2024-05-10T08:19:16.237Z

Team Rückblick
Der TSV Burgfarrnbach durfte in der Hinrunde 20 Punkte bejubeln und ist damit als Neunter bester Aufsteiger. Foto: Zink
Der TSV Burgfarrnbach durfte in der Hinrunde 20 Punkte bejubeln und ist damit als Neunter bester Aufsteiger. Foto: Zink

Schuh: "Mit Kontinuität in der Bezirksliga etablieren"

Beim TSV Burgfarrnbach bleiben sie dem eingeschlagenen Weg treu +++ Bester Aufsteiger trotz vieler Verletzter

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"Wir mussten dazulernen - und wir haben dazugelernt." Das Fazit von Jörg Schuh fällt - wenig verwunderlich - überwiegend positiv aus. Der TSV Burgfarrnbach, den der 42-Jährige seit dem Sommer hauptverantwortlich trainiert, rangiert zur Winterpause als bester Aufsteiger auf dem neunten Rang der Bezirksliga 1. Die Torbilanz ist mit 27:25 positiv, mit 20 Punkten die halbe Miete zum Klassenerhalt geschafft. Und das trotz einer hohen Anzahl an Spielern, die mehr neben als auf dem Platz zu finden waren.

Knöchelbruch, Muskelriss, Gehirnerschütterung, Bänderriss. An alle Verletzungen kann sich Jörg Schuh im Gespräch mit FuPa Mittelfranken gar nicht mehr erinnern, schon die Genannten zeigen aber deutlich auf: die Fußballer aus dem Fürther Westen hat es in der abgelaufenen Hinrunde ganz schön erwischt. "Zwischenzeitlich waren zehn Spieler nicht einsatzfähig. Nach und nach war fast jeder mal dran", blickt Schuh zurück und weiß die Leistungen seiner Schützlinge unter diesem Hintergrund umso mehr zu würdigen. "Was trotz der Rückschläge geleistet wurde, verdient höchsten Respekt."

Einen Grund für die vielen Verletzungen sieht der Trainer in der extremen Belastung der vergangenen beiden Jahre: "Wir hatten zweimal so gut wie keine Sommerpause", erinnert sich Schuh, der seit dem Rücktritt von Holger Schraml im Sommer das Ruder als Chefanweiser übernahm. 2013/14 scheiterte die Elf als Kreisligavizemeister nach einem 8:1-Sieg gegen den TSV Schnelldorf im zweiten Relegationsspiel in Schwabach mit 2:3 am FC/DJK Weißenburg. Und im Sommer 2015 stieg man als Meister zwar direkt auf, hatte durch das deutlich zeitversetzte Ende zwischen Bezirk und Kreisen aber erneut kaum Zeit zum Durchschnaufen. "Wir sind jetzt schon froh über die Pause", sagt Schuh, der hofft, im Frühjahr wieder auf seinen vollzähligen Kader zurückgreifen zu können. "Zuletzt haben wir uns schon arg von Spieltag zu Spieltag gehangelt."

Burgfarrnbacher Serientäter

Zwar hätten die Burgfarrnbacher sehr von ihrer funktionierenden Reservemannschaft profitiert (Schuh: "Eine super Zusammenarbeit auch zwischen den Trainern"), auf Dauer seien Rotation und Konkurrenzkampf aber auf der Strecke geblieben. Die Folge: Nach einem guten Start mit zwei Siegen aus drei Partien war in der Folge der Wurm drin. Fünf Pleiten in Serie mit insgesamt nur drei eigenen Toren setzten den Aufsteiger unter Druck. Schuh: "In dieser Phase hat man gesehen, dass Fehler in der Bezirksliga einfach öfter bestraft werden." Doch die Fürther haben die Kurve gekriegt: Der 1:0-Sieg beim SK Lauf am 27. September war der Grundstein zu einer weiteren, diesmal positiven Serie. Vier Siege in Serie mit 16:2 Toren ließen den TSV ins tabellarische Mittelfeld klettern. "Irgendwann war dann der Tank aber leer", kommentiert Schuh die kleine Minusserie im Anschluss. Mit zwei Unentschieden aus vier Partien verabschiedete sich Burgfarrnbach letztendlich in die Winterpause.

"Wir sind voll zufrieden, haben aber noch nichts erreicht", warnt Schuh anhand von nur zwei Zählern auf die Abstiegszone in Anbetracht der Schnelllebigkeit des Fußballs, der sie im westlichsten Fürther Stadtteil vor allem mit Kontinuität begegnen. Im Winter wird sich am Kader wohl nichts ändern, im Sommer kam einzig Burak Türkmen (TV 1848 Erlangen) hinzu. Ex-Profi Michael Kümmerle, der seine Karriere zwei Jahre beim TSV ausklingen ließ, hängte dafür die Schuhe an den Nagel. Schuh: "Ihn zu ersetzen war schwer und nicht zu 100 Prozent möglich." Vor allem der erst 20-jährige Daniel Hofmann, in der Vorsaison noch überwiegend in der zweiten Mannschaft am Ball, habe aber viel dazu beigetragen, dass die Lücke des Routiniers nicht allzu groß wurde. Schuh: "Generell gebührt dem ganzen Team ein Lob, weil es super zusammengehalten hat. Daniel aber kann man schon als Gewinner der Vorrunde bezeichnen, er ist ein 100prozentiger Fußballer."

Jörg Schuh und das erste Jahr im "Rampenlicht"

Doch nicht nur für Daniel Hofmann, auch für seinen Trainer war die abgelaufene Hinrunde ein Schritt vom zweiten ins erste Glied. War Jörg Schuh fünf Jahre lang Co-Trainer seines guten Freundes Holger Schraml, richten sich die Augen nun auf ihn. "Man steht mehr im Vordergrund, ist vielmehr als Ansprechpartner gefragt", benennt er den größten Unterschied. Seine tägliche Arbeit auf dem Trainingsplatz sei aber weiterhin die gleiche: "Wir arbeiten akribisch an unserem Ziel: sich mit Kontinuität in der Bezirksliga zu etablieren." Um dies zu erreichen, gelte es nun erst einmal, sich auszuruhen. Das Burgfarrnbacher Programm in der Winterpause ist deshalb auch überschaubar: "Ab dem 20. Dezember macht das Team für sich einmal die Woche einen Lauf. Ansonsten spielen wir beim Burgpokal und der Fürther Stadtmeisterschaft mit." Der Start in die Vorbereitung ist für den 19. Januar angesetzt, am 20. Januar ist mit dem Gastspiel bei der U23 der SpVgg Greuther Fürth um 19 Uhr gleich das erste Testspiel geplant. Ein Highlight, das den Weg bereiten soll zum Klassenerhalt. Warum das Ziel erreicht wird? Schuh: "Weil wir ein riesen Team haben - auch drumherum. Und die Jungs haben den Kick dazu, das Quäntchen mehr zu machen und sich dadurch weiterzuentwickeln."

Aufrufe: 08.12.2015, 17:01 Uhr
Andreas SchmittAutor