder Andere auch den Einzug ins Halbfinale für möglich hält.



Fakten rund ums Viertelfinale

Fürs Viertelfinale im Südwestpokal sind bislang qualifiziert Wormatia Worms, VfB Bodenheim, TSV Gau-Odernheim, SV Waldalgesheim, Schott Mainz, und der VfR Kandel-

Die beiden letzten Achtelfinalspiele bestreiten am nächsten Mittwoch der VfR Baumholder und TuS Mechtersheim sowie der SC Idar-Oberstein und der Titelverteidiger SV Morlautern.

Die Auslosung des Viertelfinale erfolgt am Mittwoch nächster Woche in Idar-Oberstein nach dem Spiel gegen Morlautern.

Gespielt wird das Viertelfinale nach Auskunft von Pokalspielleiter Jürgen Veth am 22. November. „Wir wollen versuchen, dass an diesem Tag alle vier Spiele ausgetragen werden“, sagte der Vizepräsident des Südwestdeutschen Fußballverbands auf Anfrage dieser Zeitung.

Aufrufe: 02.11.2017, 16:00 Uhr
Claus RosenbergAutor