2024-05-02T16:12:49.858Z

Spielbericht
Erik Bischof vom FKP scheitert aus kürzester Distanz am Reflex von Domian Görke.	Foto: BK/Axel Schmitz
Erik Bischof vom FKP scheitert aus kürzester Distanz am Reflex von Domian Görke. Foto: BK/Axel Schmitz

Görke hält, was zu halten ist

Trotz der starken Leistung des Verbandsliga-Debütanten unterliegt der TSV Gau-Odernheim dem FK Pirmasens II

Gau-Odernheim. Dienstagabend bekam Dorian Görke eine Nachricht, mit der er eigentlich gar nicht gerechnet hatte: Matthias Strasburger eröffnete dem 20-Jährigen, dass er am Sonntag gegen den FK Pirmasens II zwischen den Pfosten stünde. In der Fußball-Verbandsliga also.

Um es vorweg zu nehmen: An dem Debütanten lag es sicher nicht, dass der TSV Gau-Odernheim die Partie mit 1:3 verlor. Im Gegenteil, der angehende Student parierte bisweilen sensationell. Er reihte sich zusammen mit dem Pirmasenser Keeper Kevin Collofong und dem dreifachen Torschützen Christopher Ludy in die Liste der besten Spieler auf dem Platz ein.

Robin Assel, die seitherige Nummer eins, hat sich außerhalb des Fußballs verletzt. Mit zwei bis drei Wochen Pause rechnet man am Petersberg. Wenigstens. Wegen dieser Hiobsbotschaft flammte im Umfeld des TSV der Gedanke an Joscha Gaedigk auf. Die ursprüngliche Nummer zwei, die nach einem Zerwürfnis mit Trainer Matthias Strasburger ihren Abschied aus dem Verbandsliga-Team verkündet hatte. Nun würde der 22-Jährige dringend gebraucht.

Ob der Bruch mit Gaedigk sich nun im Nachhinein als Bumerang erweisen würde oder nicht, war dann schon zwei Minuten nach Anpfiff klar: Da hatten die Pirmasenser zwei Distanzschüsse aufs Tor der Gau-Odernheimer gebracht, die durchaus hätten drin sein können. Doch Görke, auch in der Zweiten Mannschaft des TSV im Tor, hielt. Und das nicht irgendwie, sondern so sicher, als wäre der Ball mit ihm verwachsen. Dieser starke Eindruck verdichtete sich mit zunehmender Spielzeit. Wenn Görke diese Qualität weiterhin auf den Platz bringt, dürfte Assel Schwierigkeiten bekommen, ihn wieder aus dem Tor zu verdrängen.

Dabei wirkte der 20-Jährige absolut cool in seiner Ausstrahlung. Nervös gewesen? „Nein“, entgegnet der Framersheimer. Im Spiel hätte er darüber hinaus immer wieder von den Erfahrenen Rückmeldung bekommen, dass er seine Sache gut gemacht hat: „Das gab zusätzlich Sicherheit.“

Mit dem starken Rückhalt im Rücken spielten sich die Gau-Odernheimer in der ersten Hälfte frei. Gegen keinesfalls schwache Pirmasens erarbeiteten sie sich sogar ein Chancenplus. Und es gab zwei Szenen, in denen ihnen der Schiedsrichter die Führung umstritten aberkannte. Einmal wurde ihnen ein Elfmeter verweigert, als Eric Wischang durchgebrochen war. Und beim anderen Mal stocherte der fleißige Jonas Krautschneider den Ball über die Linie. Die Entscheidung, dass der FKP-Torhüter dabei regelwidrig attackiert wurde, bot reichlich Diskussionsstoff. Der Angriff selbst, Maurice Fischer flankte aus der Vorwärtsbewegung in den Lauf des Ex-Mauchenheimers, hätte jedenfalls eine Krönung verdient gehabt.

Im zweiten Abschnitt wurden Erinnerungen an das 0:6 in der Vorwoche beim FC Speyer wach. Der FKP war besser aus der Kabine gekommen und feierte nach 53 Minuten die Führung. Eine präzise Flanke auf den Kopf von Christopher Ludy leitete das 0:1 und eine achtminütige Verunsicherung der Gau-Odernheimer ein. Währenddessen baute Ludy mit einem Hattrick den Vorsprung auf drei Tore aus. Görke kämpfte beim 0:3 fast wie gegen Windmühlen. „Zweimal wehrte ich noch ab, aber beim dritten Mal ging es einfach nicht mehr“, bedauerte der Neue.

Matthias Strasburger haderte wegen dieser acht Minuten, weil er sie eine Woche zuvor ähnlich in Speyer erlebt hatte. „Da waren es in 14 Minuten vier Gegentreffer. Dabei standen wir diesmal in der ersten Hälfte hinter sehr sicher, haben kaum etwas zugelassen“, sagte der Trainer fassungslos. Die Ursachenforschung, woher diese folgenschweren Blackouts kommen, steht in dieser Trainingswoche an.

Ein Highlight aus Gau-Odernheimer Sicht war das 1:3 von Marco Klein. Der eingewechselte Ex-Armsheimer verwertete eine Ecke direkt. An der Niederlage der offensiv glücklos spielenden Gau-Odernheimer änderte dies aber unterm Strich nichts.



Aufrufe: 015.9.2019, 20:00 Uhr
Claus RosenbergAutor