Umbruch beim TSV Ampfing nach Beinahe-Abstieg: Zehn Spieler gehen, acht kommen

Ampfing - Der TSV Ampfing bleibt um Haaresbreite in der Landesliga Südost. Nach einer schwachen Saison mit nur 26 Punkten aus 27 Spielen beendeten die Ampfinger die vergangene Spielzeit auf dem 16. Tabellenrang. Dennoch hält der TSV die Klasse dank eines um 0,08 Punkte besseren Quotienten. Der Kontrahent ASV Dachau muss auf Platz 17 den Gang in die Bezirksliga antreten.

TSV Ampfing: „Mittelgroßer Umbruch“ nach Zitter-Saison

Eine solche Zitter-Saison möchte in Ampfing keiner mehr so schnell erleben. Daher zeigt sich der TSV auf dem Transfermarkt äußerst aktiv. Bereits acht externe Neuzugänge kann der Verein vermelden. Dem gegenüber stehen allerdings auch schon zehn Abgänge. Ein Umbruch soll für den TSV Ampfing die erhoffte Verbesserung im Vergleich zur letzten Spielzeit bringen.

„Wir wollten die Struktur der Mannschaft verändern“, erklärt Trainer Heiko Baumgärtner im Gespräch mit Fussball Vorort / FuPa Oberbayern. „Wir konnten im Winter nicht so viel machen. Ich würde daher schon von einem mittelgroßen Umbruch sprechen.“ Die Zielsetzung für die neue Saison ist klar. „Ich bin der Letzte, der irgendwelche illusorischen Parolen von sich gibt. Wir wollen so schnell wie möglich die nötigen Punkte für den Klassenerhalt holen“, so der 38-Jährige weiter.

TSV Ampfing holt Ex-Profi Alexander Riemann als Co-Spielertrainer - „Wir alle können von seinen Erfahrungen profitieren“

Helfen sollen dabei die acht Neuzugänge. Ex-Profi Alexander Riemann ist der Königstransfer der Ampfinger. Für den SV Sandhausen durfte der 28-Jährige 12 Mal Luft in der 2. Bundesliga* schnuppern. In der 2. Mannschaft des VfB Stuttgart*, für den SV Wehen Wiesbaden und den VfL Osnabrück lief er in der 3. Liga auf. Regionalligist Wacker Burghausen gab Riemann keinen neuen Vertrag mehr. Beim TSV Ampfing wird er nun Co-Spielertrainer.

„Alexander Riemann kommt bei uns eine sehr wichtige Rolle zuteil. Wir alle können von seinen Erfahrungen profitieren“, lobt Trainer Heiko Baumgärtner. Doch bei aller Vorfreude auf den Neuzugang stellt der Übungsleiter klar: „Wir müssen ihn behutsam heranführen, auch wenn er sehr ehrgeizig ist. Da muss ich ihn auch ein bisschen bremsen.“ Hintergrund: Sein letztes Pflichtspiel absolvierte Riemann am 7. März 2020 im Trikot von Wacker Burghausen. Nach der langen Corona-Pause soll sich der Neuzugang in den Testspielen wieder an die vollen 90 Minuten herantasten.

TSV Ampfing: Dauerbrenner Michael Steppan kommt vom TSV Ebersberg - „Ein absoluter Vertrauensmann“

Der zweite Schlüsseltransfer des TSV Ampfing ist Michael Steppan. Der Mittelfeldspieler war beim Bezirksliga-Absteiger TSV Ebersberg seit 2016 als Kapitän gesetzt. Nur ein einziges Pflichtspiel verpasste er für die Eber. In Ampfing gibt es nun zum zweiten Mal ein Wiedersehen: Mit Trainer Heiko Baumgärtner arbeitete Steppan bereits in Heimstetten und Ebersberg zusammen.

„Michi ist ein absoluter Vertrauensmann“, adelt der Ampfinger Coach seinen Schützling. „Wir wollten einen echten Strategen dazuholen. Er hat dabei genau ins Anforderungsprofil gepasst“, erklärt Baumgärtner den Transfer. Vor allem mit der Herausforderung Landesliga konnte der TSV Ampfing überzeugen. „Ich weiß, dass er sehr ehrgeizig ist“, berichtet der Trainer. Mit dem TSV Ebersberg hätte Steppan in der Kreisliga spielen müssen. Doch der Neuzugang stellt bei der Verkündung seines Wechsels klar: „Ich fühle mich momentan zu fit. Ich bin noch lange nicht über meinen Zenit.“

Vom Ligarivale FC Töging kommen Birol Karatepe und Endurance Ighagbon nach Ampfing, Bozjak Domen und Urban Halozan wechseln vom SC Waldkraiburg zum TSV. Atakan Akdemir (St. Wolfgang) und Marinus Pohl vom Regionalligisten TSV Buchbach ergänzen das Oktett der Neuzugänge. Zudem stößt Jugendspieler Ivo Petrovic zur Mannschaft.

Zehn Abgänge beim TSV Ampfing - Besonders der Verlust von „Riesen-Kicker“ Duhnke schmerzt

Zehn Abgänge wollen die Ampfinger damit kompensieren. Damut Moisi geht nach Rumänien, Christian Reicher verlässt den TSV in Richtung TV Kraiburg und Marius Bindui wechselt zum SC Waldkraiburg. Zudem schließt sich Michael Naglmeier der SpVgg Zangberg an. Das Ziel des ehemaligen Türkgücü*-Torwart Issa Ndiaye ist noch unklar, Wahid Alemi hingegen beendet seine Karriere.

Gleich vier Spieler wechseln innerhalb der Landesliga Südost. Burhan Bahadir (FC Unterföhring), Daniel Hofstetter (FC Töging), Ivan Pete und Marius Duhnke (beide TSV Kastl) schließen sich direkten Konkurrenten an. Besonders der Abgang Duhnkes schmerzt den TSV Ampfing. „Marius hat eine überragende Vita. Er ist ein Riesen-Kicker“, lobt Trainer Heiko Baumgärtner. Groll hegt der 38-Jährige trotz des liga-internen Wechsel jedoch nicht:. „Er ist ein netter Junge. Ich wünsche ihm alles Gute.“

TSV Ampfing: Kampfansage von Trainer Heiko Baumgärtner - „Wir wollen einen attraktiven Fußball spielen“

Nach dem Umbruch ist die Zielsetzung von Trainer Heiko Baumgärtner klar. „Wir wollen uns peu-a-peu weiterentwickeln. Ich sehe das Potenzial, dass wir uns in der Landesliga etablieren“, sagt der Ampfinger Coach. Wichtig ist ihm dabei auch, die Fans wieder mit ins Boot zu nehmen. Der Zuschauerschnitt aus der Zeit vor der Corona-Pandemie war mit 150 bis 200 Besuchern nicht gerade berauschend für einen Aufsteiger. „Wir wollen die Fans von unserer Spielweise und der Mannschaft überzeugen und unseren Ruf nach außen hin verbessern“, erklärt Baumgärtner und meldet sich mit einer Kampfansage: „Wir wollen einen schönen, attraktiven Fußball spielen und mit Herz und Leidenschaft auftreten.“ (Vinzent Fischer) *tz.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA