2024-05-02T16:12:49.858Z

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"Liebe zum Fußball": Jürgen Steinbach vom TSV Falkenheim. F: Weigert
"Liebe zum Fußball": Jürgen Steinbach vom TSV Falkenheim. F: Weigert

Fußball statt Sofa und Langeweile

Alltag in der A-Klasse 7 - Teil 19: Jürgen Steinbach ist Trainer und Platzwart beim TSV Falkenheim

Gut, sie war ja nie weg, die A-Klasse. Wir haben sie hier nur versteckt, eine Saison lang. Jetzt sind wir wieder dort, auf holprigen Wiesen, bei den Jungs mit den schweren Knochen, bei denen, die lieber nächtelang feiern gin­gen als ins Fußballinternat. Eine wöchentliche Liebeserklärung an die ehrlichste Fußballliga Nürnbergs.
Den ersten Hinweis, dass Jürgen Steinbach kein ganz gewöhnlicher Trainer ist, liefern die unzähligen Schlüssel, die an einem giftgrünen Band um seinen Hals baumeln. Mit ihnen öffnen sich alle Türen auf dem Gelände des TSV Falkenheim - und Jürgen Steinbach weiß, was hinter jeder einzelnen los ist. Seit 25 Jahren ist er im Verein, erst hat er die Jugend trainiert, mittlerweile coacht er die zweite Mannschaft in der A-Klasse 7.

Steinbach, 69, weißer Bart, roter Pullover, ist seit einigen Jahren aber auch noch Platzwart beim TSV. Fragt man ihn, warum er sich das antut, spricht er von „Liebe zum Fußball“, davon, dass ihn „Schach im Hinter­zimmer nicht so glücklich machen“ würde - und dass es daheim auf dem Sofa auch langweilig würde.

Früher war Jürgen Steinbach Hauptschullehrer, heute ist er Pensio­när. Die Arbeit am und auf dem Platz gibt ihm viel, er repariert, kümmert sich ums Laub und um den Müll, mäht den Rasen, täglich ist er knapp drei Stunden auf dem Gelände unterwegs. Seine Frau arbeitet noch, „die ist zufrieden, wenn jeden Tag um 14 Uhr ein Essen auf dem Tisch steht“, sagt Steinbach. Weit hat er es nicht, er wohnt in der Falkenheimsiedlung, zwei Kilometer mit dem Rad entfernt.

Mit 70 wollte er eigentlich mit all dem aufhören und einfach nur noch den Fußball, den er so liebt, genießen. „Danach schaut es derzeit aber nicht aus“, sagt er. „Dafür fühle ich mich auch noch zu gut.“ Beim TSV sind sie wohl auch ganz froh, dass sich da jemand mit so viel Hingabe für den Verein einsetzt, „die Leute drängen nicht rein in dieses Amt“, sagt Stein­bach. Und ganz ohne Fußball wäre es ja dann auch etwas schwierig. mif Alltag in der A-Klasse 7

Aufrufe: 03.5.2017, 13:46 Uhr
mifAutor