Ob man sie nun erfolgreiche Problemlöser, Moderatoren, Improvisateure, oder Bastelfüchse nennen mag, beide Trainerteams mussten in den vergangenen zweieinhalb Monaten zu Höchstleistungen auflaufen, um aus diesem Aufeinandertreffen auch auf dem Papier ein Spitzenspiel zu kreieren. „Wir müssen mit der Ausbeute bisher zufrieden sein“, hat Eber-Coach Manfred Steppan seinerseits nach wie vor mit einer langwierigen Verletzungsmisere zu kämpfen. Mit 14 Punkten und Platz fünf „sieht es dafür bei uns gerade aber ganz freundlich aus. Man kann aber nicht davon reden, dass wir uns oben festgesetzt hätten.“
Seinem Gegenüber ist genau das zum zweiten Mal in zwei Jahren gelungen. Den großen personellen Umbruch nach der Vizemeisterschaft konnte Ivica Coric nach schwieriger Vorbereitung schnell in richtige Bahnen lenken und eine „qualitativ sogar verbesserte“ neue Mannschaft mit 16 Zählern auf Rang drei führen. „Es war ja nicht so, dass ich vor der Saison Angst hatte, aber es hat alles ein bisschen gedauert, bis mich die Jungs kennengelernt haben“, sieht Coric seine Elf weiterhin in der Findungsphase. „Vor zwei Wochen waren wir auf einem richtig guten Weg in Richtung Feinschliff und Taktik. Verletzungen und Urlaube haben uns jetzt ein bisschen aus dem Tritt gebracht.“
Widrigkeiten, die Steppans täglich Brot sind, sodass Premieren, wie vergangene Woche von Neuzugang Ioannis Kamposioris, echte Leckerbissen darstellen. „Obwohl er verletzt war, hat er fast die beste Trainingsbeteiligung, ist super engagiert und absolut bei uns angekommen“, gelte nicht nur für die neue TSV-Sturmwaffe, „dass alle Nachrücker bisher einen tollen Job gemacht haben. Spieler wie Stefan Niedermaier, der eine sehr gute Entwicklung gemacht hat, können durchaus dauerhaft ihren Platz in der Startelf bekommen.“
Engagierte Akteure aus der vormaligen „zweiten Reihe“, haben dem VfB gar zu einer schnelleren Spielanlage in die Spitze verholfen, „die sogar mehr meiner Philosophie entspricht“, so Forstinnings Trainer Ivica Coric. Der jüngste, torlose Vergleich mit den Ebern, habe mit dem heutigen nichts mehr zu tun. „Sie waren damals brutal unter Druck. Jetzt schaut‘s bei ihnen rosig aus. Das kann ein spannender Kick werden.“
Text: Julian Betzl