2024-05-10T08:19:16.237Z

Spielbericht
Fleißarbeiter: TSG-Angreifer Sebastian Kaster (weißes Trikot) erkämpft sich die Kugel im Duell mit dem Emmelshausener Luca Wolf.	Foto: BilderKartell/Christine Dirigo
Fleißarbeiter: TSG-Angreifer Sebastian Kaster (weißes Trikot) erkämpft sich die Kugel im Duell mit dem Emmelshausener Luca Wolf. Foto: BilderKartell/Christine Dirigo

Plötzlich fehlt die Leichtigkeit

Oberliga RPS +++ Der sehr disziplinierte TSV Emmelshausen ist für die TSG Pfeddersheim fast nicht zu knacken

Pfeddersheim. Der Weg auf die Zielgerade der Saison wird beschwerlich für die TSG Pfeddersheim. Am Ende einer an den Kräften zehrenden Runde in der Fußball-Oberliga läuft nicht mehr alles so leicht, wie es zwischenzeitlich den Anschein hatte. Zwar gelang im Heimspiel gegen den TSV Emmelshausen nach zuvor zwei Niederlagen ein Sieg. Mit 1:0 (0:0) fiel dieser aber knapp aus. Und glücklich.

„Wir nehmen das gerne an.“ Der Pfeddersheimer Trainer Marc Heidenmann hatte seiner Mannschaft schnell verziehen, dass es nicht gelungen war, ein Offensivfeuerwerk abzubrennen. Und er tat dies auch deshalb, weil er die Qualität des Gegners nicht übersehen mochte. „Wir sind die Mannschaft, die in der Oberliga die meisten Tore geschossen hat. Gegen Emmelshausen ist uns in zwei Spielen nur eines gelungen“, strich der TSG-Trainer heraus – und erklärte mit Blick auf den Gast: „Die Mannschaft ist extrem gut strukturiert.“ Zudem habe sie nach der Pause bewiesen, „dass sie auch agieren kann. Wir hätten den Gegner gerne weiter weggehalten von unserem Tor“. Dies gelang aber nicht, weshalb ein Gegentor in der Luft lag. Die Endphase verriet die Probleme der TSG in der Abwehrarbeit. Auch ein Fakt: Von den ersten elf Teams der Liga hat Pfeddersheim die meisten Gegentore kassiert.

Wer sich die Aufstellung der Pfeddersheimer vornimmt, den kann es nicht wundern. Gegen die abstiegsbedrohten Kicker aus dem Hunsrück setzte Heidenmann auf Offensive. Dies schon in Person von Christopher Ludwig, der als Linksverteidiger bis zu einer Knieverletzung immer im Vorwärtsgang war. In der Zentrale zog Marcel Öhler immer wieder klasse das Spiel auf – und hatte den Rest der Truppe vor sich. Das Manko indes: In den Strafraum kamen die Pfeddersheimer fast nie. „Wir sind sehr viel hinterhergelaufen, hatten im 16er aber eine gute Aufteilung“, beschrieb Gästetrainer Julian Feit seine Sicht. Nach einer Ecke kam Tobias Bräuner mal aus 13 Metern zum Abschluss – drüber (6.). Auf rechts wie links brachen die emsigen Andreas Buch und Sebastian Kaster zwar mal durch, sie fanden aber keinen Abnehmer. Und so hätte es sogar 0:1 stehen können, als die TSG-Abwehr einen langgezogenen Freistoß im Strafraum aufspringen ließ. Aus kurzer Distanz köpfte Gerrit Wißfeld aufs Netz (35.).

Aus der Pause kamen die Pfeddersheimer noch eine Spur zielstrebiger. Und fast folgerichtig legten sie jetzt auch eine Führung vor. Eine Kaster-Hereingabe fand diesmal Tobias Bräuner, der abtropfen ließ für Andreas Buch. Und dieser versenkte (54.). „Wir machen zu einem Zeitpunkt das Tor, als es verdient war“, urteilte Heidenmann. Und dass seine Elf nun zunehmend unter Druck geriet, war in seinen Augen auch leicht zu erklären: „Wir haben viele Spieler, die aus einer Verletzung kommen oder krank waren“, so der Coach, dem mit dem am Knie verletzten Atsushi Kikutani ein Wirbelwind der Vorrunde sogar noch komplett fehlt.

Erst zum dritten Mal von Anfang an dabei war Tobias Bräuner, der nach seinem „ersten“ Sieg erleichtert durchatmete. „Unser Spiel ist sehr Kraft aufreibend, wir laufen viel auch ohne Ball“, erklärte er die Nöte gegen einen Gegner, „der sehr diszipliniert steht“. Am Ende sei es „ein Sieg des Willens“ gewesen. Und mit einer Spur Glück, köpfte doch Martin Weber an den Pfeddersheimer Außenpfosten (77.). Und in höchster Not fischte TSG-Torwart Patrick Ruby die Kugel aus dem Eck, als Luca Wolf, der später Gelb-Rot sah (89.), einen Freistoß um die schlecht postierte Pfeddersheimer Mauer zirkelte (83.).

TSG Pfeddersheim: Ruby – Lutz, Himmel, Tillschneider, Ludwig (33. Kassa) – Schmidt, Öhler, Bräuner – Kaster (75. Presti), Buch, Kodraliu (87. Candir).



Aufrufe: 022.4.2019, 22:33 Uhr
Carsten SchröderAutor