Den Namen Anton Plattner kennt im oberbayerischen Amateurfußball fast jeder. Der 71-Jährige konnte bei all seinen Vereinen große Erfolge verbuchen. Auch im als Rentner trainiert die Trainer-Legende noch den SV Dornach und denkt noch gar nicht an das Karriereende. Im Interview spricht Toni über seine Erfolgsgeheimnisse, die jetzige Aufgabe beim SV Dornach, die Corona-Pause und seine Karriere.
Anton Plattner über die trainingsfreie Zeit
Aktuell habe ich mehr Zeit als sonst und trainiere ganz ehrgeizig meinen Hund. Ich hoffe trotzdem, dass der Fußball bald weiter geht. Es fehlt einfach etwas im Leben. Bei meinen Jungs ist das ähnlich. Die haben mir jetzt sogar eine App geschickt, wo man sieht, wie viel sie jeweils laufen. Beim SV Dornach sind allesamt fleißig in der Vorbereitung.
Anton Plattner über den Umbruch beim SV Dornach
Ich wollte eigentlich gar nicht, dass so viele neue Spieler zum SV Dornach kommen. Ich arbeite nämlich am liebsten mit einem Team, dass schon lange Zeit beisammen ist. Allerdings haben mir dann viele Spieler für die neue Saison abgesagt, obwohl sie mir im vorhinein zugesagt haben. Somit mussten wir reagieren und den Kader ergänzen.
Anton Plattner über die Neuzugänge
Es war leicht, neue Spieler an Bord zu holen, da die, die wir bereits hatten, gute Werbung gemacht haben. Wenn ein Spieler hört, dass das Training Spaß macht und der Coach nett ist, ist es nicht mehr schwer, die Jungs zum SV Dornach zu lotsen. Somit haben wir es geschafft, den Kader mit Spielern zu ergänzen, die charakterlich sehr gut zu uns passen.
Anton Plattner über die Hinrunde
Das Saisonziel war „oben mitspielen“- zwischen Platz eins und sechs. Von daher bin ich mit der Hinrunde eigentlich zufrieden. Allerdings könnte es auch noch ein bisschen besser sein. Wir haben teilweise unnötige Punkte liegen gelassen und uns bei manchen Spielen wie gegen des TSV Eching dumm angestellt. Dennoch zeigt die Mannschaft Charakter und das ist lobenswert.
Anton Plattner über den Aufstieg
Es ist klar, dass man auch über den Aufstieg spricht. Die Mannschaft braucht Ziele und auch als Trainer brauchst du ein Ziel. Sich im Mittelfeld zu platzieren und nicht an größeres zu denken, macht keinen Spaß. Wir haben als Mannschaft entschieden, alles zu geben und so gut wie möglich die Saison zu bestreiten. Die Mannschaft zeigt hier auch ihren Charakter und beweißt, dass wir oben mitmischen können.
Die Bilder vom Aufstieg mit dem SV Dornach 2018
Anton Plattner über sein Erfolgsgeheimnis
Es gibt den Toni Plattner als Menschen. Das ist auch wichtig. Man sollte im Team gut miteinander auskommen. Es sollte keinen Fußballspieler geben, der dich ärgern will oder nicht auf dich hört. Jeder sollte immer sein bestes geben. Als Trainer ist Loyalität auch wichtig. Zudem sollte man ruhig bleiben und Herr der Lage sein. Das Geheimnis ist also, in der Mannschaft anerkannt zu sein und neben dem Chef-Dasein auch als Freund zu fungieren. Miteinander kann man so über Jahre hinweg erfolgreich sein.
Anton Plattner über seine Kabinenansprachen
Schon unter der Woche ist es wichtig, die Jungs richtig auf den kommenden Gegner einzustellen. Das Training wird dabei natürlich angepasst. Direkt vor dem Spiel gibt es dann eine kurze Motivationsrede. Bei dieser beziehe ich mich auf die Stärken meiner Mannschaft.
Anton Plattner über seine prägendste Trainerstation
Die erste Station bei Eching war meine prägendste Station. Ich war dort achteinhalb Jahre. Wir haben damals in der A-Klasse begonnen und sind bis in die Bayernliga (damals 3.Liga) aufgestiegen. Es war eine wunderbare und vor allem auch sehr erfolgreiche Zeit. Es ist wahnsinnig, wie sich die Spieler dort entwickelt haben.
Anton Plattner über seine größte Herausforderung in seiner Karriere
Jede Trainer-Station war eine große Herausforderung. Ich bin als Trainer immer sehr motiviert und möchte den größtmöglichen Erfolg haben. Dazu brauchst du immer eine Mannschaft, die dir zuhört und dich akzeptiert. Es ist wohl die größte Herausforderung als Trainer eine Mannschaft zu haben, die zu 100 Prozent hinter dir steht.
Anton Plattner über die Veränderung des Trainerberufs
Die taktischen Systeme haben sich im Laufe der Zeit sehr verändert. Es wird natürlich auch etwas schneller gespielt, aber die Menschlichkeit steht heute wie damals immer noch im Vordergrund.
Anton Plattner über seinen Spitznamen Platini
Als ich noch jünger war, habe ich anscheinend ähnlich wie Michel Platini gespielt. Dann haben mich meine Jungs irgendwann mal so genannt und das hält bis heute an.
Anton Plattner über sein Karriereende
Solange ich noch Spaß bei Dornach habe und motiviert in meiner Arbeit bin, ist kein Karriereende in Sicht.
Anton Plattner über die Corona-Krise
Wenn es die Gesundheit zulässt, wäre es sehr schön, wenn wir die Saison zu Ende spielen könnten.
Tipps für jüngere Trainerkollegen
Man sollte die Menschlichkeit und die Loyalität in den Vordergrund stellen. Es ist wichtig, sich das Vertrauen der Spieler zu erarbeiten und diese zu entwickeln. Wenn man das alles macht, dann wird man als Trainer garantiert eine schöne Zeit haben.