Zu teuer: Borgsdorf zieht sich aus der Landesliga zurück

Die Entscheidung, künftig in der Kreisoberliga spielen zu wollen (die Zweite bleibt Kreisligist), sei am Montag im Vorstand gefallen. „Wir haben uns acht Wochen intensiv mit diesem Thema beschäftigt. Es war ein einstimmiger Beschluss. Im Verein trifft er auf recht große Zustimmung. Die Mannschaft ist natürlich enttäuscht." Und Trainer Steffen Dierig? „Er hat es auch erst am Dienstag erfahren. Mal sehen, wie es mit ihm weitergeht", so Reichert.

Dieser nannte für das Landesliga-Aus mehrere Gründe. „Die Mannschaft wird immer teurer. Das können und wollen wir uns nicht mehr leisten." Der FSV-Vorsitzende betont, dass der Verein finanziell gesund sei. „Bevor sich das ändert, gehen wir diesen Weg. Wir wollen kein Risiko eingehen und uns verschulden." Auch in Borgsdorf liefen die Planungen für die neue Saison bereits. „Wir hatten 30 Spieler eingeladen, die bis zu 400 Euro im Monat haben wollten. Das ist nicht unser Level. Bei diesem Treiben wollen wir nicht mehr mitmachen."

Aus den eigenen Reihen könne keine Mannschaft für die Landesliga zusammengestellt werden, da der Nachwuchs fehlt. „Und auf dem Spielermarkt wird es immer schwerer", betont Reichert. Auf engstem Raum würde es sieben andere Vereine im Landesspielbetrieb geben. „Wir sind eine Kleinstadt ohne Großsponsoren. Wo soll es herkommen?"

Borgsdorf spielte seit 1996 durchgehend auf Landesebene um Punkte und war 2011 zum zweiten Mal nach 2002 in die Landesliga aufgestiegen. Nun abzumelden, falle laut Reichert nicht leicht. „Aber wir dürfen nicht nur an die Erste denken, sondern auch an die 420 anderen Sportler. Es ist eine Entscheidung im Sinne des Vereins. Alles andere wäre falsch gewesen. Es ist eine Grenze erreicht gewesen, wo wir nicht mehr mithalten wollen."

Erst am Wochenende feierten die Borgsdorfer im Derby gegen den SC Oberhavel Velten den ersten Rückrundensieg in der Landesliga Nord. Zum ausführlichen Bericht geht es >>>hier!